Hallo!
Ich werd allmählich wahnsinnig,unsere kleine ist jetzt 15 tage alt und hat die brustwarzen dermassen bearbeitet das sie schon 24 stunden nach der geburt hinüber waren und ich beim stillen höllische schmerzen habe,jetzt kommt auch noch hinzu das die kleine nach 2-3 minuten an der brust einschläft.
ich halte es nach 3-4 versuchen sie neu anzulegen einfach nicht mehr aus,die schmerzen werden bei jedem mal schlimmer
sonst würde ich ja jede 5 min die seite wechseln,aber das wird bei den schmerzen wohl nichts.
hat hier jemand ähnliche erfahrungen?
oder kann mir jemand ein paar tips geben?
Ich komme schon nicht mehr zum schlafen und eigendlich sollte die kleine maus voll gestillt werden und nichts zugefüttert werden...
LG Yvonne
p.s.danke für antworten!
Mitglied inaktiv - 04.08.2001, 20:02
Antwort auf:
Hilfe...wunde Brustwarzen und.........
?
Liebe Yvonne,
wunde Brustwarzen können das Stillen zu einer fürchterlichen Erfahrung werden lassen und ich kann dir nachfühlen, wenn Du schreibst, dass Du allmählich wahnsinnig zu werden glaubst.
Da in mehr als 80 % der Fälle wunde Brustwarzen durch eine ungünstige Anlegetechnik oder falsches Saugen des Babys verursacht wird, hat es wenig Sinn dir jetzt ein Mittel gegen wunde Brustwarzen zu empfehlen, denn sämtliche Salben, Tinkturen oder sonstigen Mittelchen beheben nicht die Ursache der wunden Brustwarzen, sondern doktern nur an den Symptomen herum.
Am besten wendest Du dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe die sich einmal anschauen kann, wie Du anlegst und wie dein Baby trinkt. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
Bis Du eine Stillberaterin vor Ort erreichen kannst, hier schon einmal eine Beschreibung des korrekten Anlegens:
Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann ziehst Du es rasch an die Brust. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens.
Dein Baby liegt mit dir Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper Dir zugewandt ist. Sein Kopf ruht in Deiner Ellenbeuge, sein Rücken wird von Deinem Unterarm gestützt und Du hältst seinen Po oder Oberschenkel mit Deiner Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Natürlich sind auch andere Haltungen möglich, solange das Kind die Brust richtig fasst und seinen Kopf und Körper nicht verdrehen muss und die Mutter sich in bequemer Haltung befindet. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin beziehen kannst.
Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss.
Um die Heilung zu beschleunigen, kannst es mit den folgenden Tipps versuchen:
• vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du das Baby an die Brust anlegst.
• an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
• nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
• ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
• trage zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in deinem Büstenhalter, um die Brustwarzen zu schützen. Du kannst auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinanderschichten und in der Mitte ein Loch reinschneiden, das als Aussparung für die Brustwarze dient.
In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann dich eine Kollegin vor Ort genau informieren.
Ich wünsche dir möglichst bald eine schöne und beschwerdefreie Stillzeit und scheue die wirklich nicht, dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung zu setzen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.08.2001