Hallo liebe Experten,
unser kleiner Sohn ist 5 Monate alt und wird voll gestillt.
Er möchte oft gestillt werden (tags wie nachts spätestens alle 1,5 h) und schläft wenig (2-3x pro Tag 30 Minuten). Das kennen wir aber vom Großen, sehen es daher als naturgegeben an und können uns damit arrangieren. Er ist ja auch ein großes und schweres Baby mit 72 cm und knapp 9 kg, da kann ich den großen Appetit schon verstehen ;-)
Für den Kleinen und für mich ist es aber leider eine große Belastung, dass er sich seit dem 2. Monat jeden Morgen ab 4 Uhr bis 6 Uhr windet und dauernd nuckeln möchte. Ihn quälen Blähungen, er zieht die Beine ran und kann nach dem Pups wieder für 5 Minuten schlafen. Auch muss er ab 4 Uhr nachts wohl sehr viel Pipi, weil er zwischen 4 und 6 Uhr quasi die Windel sprengt und dann beim Öffnen gleich nochmal losstrullert. Wir beobachten öfters mal, dass er bei Harndrang meckert und lieber nackt Pipi machen möchte.
Alles deutet für mich darauf hin, dass ab 4 Uhr Verdauung und Nieren so richtig loslegen - er möchte aber noch weiterschlafen... und ich auch :-( Ab 6 beginnt dann unser Tag und weiterschlafen ist nicht mehr möglich.
Was können wir tun? Wieso sind die Blähungen nur zwischen 4 und 6 Uhr da?
Könnten Unverträglichkeiten eine Rolle spielen? Ich habe bereits wochenweise probiert Lebensmittel wegzulassen (Milchprodukte, Soja, Schokolade,...) aber keine Änderung erzielt.
Auch habe ich versucht meinen Tagesablauf so weit wie möglich nach vorne zu ziehen, da der Kleine aber erst ca. 19:30 schlafen geht und der Große ca. 20:30, komme ich nie vor 21:30 ins Bett. Dazu noch die nächtlichen Stillpausen und meine üblen Symphysenschmerzen in der Seit-/Stilllage. Die Nächte zehren mittlerweile sehr an mir.
Mein Gefühl sagt mir, dass es ihm eigentlich helfen würde nachts nicht so viel zu trinken, aber manipulieren möchte ich ihn nicht.
Vielen Dank für alle Tipps!
von
gnurps
am 02.03.2020, 08:54
Antwort auf:
Harndrang und Blähungen ab 4 Uhr morgens
Liebe gnurps,
schreib doch auch mal nebenan ins Stillforum, wo sich die Mütter untereinander austauschen :-)
Es ist kaum zu sagen, warum mit unseren Babys etwas ist, wie es ist, weil wir sie ja nicht befragen können.
Wenn es sich um Unverträglichkeiten handeln würde, brauchst du länger als 1 Woche Pause eines Nahrungsmittels, damit es wirklich nicht mehr in deinem Organismus ist. Meist sind es eher um die 21 Tage, die empfohlen werden. Gibt es denn Unverträglichkeiten in der Famile??
Ich verstehe gut, dass du auf dem Zahnfleisch gehst. Hast du die Möglichkeit, dass dich euer Hausarzt krank schreibt und dir eine Haushaltshilfe verordnet? So könntest du wenigstens einen Großteil der Hausarbeit delegieren und Zeit finden, dich tagsüber auszuruhen...
Hast du etwas, was dir gegen die Symphysenschmerzen hilft?
Damit die Windel nicht überläuft kann es helfen, dass du eine Binde, oder Inkontinenzeinlage mit in die Abendwindel packst. So wird deutlich mehr Urin aufgesaugt und das Kleine liegt trockener... Möglicherweise stört ihn dann die Windeln nicht mehr so sehr?
Wäre es vorstellbar, dass du dir einen Wecker stellst auf 4 Uhr, dein Baby weckst zum Wickeln und Stillen, und ihr euch dann wieder hinlegt? Möglicherweise ist so ein richtiger "Cut" in der Nacht hilfreich, um die allgemeine Unruhe, die Säuglinge in diesem Alter nachts häufig zeigen zu unterbrechen.
Meist lässt sich am Baby nicht viel ändern, sondern nur an den Rahmenbedingungen. Hier dürfen wir kreativ sein und nach Lösungen suchen, die passen, auch wenn sie unkonventionell sind (z.B. nachts um 4 für eine halbe Stunde aufzustehen).
Natürlich kannst du auch versuchen, mit viel Geduld ihn an den Schnuller zu gewöhnen, damit er nachts nicht nur an der Brust Ruhe findet. Nachdem er ja gut gediehen ist, sollte es kein Drama sein, wenn er nachts etwas weniger Milch bekommt. Allerdings ist es eben auch ziemlich nervenzehrend, nachts die Geduld aufzubringen, ein Baby, das an die Brust will, an den Schnuller zu gewöhnen... Ich kann nicht sagen, ob das für dich eine Option ist.
LIeben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 02.03.2020