Liebes Stillberaterteam,
ich habe eine Frage zur Flüssigkeitsaufnahme. Meine Tochter ist nun 7,5 Monate alt und wir fangen seit ein paar Wochen langsam mit Brei an (mittags Karotten-Kartoffel und abends Hirse-Milchbrei). Die Hirse hat uns unsere Kinderärztin empfohlen. Nach jeder Breimahlzeit stille ich sie noch immer, da sie noch keine ganze Portion Brei schafft und auch, um ihr genügend Flüssigkeit zu geben. Nun habe ich gelesen, dass ein Kind, das die Beikost begonnen hat, auch zusätzlich (neben der Muttermilch!) pro gegessenem Löffel mindestens einen Löffel Tee oder Wasser braucht. Jetzt habe ich aber das Problem, dass meine Tochter schon von Beginn an nicht an das Trinken aus der Flasche zu gewöhnen ist. Nun haben wir seit 2 Wochen die Trinklerntasse versucht, doch sie sieht sie eher als Spielzeug... Dabei trinkt sie vielleicht "aus Versehen" am Tag 10 kleine Schlucke. Nun die Frage: Reicht denn die MuMi aus, um ihren Flüssigkeitshaushalt zu decken oder sollte ich das Trinken noch anders mit ihr üben? Ihr Stuhl ist auch eher fest und die Windeln nach 3 Stunden nicht sehr schwer...
Die andere Frage: Ich gebe ihr am Abend einen Hirsemilchbrei von Alnatura, der jedoch nicht aus Premilchpulver besteht, sondern aus "entrahmtem Milchpulver". Ich habe jetzt gehört, dass gestillte Kinder zum Brei lieber Premilch bekommen sollten, weiß aber nicht warum. Könnt ihr mir da weiter helfen? Oder sollte ich auch abends auf einen Milchbrei verzichten und eher einen reinen Getreidebrei mit Obst geben?
Ich danke herzlich für eine kurze Antwort.
Grüße aus Berlin!
Mitglied inaktiv - 08.12.2011, 11:37
Antwort auf:
Genug Flüssigkeit zur Beikost
Liebe echberlin,
im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Tee oder Saft sind nicht notwendig.
Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt auch davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit.
Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig.
Deine Tochter kann langsam lernen, wie sie aus einer Tasse oder einem Becher trinken kann, bei diesem Lernvorgang ist es ganz normal, dass eine Zeitlang der größte Teil am Kinn herunter läuft und irgendwo nur nicht im Magen landet. Manche Kinder trinken übrigens sehr gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut).
Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen.
Hab Geduld, dein Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und solltest Du den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und dein Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann mach aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe.
So lange dein Kind noch ausreichend oft gestillt wird, braucht es gar keinen Milchbrei, da reicht ein Getreidebrei.
Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.12.2011