Frage: Fontanelle ist eingefallen

Hallo, Ich hab ein Problem. Bei meiner kleinen (12 Wochen alt) ist die Fontanelle eingefallen. Das hab ich erst eben bemerkt. Ich mach mir große sorgen deswegen. Ich stille sie nach Bedarf... Jedoch kommen wir trotzdem nur auf 5 Stillmahlzeiten am Tag. Nachts schläft sie durch. Aber seit gestern will sie unaufhörlich in die Brust! Sie steckt sich immer wieder ihre Fäustchen in den Mund. Hab aber nicht immer ausreichend Milch für sie. Ein Fläschchen will ich ihr auch nicht geben, da wir schon mal ne Saugverwirrung hatten und die will ich mir ersparen. Hinzu kommt auch noch, dass sie seit gestern immer, vor und nach einer Stillmahlzeit in die Windel mach (groß). Manchmal sogar auch währen dessen noch zusätzlich! Ist das Durchfall?? Sollte ich deswegen ins KRH mit ihr? Will nicht wie eine übertriebene, vor Fürsorge verrückte Mutter sein, deswegen frag ich erst mal hier nach... :) Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

von Emma2211 am 08.02.2013, 22:32



Antwort auf: Fontanelle ist eingefallen

Liebe Emma2211, Die Fontanelle ist einem häufigen Wandel unterworfen (so kann sie sich aufwölben, wenn das Baby sehr schreit) und um auf einen Flüssigkeitsmangel hinzuweisen müsste sie sehr stark eingesunken sein. Wenn alle Anzeichen für ein gut gedeihendes Kind vorhanden sind und das Kind sich wohl fühlt, ist eine eingesunkene Fontanelle nicht zwingend ein Hinweis dafür, dass das Kind zu wenig Flüssigkeit bekommt. • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht, mit zunehmendem Alter verringert sich die Gewichtszunahme. • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Punkte erfüllt sind, ist eine eingesunkene Fontanelle, die in der Tat in Zusammenhang mit anderen Kriterien (wie geringer Urinmenge, Elastizitätsverlust der Haut, Teilnahmslosigkeit) auf einen Flüssigkeitsmangel hinweisen kann, in der Regel nicht bedenklich, denn die Fontanelle wechselt mit der Aktivität und der Durchblutung und ist mal tiefer mal höher zu spüren, Schwankungen sind bei einem sonst gesunden Kind, das die oben aufgeführten Kriterien erfüllt, normal. Vielleicht gehen Sie aber dennoch, einfach zu ihrer eigenen Beruhigung zur Kinderärztin/arzt und lassen sich bestätigen, dass mit dem Baby alles in Ordnung ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 09.02.2013



Antwort auf: Fontanelle ist eingefallen

Vielen dank für die Antwort! Es treffen soweit fast alle Anzeichen zu bis auf die stuhlentleerung, denn da kommt sie weitaus drüber und zwar auf 7mal! Ich finde das recht beunruhigend. Und es ist auch noch Wochenende. Sollte ich das noch beobachten bis zum Montag oder lieber gleich ins Krankenhaus fahren?

von Emma2211 am 09.02.2013, 11:38



Antwort auf: Fontanelle ist eingefallen

stuhlgang bei gestillten kindern kann zwischen einmal in 10 tagen (oder noch länger...) bis 10 mal am tag liegen, auch wenn beides einen als mutter alles andere als normal vorkommt u man besorgt ist. unsere tochter hatte das erste halbe jahr auch bis zu 5x stuhl, u das jeden tag... fast immer auch mit umziehen verbunden^^ lass sie wann immer sie will trinken, dann stellt sich deine brust sehr bald auf den mehrbedarf ein. u wenn sie die von biggi genannten kriterien immer noch erfüllt, besteht kein anlaß zur sorge! :)

von ziyal am 09.02.2013, 16:05



Antwort auf: Fontanelle ist eingefallen

Ich habe ja gehört, man sollte zwischen den Stillmahlzeiten mind. eine Stunde Zeit lassen. Aber manchmal lässt sie keine Stunde vergehen ohne wieder an die Brust zu gehen :) ich gebe ihr dann einen Schnuller um auf 1 1/2 Stunden zu kommen. Ist das falsch?? Ich hoffe dass sie einen Wachstumsschub hat und all diese Problemchen daher kommen. Das mit dem Stuhl ist wieder weniger geworden... Zum Glück!! Es war nämlich auch so heftig dass wir die Kleidung mit wechseln mussten ;) aber das beruhigt mich wenn ich das lese, und nun weiß dass so etwas auch mal vorkommen kann :) danke! Liebe Grüße Kathi und Emma (12 Wochen)

von Emma2211 am 10.02.2013, 18:42



Antwort auf: Fontanelle ist eingefallen

Liebe Kathi, ja, das ist falsch. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 11.02.2013