Frage: Ernährung Stillzeit/ Abstillzeit

Hallo, Ich habe meine 10 Monate alte Tochter bis vor kurzem noch abends zum Einschlafen, nachts 3-5x und morgens zum Aufwachen gestillt. Ich habe nun vor zwei Tagen versucht die Brustmahlzeiten in der Nacht zu entwöhnen, so dass ich dann im Ziel nur noch zum Einschlafen und um 6h stille. Bis jetzt klappt das auch super. Am Ende möchte ich natürlich irgendwann auch ganz abstillen aber es soll im Sinne meiner Kleinen auch nicht zu schnell und überfordernd sein. Jetzt ist meine Frage. Ich mache seit vier Wochen ein bisschen Diät. Ich esse dabei relativ wenig stärkehaltige Kohlenhydrate, wenig Fett aber viel Gemüse, Fleisch, Obst und Joghurt. Morgens: 1 Vollkornbrot mit Frischkäse und Gouda. Dazu 5 Tomaten, Möhren, Kohlrabi. Mittags: min. 500-700gr Gemüse, 200gr Fleisch mit Kräuterquark Abends: 1 Banane, 1 Birne, 1-2 Apfel, 200gr Milchreis, 250gr Vanillejoghurt. Ich wollte fragen, ob ich mit dieser Ernährung meiner Kleinen Schade geschadet habe? Ob die Milch jetzt dadurch schlechter wird. Meine Schwägerin sagte mir, dann sollte ich besser abstillen als meinem Kind dieses nährstoffarme "Wasser" zugeben. Stimmt das? Ist der Nährstoff, Eiweiß und Fettgehalt der Milch von meiner Nahrung angängig? Ps: meine Kleine trinkt keine Milch aus der Flasche.

von philasophia am 25.02.2016, 13:50



Antwort auf: Ernährung Stillzeit/ Abstillzeit

Liebe philasophia, selbstverständlich kann eine stillende Mutter auch Gewicht abnehmen und etwas für ihre Figur tun. Blitz und Modediäten sowie ein schneller Gewichtsverlust sind bei stillenden Müttern nicht unproblematisch. Echte Fastenkuren und Fastentage sind in der Stillzeit in jedem Fall nicht sinnvoll. Zwar gibt es inzwischen neuere Untersuchungen, die keinen Zusammenhang mehr zwischen dem Abbau der Fettdepots und dem Schadstoffgehalt der Muttermilch finden konnten. Dennoch ist es besser langsam abzunehmen und so auch dem JoJo Effekt auszuweichen. Auch Trennkost ist nicht empfehlenswert (u.a. da bei dieser Ernährungsform Blutzuckerschwankungen auftreten können). Es spricht jedoch nichts gegen eine moderate Diät. Ein paar Quellen findest du auf dieser englischsprachigen Seite: http://kellymom.com/nutrition/mothers-diet/mom-weightloss/ Eine stillende Frau sollte ihre tägliche Kalorienmenge nicht unter 1800 Kalorien sinken lassen und nicht mehr als 500 g pro Woche (2 kg im Monat) abnehmen. Du brauchst dir auch keine Gedanken um die Qualität deiner Milch zu machen. „Zu dünne Muttermilch“ ist ein Ammenmärchen. Am Aussehen der Milch lässt sich zudem nicht festmachen, was sie enthält. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit.Ich gehe jedoch davon aus, dass Du weder kurz vor dem Hungertod stehst, noch sich streng vegan ernährst oder gar an Hyperlipoproteinämie leidest. Also - alles gut :-)). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 25.02.2016



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