Bekommt mein Baby genügend Muttermilch beim stillen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Bekommt mein Baby genügend Muttermilch beim stillen?

Hallo liebes Experten-Team, schon mal in voraus vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage.Schön das es euch gibt. Meine Tochter ist am 19.04.2013 mit ein Gewicht von 2790 g geboren. Sie ist aufgeweckt und ich finde sie ist vital.Sie ist auch wieder gewachsen ca 1,5 cm und ein wenig breiter geworden. Ist insgesamt eine zierliche, so wie wir( Eltern).Sie hat in den letzten 4 Wochen nur 300 g zugenommen, wiegt jetzt 5581 g. Ich stille sie voll. In den letzten 4 Wochen gab es folgende Ereignisse: - sie wurde geimpft - Ich war erkältet ( 8 Tage lang) - sie hatte Magenprobleme, Konnte keinen Stuhlgang machen, hat es immer wieder versucht, hat dabei immer viel geschreit und geweint ( habe ich ausnahmsweise, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe Microlax gegeben 2 X, danach hatte sie an den einen Tag 2 x Stuhlgang gehabt, Und an den anderen Tag auch 2 X), Jetzt ist wieder alles O.K. Die Kinderärztin konnte nichts feststellen. Jetzt zu meiner Frage: Eine Bekannte von mir meinte: Ich solle die Windel von 24 h sammeln und wiegen minus dem Gewicht der Windeln. Das Ergebnis würde dann aussagekräftig sein, ob ich genügen Milch habe zum stillen bzw. sie genügend trinkt. Sie hat das in irgend ein Buch gelesen. 1.Frage:Können sie mir bitte schreiben, wieviel ml es seien muss und wo ich das nachlesen kann? Ich hab das schon mal gesammelt und hab als Ergebnis 512 ml gehabt. Meine Kinderärztin hat mir ersteinmal eine Milchpumpe verschrieben. Meine Tochter trinkt tagsüber alle 2 Std und nachts alle 4 Stunden. Ach ich nehme seit 5 Tagen wieder Bockshornklee Kapseln ein, trinke 2 Tassen Stilltee und ein alkgeholfreies Malz getränk zur Milch Steigerung. 2. Frage:Woran kann es liegen das sie so schlecht zu genommen hat? Was kann ich machen? Danke für die Antwort

von kind_a am 09.09.2013, 09:53



Antwort auf: Bekommt mein Baby genügend Muttermilch beim stillen?

Liebe kind_a, Babys nehmen in den seltensten Fällen immer gleichmäßig zu, sondern in Schüben und sogar gelegentliche Gewichtsstillstände können vorkommen, ohne dass gleich ein Anlass zur Sorge gegeben sein muss. Vor allem Babys, die zunächst überdurchschnittlich zugenommen haben, können einen „Zunehmknick" in der Kurve haben. Die durchschnittliche Gewichtzunahme vom vierten bis sechsten Lebensmonat beträgt pro Woche etwa 85 bis 142 g, ab sechs Monate verringert sie sich weiter auf 42 bis 85 g wöchentlich. Zur Beurteilung der Windeln kannst Du die nassen Windeln von 24 Stunden sammeln und abwiegen und dieses Gewicht mit den Gewicht der gleichen Menge trockener Windeln vergleichen. Es sollte ein Unterschied von etwa 300 g sein. Weitere Anzeichen für ein gut gedeihendes Kind sind eine gute Hautfarbe und Hautspannung, das Kind ist in seinen Wachphasen lebhaft und neugierig ist und entwickelt sich altersgemäß, es wächst in die Länge und sein Kopfumfang nimmt zu. Diese Angaben aus dem "Handbuch für die Stillberatung" der La Leche Liga sollten hilfreich sein: Nach sechs Wochen kann die Anzahl der nassen Windeln auf fünf bis sechs (Stoff) bzw. vier bis fünf (Wegwerfwindeln) zurückgehen, aber die Urinmenge pro Windel wird zunehmen (116 ml und mehr). Der Grund dafür liegt im Wachstum der kindlichen Blase, die dadurch in der Lage ist, mehr Urin zu halten. Der Urin sollte in jedem Alter blass und mildriechend sein. Ich würde dir im Moment empfehlen, ihr einen Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen, und womöglich bessert sich dann auch ihr Appetit!! Probier es mal aus! LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 09.09.2013