Beikoststart

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Beikoststart

Hallo liebe Biggi, meine Tochter wird bald 7 Monate und ich möchte bald mit Beikost anfangen. Viele machen ein Gesicht wenn ich sage dass ich noch nicht mit Beikost angefangen habe. Ich habe diesen Zeitpunkt bewusst so ausgewählt und wollte 6 Monate voll stillen. Ich musste mir sogar anhören dass ich eine schlechte Mutter sei, ich würde riskieren dass mein Kind Nährstoffmangel kriegt. Noch dazu ich bin ein besonderer Fall, da ich eine PUMPSTILLERIN bin :-) mit Stillen an der brust hat es leider nicht geklappt trotzdem ich bin so froh dass ich die MuMi so geben konnte und weiter geben kann. Ich möchte auch weiterhin die MuMi neben der Beikost geben. Ich persönlich finde beikost etwas kompliziert und habe so viele fragen. Trotz bücher :-) 1. Wie läuft es am anfang??? Soll ich mit karotte anfangen mit oder ohne öl? 2. Kriegt mein kind davor oder danach die mumi? 3. Muss ich tee oder wasser anbieten oder nur mumi?? 4. Wie lange bleib ich bei karotte? Bis sie das ganze gläschen verputzt?? Oder kann ich nach ein paar tagen eine weitere gemüsesorte dazu nehmen?! 5. Wann fange ich mit fleischgläschen und milch oder getreidebrei an?? 6. Wie mache ich es mit pumpen wenn z.b. ein mittagsbrei durch mumi ersetzt wird muss ich dann pumpen oder lassen? Ich pumpe nach jeder milchmahlzeit. 7. Gebe ich ihr die mumi weiterhin in der flasche oder trinkbecher?? Oder wann fängt man überhaupt sowas an??? Uuuuuunnnnnddd zu guter letzt :-) mein schatzi kann noch nicht alleine sitzen?? Soll ich noch mit hochstuhl warten oder kann ich sie zum essen schon da reinsetzen. Hier gehen die meinungen sehr stark auseinander. Puuuuuhhhh fragen über fragen :-) ich machs mir glaub ich sehr schwer :-) Danke schon mal sehr auf deine antworten und hoffe bist mir nicht böse bei so vielen fragen :-) LG Selina

von Selina1985 am 09.11.2012, 22:49



Antwort auf: Beikoststart

Liebe Selina, das sind ja eine ganze Menge Fragen auf einmal :-) AUf jeden Fall empfehle ich dir mal ein gutes Buch zum Thema: „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Zunächst einmal ist es so, dass es nicht nötig ist, ein Kind so lang wie möglich hinzuhalten mit der Beikost. Wenn das Kind etwas essen möchte, sollte es das auch dürfen. Gleichzeitig ist es so, dass viele Kinder wirklich erst mit 7 oder 8 Monaten, zum Teil auch erst später, bereit sind für Beikost. Insofern brauchst du dir überhaupt keine Vorwürfe machen zu lassen! Ein Baby ist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt), • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn diese Punkte erfüllt sind, DANN ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen. Der Begriff BEI-Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt-Kost heißen :-)). Es sind in erster Linie die Hersteller von Babynahrung, die andere Empfehlungen in die Öffentlichkeit geben :-( Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Vor dem Füttern ist insofern besser, als dass das Kind dann mehr Milch als Beikost zu sich nimmt, was prinzipiell gesünder ist. Und es bleibt natürlich dir überlassen, ob du deine Milch weiterhin in der Flasche anbietest, oder ob du sie ihr auch im Becher geben möchtest. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide Obst Brei erweitert werden kann. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Tee oder Saft sind nicht notwendig. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 10.11.2012



Antwort auf: Beikoststart

Hallo Katrin, Dass ist ja auch der Grund wieso ich mir gesagt habe "so ab dem 7 Monat fangen wir an" da meine kleine bis jetzt keine zeichen zeigt. Sie zeigt keine Interesse an unserem essen aber länger möchte ich auch nicht warten. Danke für dein Info. LG Selina

von Selina1985 am 11.11.2012, 00:43