Anfangsmilch bei Abstillen schädlich für Darmflora?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Anfangsmilch bei Abstillen schädlich für Darmflora?

Meine Tochter ist 10 Monate alt und ich bin dabei, sie abzustillen. (meine Milch reicht nicht mehr) Unsere letzte Stillmahlzeit ist morgens. Die ersetze ich gerade durch Anfangsmich 1. Momentan trinkt meine Tochter davon 170ml und darf sich hinterher an der Brust satt trinken. Ansonsten bekommt sie 3 Breimahlzeiten, eine davon mit 200ml Kuhmilch. Nun sagte mir eine Freundin, dass ich mit dieser Anfangsmilch morgens den ganzen positiven Effekt des Stillens zunichte gemacht habe, da die Darmflora sofort darauf reagiert. Sie verwies mich auf den Text "Nur ein Fläschchen..... ", den Sie hier ja auch schon zitiert haben. Meine Frage deshalb: hat sie Recht? Aber wie hätte ich sonst abstillen können, ohne die Darmflora zu beeinträchtigen? Denn mehr als 200ml Kuhmilch im Brei sollte man ja nicht geben. Oder ist das eine Fläschchen im Alter von 10 Monaten gar nicht mehr so gravierend? Ich danke für Ihre Antwort.

von speku11 am 10.04.2013, 14:35



Antwort auf: Anfangsmilch bei Abstillen schädlich für Darmflora?

Liebe speku11, die Frage ist, warum sollte eine Mutter abstillen, wenn sie das Gefühl hat, nicht mehr genug Milch zu haben. Ich lese das immer wieder, wenn Frauen schreiben, dass es Zeit zum abstillen ist. Es wäre kein Problem, die Milchmenge zu erhöhen (durch häufigeres Anlegen des Babys; aber viele Mütter meinen, es wäre verkehrt, wenn das Baby wieder mehr trinkt statt weniger). Auch wäre es kein Problem, dass das Kind eben weniger Muttermilch bekäme - jeder Schluck ist wertvoller als jede Flasche mit Ersatzmilch, egal wie alt das Kind ist! Egal, das ist ja gar nicht deine Frage gewesen... Das mit der Darmflora kann nicht schwarz/weiß gesehen werden. Es ist abhängig davon, wie reif der Darm und das Immunsystem des Kinds sind. Tatsächlich KANN die Darmflora beschädigt werden, sie muss es aber nicht. Und was passiert ist, lässt sich eh nicht mehr ändern. Also hilft es ja nicht, sich zu quälen mit nachträglichen Vorwürfen oder Gewissensbissen; und es lässt sich auch nicht herausfinden, OB die künstliche Milch für dein Kind nicht gut war... Im Übrigen ist es nicht die KÜNSTLICHE Milch die nicht so gut ist, sondern dass sie auf KUHmilch basiert, die ja ein art-fremdes Eiweiß enthält. Kuhmilch ist für Kühe, und dass es in unseren Breitengraden so scheint als wäre es gut und wichtig, Kuhmilch zu sich zu nehmen, liegt nach Meinung vieler Experten an einer genialen Werbekampagne von vor einigen Jahrzehnten, als es einen Milchüberschuss gab. Im Grunde braucht kein Mensch Kuhmilch, und Kinder sowieso nicht, denn die Milch ihrer Mütter ist PERFEKT auf sie abgestimmt... Calcium und Eiweiß sind auch in anderen Lebensmitteln enthalten (sollte das Kind abgestillt sein)... Hinzu kommt aber auch die Sache mit der Reife des Darms. Je jünger das Kind ist, desto wahrscheinlicher, dass noch Stoffe die Darmschleimhaut passieren, die eigentlich ausgeschieden werden sollten. Je reifer, desto dichter ist die Schleimhaut, und desto weniger "Gefahr" droht. Hier scheiden sich momentan die Geister, ob es empfehlenswert ist oder nicht, dass der Organismus möglichst früh mit Fremdstoffen konfrontiert wird und du wirst bei 3 Experten mindestens 4 verschiedene Meinungen bekommen. Ich persönlich halte mich gern an den "gesunden Menschenverstand" und frage mich: Wie würde es laufen, wenn es keine Ratgeber, Besserwisser und verunsicherte Mütter gäbe. Was wäre "normal"... und das wäre dann wohl auch das sinnvollste. Erfahrungsgemäß haben unsere Babys ein recht gutes Gespür für das, was ihnen gut tut und fordern das dann auch ein. Aber ich schweife schon wieder ab, entschuldige. Kurz und knapp: Was war, war, und du solltest dir keinen Stress machen deshalb. Wenn Muttermilch nicht verfügbar ist, egal aus welchem Grund, ist PRE die beste Alternative, Folgemilchen enthalten viel zu viel unnötige Füllstoffe. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 10.04.2013



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