Hallo Herr Dr.Bluni
ich bin sehr besorgt,es hört einfach nicht auf ständig ist etwas.
Ich bin in der 16 woche schwanger.
Was mir was sorge bereitet sind die windpocken die in der Kindergartengruppe meiner Tochter ausgebrochen sind.
Meine mutter sagt ich hatte noch keine,meine ältesten Jungs hatten aber schon vor 6 jahren welche und damals habe ich mich nicht angesteckt.
Liegt jetzt die wahrscheinlichkeit hoch dass ich mich anstecken könnte auch wenn es bei meiner Tochter evtl nicht ausbricht sie aber vielleicht die Viren gebracht hat?
Meine Ärztin ist im Urlaub bis zum 9.3 ,und so lange ungewissheit ist doch zum k.... :-(
Ist es sehr schlimm wenn ich mich jetzt anstecken würde?
Vielen dank
Mitglied inaktiv - 03.03.2009, 11:32
Antwort auf:
Windpocken in der Schwangerschaft
Hallo,
auch wenn es viele Schwangere nicht wissen, besitzen ca. 93-94% der schwangeren Frauen Antikörper und damit Schutz vor einer Erstinfektion mit Varizellen, dem Erreger der Windpocken.
Bei Infektionen im 1. und 2. Trimenon (d.h. bis zum 6. Monat) sind sehr selten Syndrome bei Neugeborenen beschrieben worden (wenige Fälle in der ganzen medizinischen Literatur!), die durch Hautnarben, Unterentwicklung einer Extremität, niedriges Geburtsgewicht und verschiedene Defekte gekennzeichnet sind.
Zu unterscheiden davon sind die Varizellen perinatal (d.h. um die Geburt): Tritt das Exanthem (der Hautausschlag) der Mutter früher als 4 Tage vor Entbindung auf, erhält das Kind mütterliche Antikörper, die es vor Infektion schützen oder die Manifestation mildern. Bei Eintritt des Varizellenexanthems zwischen 4. Tag vor und 2. Tag nach Entbindung ist ein solcher Schutz nicht mehr gewährleistet: Varizellen, die beim Kind dann in der 2. Woche nach der Geburt auftreten können für das Kind fatale Folgen haben.
Das so genannte Varizellen- Hyperimmunglobulin muss innerhalb von 96 Std, besser sind 72 Std nach Kontakt gegeben werden, wenn kein Immunschutz da ist, um einen Ausbruch abzuschwächen oder zu verhindern.
Nach vermeintlichem Kontakt sollte also zunächst der Immunstatus geprüft
In der Regel lässt sich anhand eines Titers schon sagen, ob eine Person nun Immunität hat oder nicht. Bestehen dennoch Zweifel, ist natürlich für all dieses Schwangeren ein gewisses (kleines) Restrisiko einer Infektion gegeben.
Deshalb aber für all diese Frauen die Empfehlung herauszugeben, ihre möglichen Kleinkinder aus dem KiGa fernzuhalten, oder sich selbst nicht mehr in die Nähe von Kleinkindern aufzuhalten, wäre sicher mehr als vermessen.
Sicher sollte bei fehlender Immunität Kontakt der Schwangeren oder ihrer Kinder zu bekanntermaßen Erkrankten gemieden werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 03.03.2009
Antwort auf:
Windpocken in der Schwangerschaft
Geh doch zu deiner Hausärztin und lasse einen Bluttest machen.
Mitglied inaktiv - 03.03.2009, 20:04