Lieber Dr. Bluni,
ich frage mich, woran man vorzeitige Wehen erkennen soll? Ich habe zwar auch ab und zu einen harten Bauch, aber von stechenden Schmerzen kann da keine Rede sein, eher ein teilweise unangenehmes Ziehen, das aber dann wieder nachlässt. Beim CTG wurde nie etwas nachgewiesen, aber ist denn diese halbe Stunde, die man dran hängt, repräsentativ? Man kann ja auhc nicht jeden Tag zum FA rennen und es kontrollieren lassen.
Ab wann besteht denn Handlungsbedarf, so dass man das KH aufsuchen sollte?
Danke für Ihre Antwort.
Mitglied inaktiv - 02.09.2009, 09:35
Antwort auf:
Vorzeitige Wehen erkennen
Hallo,
1. das lässt sich so pauchal sicher nicht beurteilen.
2. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung.
Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt.
In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen.
Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.09.2009
Antwort auf:
Vorzeitige Wehen erkennen
Wehen stechen doch nicht und auch ein harter Bauch sagt wenig aus (finde ich). Ich würde Wehen (wie ich sie kenne) als drückende Schmerzen beschreiben, die sich im Nierenbereich in Richtung Steißbein ziehen.
lG Kerstin
Mitglied inaktiv - 02.09.2009, 13:47