Frage: Vorfall des Mutterkuchens

Lieber Herr Dr. Bluni, ich war am Montag im KH zur Nackenfaltenmessung mit 3D Ultraschall. Dabei wurde lediglich festgestellt, dass der Mutterkuchen fast vor dem Gebährmutterhals liegt und ein wenig uneben erscheint. Mein nächster Gyn.termin ist erst Mitte Oktober. Daher nun meine Frage, muss ich mich besonders vorsehen, leichte Zwischenblutungen hatte ich um die 7-8. SSW 4-5 Mal. Nun bin ich in der 13. SSW. Ist es sicher, dass ich nur noch mit Kaiserschnitt entbinden kann? Oder kann sich die Position des Mutterkuchens noch verändern? Kann ich dieVerschiebung des Mutterkuchens pos. beeinträchtigen? Hätte meine Gyn, bei der ich ebenfalls Montag (8.9.) war das nicht auch sehen müssen? Viele Fragen auf einmal, aber ich hatte bei meiner Tochter eine so schönen schnelle Spontangeburt, das hätte ich jetzt auch gern wieder: LG Anke

Mitglied inaktiv - 13.09.2008, 22:00



Antwort auf: Vorfall des Mutterkuchens

Liebe Anke, 1. wir unterscheiden zwischen einer nur tief und nahe am Muttermund sitzenden Plazenta und derjenigen, die komplett über dem inneren Muttermund sitzt. Tief oder nahe am inneren Muttermund sitzend hieße, die Plazenta sitzt nahe am inneren Muttermund; liegt aber nicht komplett davor, was einer Plazenta praevia entsprechen würde. Dieses kann man manchmal im Ultraschall nicht direkt erkennen, wenn sie nur randständig ist. Wenn es auch in dieser Situation mal bei Anstrengung oder Verkehr aus Randgefäßen bluten kann, so zeigt die Erfahrung, dass die zu einem so frühen Schwangerschaftszeitpunkt randständige Plazenta häufig mit weiterem Alter der Schwangerschaft nach oben wandert; weg vom inneren Muttermund. Sofern die Frau nicht blutet, sollte sie beruhigt sein und sich an die Empfehlungen des behandelnden Frauenarztes oder Frauenärztin halten. Welche Empfehlungen hinsichtlich Arbeit und Belastung ausgesprochen werden sollten, ist am besten im Einzelfall; auch abhängig von Blutungen zu entscheiden. Die Plazenta praevia kommt in ca.1 von 200 Schwangerschaften vor, aber nur in 20 Prozent dieser Fälle liegt sie komplett vor dem Muttermund. In diesem Fall bestehen geringe Chancen, dass hier eine Änderung der Lage im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eintritt. In meinen Unterlagen kann ich keine statistischen Angaben über die Wahrscheinlichkeit einer Blutung finden, jedoch ist diese Risiko bei einer Plazenta praevia totalis entsprechend hoch. Die Ursache für eine Blutung ist entweder die Lösung des Mutterkuchens von seiner Unterlage, Eine Entzündung der Plazenta oder die Ruptur von plazentaren Gefäßen. 2. Untersuchungen zeigen, dass eine nur tiefsitzende Plazenta in den allermeisten Fällen im weiteren Verlauf nach oben rückt. Bei komplett vor dem Muttermund liegender Plazenta sind die Chancen deutlich geringer. Dieses ist in nur 20 Prozent der Fall In Anlehnung an das amerikanische Lehrbuch zur Geburtshilfe von Williams, geht eine vor der 20. SSW diagnostizierte Plazenta praevia mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,3 Prozent hinsichtlich Blutungen unter der Geburt einher. Je weiter man in der Schwangerschaft und der Diagnose einer Plazenta praevia kommt, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit. Darüber hinaus sind die Chancen auf ein sich nach oben Bewegen der Plazenta um so größer, je weiter sie sich vom inneren Muttermund befindet. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 14.09.2008



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

vorfall gebärmutter

hallo dr bluni! letztes jahr hat mein alter fa gesagt meine gebärmutter wäre vorgefallen! hat das auswirkungen auf meine ss? bin jetzt ssw 14+2 und hab immer wieder so ein stechender schmerz! mfg


Gebärmuttersenkung/ Vorfall in der 14 ssw

  Sehr geehrter Herr Dr. Karle Ich versuche mein Problem zu schildern ich bin momentanin der 18 ssw ( 3.kind) , ich hatte mich für 5 Wochen stark erkältet ( akute bronchitis) mit sehr starken Husten der nicht aufgehört hat ich habe wirklich 24 Stunden lang nur gehustet und dass für 10 Tage..beim Toilettegang und beim abwischen ab ich gemerkt...