Frage: vertrage Essen nicht

Hallo, ich bin jetzt in der 8. SSW und habe seit der 6. SSW ein Problem mit meiner Ernährung. Bei fast allem was ich esse bekomme ich Magenschmerzen und mir wird schlecht. Habe es aber bisher immer geschafft mich stark zusammenzureißen, dass ich mich nicht übergeben muss. Beim trinken ist es ähnlich und wenn ich direkt nach dem Essen trinke wird es sogar noch schlimmer. Essen was gekocht wurde bzw. warm ist, geht überhaupt nicht, bis auf Pommes o.ä. mit Kartoffeln. Stellenweise geht mal ein halbes Glas reiner Fruchtsaft. Beim Essen vertrage ich am besten Tomaten, grüner Salat pur, Papika, Mango, Banane, Orangen, manche Apfelsorten, ... Mehr fällt mir grade nicht ein. Ich ernähre mich sonst vegetarisch. Kein Fleisch/Wurst, kein Fisch, kein Honig, sehr selten Eier (1-2x im Jahr, wenn z.B. in Kuchen drinne) und außerdem vertage ich Milch auch nicht so gut. Bin bei diese Enährung seit meiner letzten Schwangerschaft mit meinem Sohn, da war das ganze noch schlimmer. Habe mich dauernd übegeben müssen und nix drinne behalten. Musste auch in's Krankenhaus an den Tropf. Keiner wusste aber woran das lag. Im KH wurde es dann mit vegetaischem Essen besser, aber als ich raus bin wieder schlimmer nach eine Weile, aber ich habe mich nicht mehr ständig übergeben müssen. Bisher halte ich das Essen zum Glück noch drinne. Esse kleine Portionen über den Tag verteilt. Habe aber 2-3x am Tag extrem Hunger, aber es bleibt trotzdem so schlimm mit dem essen. Achso, bei meiner 1. SS mit meiner Tochter hatte ich garkeine Pobleme, außer Heißhunger auf alles mit Kartoffeln. :D Das erste mal extreme Übelkeit hatte ich bei der 2. SSW (missed abort mit AS)! Hat noch wer solche Probleme und hat Tipps? Bitte keine Medikamente o.ä. empfehlen, da ich sowas nicht nehme. Hausmittelchen würde ich dagegen evtl. ausprobieren...

Mitglied inaktiv - 22.07.2010, 19:14



Antwort auf: vertrage Essen nicht

Hallo, die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muss. Die so genannte Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron- und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin. Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme. Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei lang anhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen. Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist. Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen oder auch einen warmen Tee trinken und danach noch etwas ruhen. Empfehlenswert ist es, mehrmals geringe Flüssigkeitsmengen über den Tag verteilt einzunehmen und vor einer Aufnahme von Nahrung oder Einnahme von Medikamenten die Zunge mit frischer Ingwerwurzel einzureiben. Zusätzlich sollte Stress gemieden werden. Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguss aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken. Schwangere Frauen mit Übelkeit in der Frühschwangerschaft sollten die folgende Ernährungsprinzipien einhalten: Essen oder trinken Sie nichts Kaltes. Meiden Sie Kaffee, saures, scharfes und fettiges Essen. Geeignete Flüssigkeiten sind z. B. warmes Wasser, warme Getränke aus Ingwer und Koriander, Fenchel- bzw. grüner Tee. Geeignete Speisen wären z.B. Reis-, Hühner- oder Nudelsuppe, Kartoffelbrei und gekochtes Gemüse (Karotten und Kartoffeln) Sollten homöopathische Präparate, wie Brechnuss (Nux Vomicae C30 – 3x5 Globuli pro Tag), Sepia, Nausyn-Tabletten oder Ähnliches keine Linderung verschaffen, kann die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt auch u. a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen. Die Medikamente, die folgende Wirkstoffe enthalten, dürfen in der Schwangerschaft bei Übelkeit und/oder Erbrechen verabreicht werden: Wirkstoff: * Diphenhydramin (Emesan®) * Meclozin (Peremesin®) * Metoclopramid (MCP®) * Dimenhydrinat (Vomex A®) Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielt werden können. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 23.07.2010



Antwort auf: vertrage Essen nicht

Medikamente würde ich da nicht empfehlen,bin aber auch kein Arzt. So wie es aussieht, hast Du einen Mangel, grade jetzt musst Du Dich ausgewogen ernähren. Das Kind holt sich alles was es braucht. Ist es bei Dir nicht vorhanden,leidet auch das Kindchen Hunger. Auch Dein Körper zeigt Dir das etwas fehlt. Grade, weil Du im Moment nicht so recht mit dem Magen im Schuss bist würde ich da aus Erfahrung NeoVin empfehlen. Da ist dann alles drinnen was Du so brauchst an Vitaminen und Mineralstoffen. Trinken und versuchen, dass es drinnen bleibt.. so habe ich das auch gemacht.. das wirklich nicht an.... Ich bin mal auf Dr. Blunis Antwort gespannt... alles Gute und Liebe

Mitglied inaktiv - 23.07.2010, 13:14



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