Frage: Verdacht auf Scheideninfektion

Hallo Dr. Bluni! Ich komme soeben aus dem KH, wo ich mich ambulant habe untersuchen lassen, da ich dachte, ich hätte einen Scheidenpilz. Seit ca. 1 Woche habe ich außerhalb der Scheide Juckreiz und es brennt etwas - bis gestern konnte ich aber keinen Belag o. ä. feststellen. Am Freitag war ich zur US-Kontrolle bei meinem Frauenarzt, der auch direkt einen Abstrich gemacht hat. Gestern habe ich zwischen den äußeren u. inneren Schamlippen einen Belag entdeckt und bin daher heute Morgen zur Abklärung ins KH. Die Ärztin machte wieder einen Abstrich, um ihn sich gleich unterm Mikroskop anzuschauen. Sie meinte, es wäre vermutlich kein Pilz, sondern eher eine Infektion, da auch der PH Wert nicht in Ordnung war. Aber da müßte ich das Ergebnis d. Freitags-Abstriches abwarten. Sie gab mir 3 Tabletten Vagi-Hex mit u. empfahl mir, mich am Dienstag gleich meinem Frauenarzt vorzustellen. Ich habe dazu 2 Fragen: a) Ich habe eben im Ihrem Forum gelesen, dass Sie eine Behandlung mit Vagi-Hex in der Schwangerschaft nicht empfehlen. Sollte ich die Behandlung wirklich nicht beginnen? b) Was kann ich zwischenzeitlich tun, um die Scheidenflora wieder auf Vordermann zu bringen? Gibt es etwas Wirksames, Freiverkäufliches in der Apotheke? Da ich in meiner letzten SS seit der 26. SSW für 2 Monate wg. vorzeitiger Wehen - vermutl. ausgelöst durch eine Infektion - im KH lag, habe ich natürlich entsprechend Panik. Danke im voraus!

Mitglied inaktiv - 31.05.2009, 14:57



Antwort auf: Verdacht auf Scheideninfektion

Hallo, 1. Ihre Verunsicherung kann ich sehr gut verstehen. 2. rein prophylaktisch können Milchsäurebakterien den Scheiden-Ph anheben und so den Bakterien das Überleben erschweren. 3. bei den Keimen ist es schon so, dass sie in der SCheide sein müssten, um ggf. eine Bedeutung zu haben. 4. meine Ausführungen zu Vagi-Hex haben Sie richtig gelesen. Allerdings stimmen Sie bitte das für Sie beste Vorgehen mit Ihren Ärzten vor Ort ab. 5. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 31.05.2009



Antwort auf: Verdacht auf Scheideninfektion

Hallo Dr. Bluni - vielen Dank für Ihre schnelle Antwort - und das sogar am Feiertagswochenende! Danke auch für die diversen Anregungen, die ich zum Teil auch schon berücksichtige ;-) Ihnen einen schönen Wochenstart! VG

Mitglied inaktiv - 01.06.2009, 14:14



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