Frage: Ureaplasmen resistent

Lieber Herr Dr. Bluni, ich befinde mich in der 33 Ssw. Vor 6 Wochen wurde eine Ureaplasmen-Infektion mit hoher Keimzahl festgestellt. Ausser gelegentlich gelb-grünen Ausfluss hatte ich zuvor aber keine Beschwerden. Nun zu meinem großen Problem. Die Biester sind lt Audiogramm gegen alle zugelassenen Antibiotika resistent. Daher hat mir meine Ärztin nach Absprache mit embryotox Levofloxacin 500 mg verschrieben. Das habe ich 10 Tage genommen, der Abstrich hat jedoch keine Veränderung gezeigt. Nun habe ich ein anderes bekommen (eigtl resistent, FA meinte sie will es trotzdem versuchen), Roxithromycin 300 mg -da Erythromycin momentan nicht erhältlich-für weitere 10 Tage. Es hilft gefühlt nicht, Ausfluss und Kontraktionen werden mehr. Meine Ärztin meinte wir lassen es danach sein und riskieren vorzeitige Wehen, weil die SS mittlerweile gut fortgeschritten ist. Ich bin sehr verunsichert durch diese Aussage und habe solche Angst vor einem Blasensprung und das die Keime dadurch mein Baby infizieren. Andererseits kann ich das Kind doch nicht ewig sinnlos mit Antibiotika vollpumpen. Ich könnte nur noch heulen. Wie schätzen Sie die Situation und die Gefährdung durch diese Keime ein? Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre professionelle Meinung! Viele Grüsse, Sabrina

von Sabsele am 16.10.2018, 13:49



Antwort auf: Ureaplasmen resistent

Hallo Sabrina, 1. Die Therapie dieser Keime kann erfahrungsgemäß manchmal sehr schwierig sein und offensichtlich sind eher schon einige Register gezogen worden. 2. wenn diesen Erregern auch eine gewisse Bedeutung zukommt, wird es mit diesen aber zum Glück nur in sehr wenigen Fällen dann zu vorzeitigen Wehen oder gar anderen bedeutenden klinischen Situationen kommen. 3. sofern man nachgewiesenermaßen die Erreger trotz der verschiedenen therapeutischen Optionen und lokaler Desinfektionsmaßnahmen nicht verschwinden, wird man in aller Regel abwägen, hier erst einmal zuzuwarten, wenn die Situation stabil ist. 4. das kann und sollte dann aber in jedem Fall durch die erfahrene Fachärztin/Facharzt in der Frauenklinik (in der 33 Wochenbett Perinatalzentrum) entschieden und beurteilt werden. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 16.10.2018