Frage:
Hallo,
Ich bin jetzt in der 11.SSW und die Sache mit der Übelkeit kenne ich noch aus meiner ersten Schwangerschaft.
Aber diesmal ist es viel heftiger: Mir ist den ganzen Tag schlecht, ich habe Durchfall und muss mich übergeben und essen kann ich nur happenweise, weil mir vom Geruch gleich wieder schlecht wird.
Es gab Tage an denen konnte ich gar nicht aufstehen, weil mir zusätzlich noch sehr schwindelig war.
Ist das noch im Bereich des Normalen? Kann ich irgendetwas tun? Eventuell homöopathische Mittel nehmen? Wie lang kann das noch dauern?
Beim Arzt war ich schon und er sagt das wäre normal.
Vielen Dank und liebe Grüße aus Lanzarote
von trinity.xs am 08.12.2008, 10:54 Uhr

Antwort auf:
Übelkeit in der Schwangerschaft
Hallo Trinity,
die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muss.
Die so genannte Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron- und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin.
Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme.
Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei lang anhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen.
Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist.
Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen oder auch einen warmen Tee trinken und danach noch etwas ruhen.
Empfehlenswert ist es, mehrmals geringe Flüssigkeitsmengen über den Tag verteilt einzunehmen und vor einer Aufnahme von Nahrung oder Einnahme von Medikamenten die Zunge mit frischer Ingwerwurzel einzureiben. Zusätzlich sollte Stress gemieden werden.
Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguss aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken.
Schwangere Frauen mit Übelkeit in der Frühschwangerschaft sollten die folgende Ernährungsprinzipien einhalten: Essen oder trinken Sie nichts Kaltes. Meiden Sie Kaffee, saures, scharfes und fettiges Essen. Geeignete Flüssigkeiten sind z. B. warmes Wasser, warme Getränke aus Ingwer und Koriander, Fenchel- bzw. grüner Tee. Geeignete Speisen wären z.B. Reis-, Hühner- oder Nudelsuppe, Kartoffelbrei und gekochtes Gemüse (Karotten und Kartoffeln)
Sollten homöopathische Präparate, wie Brechnuss, Sepia, Nausyn-Tabletten oder Ähnliches keine Linderung verschaffen, kann man auch u. a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen.
Die Medikamente, die folgende Wirkstoffe enthalten, dürfen in der Schwangerschaft bei Übelkeit und/oder Erbrechen verabreicht werden:
Wirkstoff:
* Diphenhydramin (Emesan®)
* Meclozin (Peremesin®)
* Metoclopramid (MCP®)
* Dimenhydrinat (Vomex A®)
Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielt werden können. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen.
Beste Grüße auf die kanarische Insel
VB
von Dr. med. Vincenzo Bluni am 08.12.2008
Antwort auf:
Übelkeit in der Schwangerschaft
Hallo!!
Muss mich mal kurz rein schleichen, als ich Lanzarote gelesen hab!!
Mir ging es jetzt auch so, erst seit der 15.ssw merke ich, dass es langsam besser wird!
Habe Nux Vomica D12 genommen, 5x5 Kügelchen. Hat mir geholfen, aber weg war die Übelkeit nie!
Ganz liebe Grüße in unsere 2.Heimat! Seit wann wohnst du denn auf Lanzarote! Wir sind früher oft im Dezember da gewesen, ich finde das Wetter um diese Jahreszeit total schön!
Du findest mich im Mai Forum! Würde mich super freuen, wenn du dich bei mir melden würdest, vielleicht können wir uns ja ein bisschen austauschen!
Im Februar fliegen wir nochmal runter!
LG
Nicole
von 2.Baby am 08.12.2008
Antwort auf:
Übelkeit in der Schwangerschaft
Ich denke auch das es normal ist.
Ich bin jetzt in der 8ten woche und mir geht es genau so, war am wochenende sogar im krankenhaus, konnte erst heut wieder aufstehn ohne das mir schwindelig wird. gestern konnte ich das erste mal seit ewigkeiten normal essen ohne wieder alles zu erbrechen, aber heute ist die übelkeit wieder durchgängig. Ich denke es bleibt da wohl nich viel außer abwarten und vllt vom arzt endlich das passende Medikament dagegen zu bekommen :)
Ich kann dir leider nicht sagen wie lang es andauern kann, das ist zwar nun auch schon meine 2te schwangerschaft aber in der ersten hatte ich nie mit übelkeit probleme.
liebe grüße
von Eve1985 am 08.12.2008

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