Frage: Risikoschwangerschaft

Hallo Herr Dr.Bluni, zu meiner Person: ich bin 39 Jahre "alt" ,in der 20. Schwangerschaftswoche und erwarte Zwillinge.In der 8 Woche hatte ich Blutungen und es wurde ein Hämatom festgestellt,zum Glück ist alles nach 19 Tage Bettruhe gut gelaufen.Ich bin ängstlicher,als in meinen früheren Schwangerschaften und mein FA untersucht mich alle 5 Wochen er meint ich bin fit wie eine 20 jährige,hier mein Anliegen :ich finde das zu wenig,zähle sogar manchmal die Stunden bis zur nächsten Untersuchung,ausserdem stehen mir wirklich nur die drei angegebenen Ultrachalluntersuchungen zu?Wie kann mein Arzt erkennen, ohne Ultraschall und Herztöne zu prüfen,ob in meiner Kugel alles in Ordnung ist? Gruss Claudia

Mitglied inaktiv - 27.08.2008, 15:23



Antwort auf: Risikoschwangerschaft

Liebe Claudia, 1. bei Interesse können Sie in den online abrufbaren Mutterschaftsrichtlinien nachlesen, was Gegenstand der Untersuchungen in einer normal verlaufenden Schwangerschaft ist. Die Internetadresse ist http://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/19/ Eine gynäkologische Untersuchung ist bei Beginn der Schwangerschaft mit einem Chlamydienabstrich vorgesehen. Gegebenenfalls kann Frauenärztin/Frauenarzt dann noch nach Bakterien & Pilzen schauen und den ph-Wert bestimmen. Auch sollte ein aktueller Krebsabstrich vorliegen. Eine regelmäßige Kontrolle des ph-Wertes ist in jedem Fall nicht vorgesehen. Ist der weitere Verlauf unauffällig und liegt kein Risiko vor (z.B. Zustand nach Frühgeburt oder sehr frühem Blasensprung)und es gibt keine vorzeitigen Wehen, sind weitere gynäkologische Tastuntersuchungen nicht vorgesehen, auch wenn dieses schon lange in Deutschland tägliche Praxis ist. Das Vorgehen, wie bei uns in Deutschland während der Schwangerschaft gibt es nämlich in vielen anderen technisch hoch entwickelten Ländern Europas, wie auch den USA, die keine höheren Zahlen an Frühgeburten oder Müttersterblichkeit aufweisen, so nicht. Hier ist eher zu unterstellen, dass die Frauenärztin/Frauenarzt sich daran orientiert, dass sie / er eben bei unauffälligem Verlauf nicht jedes mal vaginal untersucht, was bei uns zwar vorgesehen ist, was aber sicher im Ermessen des Arztes liegt, hier auch mal drauf zu verzichten. Am besten sprechen Sie offen über den genauen Ablauf mit der Ärztin / dem Arzt, um eventuelle Missverständnisse auszuräumen. 2. bis heute gibt es in den Mutterschaftsrichtlinien keine Vorgaben, was bei einer Mehrlingsschwangerschaft zusätzlich erfolgen sollte. Da wird bis heute immer noch nicht unterschieden, was an einer gewissen Unbeweglichkeit der dafür zuständigen Kommissionen liegt. Es gibt nur gewisse Empfehlungen der Fachgesellschaften. Hier sind zusätzliche Ultraschalluntersuchungen, Untersuchungen im Hinblick auf ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko und der Ausschluss eines Schwangerschaftsdiabetes genannt. Gleiches gilt für das Schreiben eines CTG. Dieses macht aber sicher vor der 24. SSW (als reine Wehenaufzeichnung) kaum Sinn, wenn keine Indikation besteht. Und Herztöne werden meist kaum vor der 26. aufzeichnungsfähig sein. Stimmen Sie sich mit Ihrer behandelnden Frauenärztin oder Frauenarzt ab, wie diee Inhalt ihres/seines Erachtens aussehen, um rechtzeitig bestimmte Veränderungen zu erkennen, die von Bedeutung sein könnten. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 27.08.2008



Antwort auf: Risikoschwangerschaft

hallo claudia, ich denke, es kommt auch etwas auf den arzt an...., meiner hat bei jeder untersuchung einen ultraschall gemacht. liebe grüße claudia

Mitglied inaktiv - 27.08.2008, 16:00



Antwort auf: Risikoschwangerschaft

Ich musste sogar alle zwei wochen zu kontrolle und es wurde auch jedesmal ein ultraschal gemacht.

Mitglied inaktiv - 27.08.2008, 18:35



Antwort auf: Risikoschwangerschaft

Hallo Herr Dr.Bluni, erstmal vielen dank für die schnelle und ausführliche Antwort.Wie ich aus den Mutterschaftsrichtlinien erlesen konnte,gibt es sehr wohl eine Vorgabe,wie eine Risikoschwangerschaft zu behandeln ist,unter 7b.Ich habe eine Nackentransparenz in einer Klinik auf meinen eigenen Kosten durchführen lassen,dort steht das mir diese Untersuchungen zustehen.Besondere Überwachung,das bedeutet nicht alle 5 Wochen eine Untersuchung.Einen Abstrich hat mein Arzt gar nicht genommen.Ich möchte mich ungern über meinen Arzt beschweren,oder ihn wechseln,ich weiss das schwangere oft überreagieren,aber ich mache mir wirklich Sorgen.Meine erste Tochter bekam ich vor 21 Jahren,mein Mutterpass aus dieser Zeit ist doppelt soviel beschrieben wie jetzt und ich habe ein Doppelpack im Bauch.Also warte ich jetzt noch 2 Wochen und spreche dann mit meinem Arzt,oder wechsele und stehe einem anderen fragendem Arzt gegenüber,weil ich in der Mitte gewechselt habe? Liebe Grüsse Claudia

Mitglied inaktiv - 28.08.2008, 09:34



Antwort auf: Risikoschwangerschaft

Hallo, dieser Passus ist sicherlich sehr allgemein gehalten und ist auslegungsfähig, wenn ich auch komplett Ihrer Meinung bin, dass gerade eine Frau mit Mehrlingsschwangerschaft - wie ich es ja angeführt habe - eine besonderen und auch intensiveren Überwachung bedarf. Allerdings können Sie wohl kaum jemandem sagen, was sie/er zu tun hat und werden Sie selbst entscheiden müssen, durch wen Sie die Vorsorgen durchführen lassen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 28.08.2008



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