Frage: Plazenta bei FG

Hallo Herr Dr. Bluni Zuerst einmal möchte ich mich bedanken, das sie hier die vielen Fragen beantworten. Ich finde das ganz toll. Ich habe eine Frage zur FG bzw. zur stillen Geburt. Immer wieder lese ich, dass die Schwangeren nach der Geburt in den Op kommen, damit die Plazenta geholt wird, dass heißt also Ausschabung. Gibt es dafür einen medizinischen Grund? Oder hängt es vom Arzt bzw. Krankenhaus ab, ob die Plazenta alleine kommen "darf" oder eben eine Ausschabung gemacht wird? Es gab in einem anderen Forum deshalb schon Streit, da eine Frau, die Hebamme werden will, behauptet, dass die Plazenta immer alleine kommt, auch bei einer FG bzw. stillen Geburt. Ich selbst habe 2 Kinder geboren und die Plazenta kam spontan mit einer der nächsten Wehen. Meine Tochter hatte leider eine stille Geburt und wurde direkt danach in den Op geschickt, zwecks Ausschabung. Jetzt bin ich unsicher, ob das denn so richtig war. Schließlich ist eine Ausschabung bei einer weiteren Schwangerschaft ein Risikogrund, wurde mir gesagt. Stimmt es denn, das eine Ausschabung, bei ihr waren es insgesamt 3 Ausschabungen ein Risiko darstellt? Entschuldigen Sie die vielen Fragen. Aber ich habe einfach Angst, das meiner Tochter so etwas noch einmal passieren könnte. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Liebe Grüße Johanna

Mitglied inaktiv - 30.04.2010, 13:00



Antwort auf: Plazenta bei FG

Liebe Johanna, 1. wir müssen hier sicher unterscheiden zwischen der frühen Fehlgeburt in den etwa ersten 12 Schwangerschaftswochen und der späten Fehlgeburt nach der 16. SSW oder gar dem Versterben des Kindes in den letzten Wochen. 2. bis etwa zur 25. SSW sagt man, dass die Plazenta nie vollständig ist,wenn sie auch zu großen Teilen selbst kommen mag. Aus diesem Grund ist dann immer eine Ausschabung notwendig, um schwere Blutungen zu verhindern, die dann nämlich eintreten können. 3. für die frühe Fehlgeburt bis zur 12. SSW hat dieses keine Bedeutung, da es hier noch keine Plazenta gibt. 4. wiederholte Ausschabungen können in der Tat das Risiko von Fehlgeburten zu jedem Schwangerschaftszeitpunkt erhöhen. 5. das Ereignis einer solch späten Fehlgeburt ist ein sehr trauriges Ereignis für die Betroffenen, aber nicht immer lassen sich hier Ursachen finden. Dieses auch trotz einer eventuellen Obduktion des Kindes. Neben einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes infolge einer Plazentainsuffizienz, können Herzfehler, eine kurze Nabelschnur, ein Nabelschnurknoten oder eine Nabelschnurumschlingung, andere gröbere Missbildungen oder genetische Störungen in Frage kommen. Sofern der Verlauf einer kommenden Schwangerschaft unauffällig ist - nach einer entsprechenden Vorgeschichte, bei der man keine konkrete Ursache fand, würde man um so aufmerksamer nach Warnhinweisen schauen - sollte die Frau sich bestimmt erst mal nicht sorgen. Weitere Gründe für eine späte Fehlgeburt können u.a. sein: anatomische infektiöse Gebärmutterhalsschwäche, vorz. Blasensprung hormonell bedingte Allgemeinerkrankungen der Mutter Wachstumsminderungen Sicher wäre in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und eventuell auch der Entbindungsklinik über die notwendigen und sinnvollen Kontrollen zu sprechen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 30.04.2010



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