Frage: Placenta praevia partialis

Hallo Herr Bluni, gestern war ich wegen ziehenden Schmerzen im Unterleib beim Frauenarzt. Dieser teilte mir nach gründlicher Untersuchung mit das meine Placenta falsch liegt und das diese leicht in den Mutermund ragt. Muss ich mir deswegen Sorgen machen? Kann sich das von alleine wieder verschieben oder rückbilden? Er sagte ich soll mich jetzt noch mehr schonen und das es eventuell im Verlauf der SS des öfteren zu Blutungen kommen kann. Ist das gefährlich für das Baby, kann dadurch die Zufuhr der Placenta beeinträchtigt werden? Und kann man dann noch normal Entbinden? Bin aktuell in der 15 SSW. Über eine Antwort von Ihnen freue ich mich sehr, vielen Dank

von katinka006 am 18.03.2011, 16:43



Antwort auf: Placenta praevia partialis

Liebe Katinka, wir unterscheiden zwischen einer nur tief und nahe am Muttermund sitzenden Plazenta und derjenigen, die komplett über dem inneren Muttermund sitzt: Plazenta tiefsitzend: Plazentarand ist maximal 5 Zentimeter vom inneren Muttermund entfernt Plazenta praevia marginalis: Die Plazenta erreicht den inneren Muttermund Plazenta praevia partialis: Der Plazentarand überdeckt den inneren Muttermund partiell Plazenta praevia totalis: Die Plazenta liegt komplett über dem inneren Muttermund Die Unterscheidung kann im Ultraschall manchmal Schwierigkeiten bereiten. Wenn es auch in dieser Situation mal bei Anstrengung oder Verkehr aus Randgefäßen bluten kann, so zeigt die Erfahrung, dass die zu einem noch frühen Schwangerschaftszeitpunkt randständige Plazenta häufig mit weiterem Alter der Schwangerschaft nach oben wandert; weg vom inneren Muttermund. Sofern die Frau nicht blutet, können wir sie auch beruhigen. Dabei ist es von Bedeutung, dass sie sich an die Empfehlungen des behandelnden Frauenarztes oder Frauenärztin hält. Welche Empfehlungen hinsichtlich Arbeit und Belastung im Einzelfall ausgesprochen werden sollten, ist am besten individuell, auch abhängig von eventuellen Blutungen zu entscheiden. Die Plazenta praevia kommt in ca.0,3-0,6 Prozent aller Schwangerschaften vor, aber nur in 20 Prozent dieser Fälle liegt sie komplett vor dem Muttermund. In 2-10 Prozent kommt es zu Plazenta-praevia-assoziierten Blutungskomplikationen. Die Ursache für eine Blutung ist entweder die Lösung des Mutterkuchens von seiner Unterlage, Eine Entzündung der Plazenta oder die Ruptur von plazentaren Gefäßen. In Fall einer komplett vor dem inneren Muttermund liegenden Plazenta bestehen geringe Chancen, dass hier eine Änderung der Lage im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eintritt. Je weiter man in der Schwangerschaft und der Diagnose einer Plazenta praevia kommt, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit. Darüber hinaus sind die Chancen auf ein sich nach oben Bewegen der Plazenta um so größer, je weiter sie sich vom inneren Muttermund befindet. VB Quellen: Dashe, Jodi S. MD; McIntire, Donald D. PhD; Ramus, Ronald M. MD; Santos‐Ramos, Rigoberto MD; Twickler, Diane M. MD, Persistence of Placenta Previa According to Gestational Age at Ultrasound Detection, Obstetrics & Gynecology: May 2002 - Volume 99 - Issue 5, Part 1 - p 692–697 Fuchs, I., Dudenhausen, J. W., Sehouli, J., Henric W. , Störungen der Plazentation und Nabelschnurinsertion, Ultraschall in Med 2008 Landt, S., Schmidt,M., Plazentationsstörungen, Frauenheilkunde up2date 2009; 3(6): 433-444 Strauß, Alexander, Geburtshilfe Basics, Springer-Verlag, 2006

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 19.03.2011



Antwort auf: Placenta praevia partialis

Hallo, also das kann sich noch hochziehen, ich hatte erst eine Plazenta Prävia totalis (auch 4. Monat), die dann hochwanderte zu einer Prävia Marginalis (d.h. nur noch leicht bedeckend, normale Geburt u. U. möglich) u. bei 28+3 wurde gemesssen, dass die Plazenta 2 cm vom Muttermund weggewandert ist, d.h. normale GEburt def. möglich u. im KKH bei der Anmeldung sah man, dass die Plazenta angeblich noch nicht mal tiefliegend mehr ist. bei einer klassischen Prävia Partialis, sollte es sich nicht mehr bis zur ca. 30. Woche verwachsen, kann man nicht normal entbinden, bei einer Marginalis u. U. wie gesagt. Wenn man nicht blutet u. keine Vorz. Wehen hat, kann man normal weiterleben. Meine Schwägerin (jetzt 9. Monat) hatte das auch, keine Beschwerden u. beim letzten US jetzt wurde gesehen, dass auch ihre Plazenta hochgewandert ist. Ich selbst hatte Hämatome u. Blutungen u. musste mich daher wochenlang schonen. Bei Schmerzen bitte Schonen, keine schweren Tätigkeiten, Wehen sind zu vermeiden. Magnesium ist gut zum Entkrampfen. Ansonsten Schmerzen können auch vom Wachstum der Gebärmutter kommen, der Uterus wächst ja im Moment enorm. Alles Gute, LG, Anita 36+4

Mitglied inaktiv - 18.03.2011, 18:48



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