Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin derzeit mit meinem dritten Baby in der 33. Schwangerschaftswoche und habe zwei Glukosetoleranztests hinter mir. Bei beiden lag der Wert nach einer Stunde um 6 Punkte zu hoch, die anderen Werte waren in Ordnung. Seit guten drei Wochen messe ich nun meine Zuckerwerte und diese sind absolut in Ordnung, ich habe keinen der Grenzwerte (nüchtern unter 95, eine Stunde nach der Mahlzeit unter 140) jemals überschritten. Im Gegenteil, ich liege fast immer deutlich darunter. Im Schnitt liegen meine Werte ca. nüchtern bei 82 und nach den Mahlzeiten bei 110. Ich würde sagen, dass ich mich eigentlich recht gesund ernähre - auch vor dieser Sache. Die Ernährungsberatung beim Diabetologen hat mich darin auch bestätigt. Um meine Werte selbst besser einschätzen zu können, habe ich aber testweise versucht, durchaus einmal zu sündigen. Aber auch wenn ich genau das gegessen hatte, was ich eigentlich meiden sollte, komme ich an keinen Grenzwert heran. Ich bin nun sehr stark verunsichert. Mein Gynäkologe meint, dass meine jetzigen Zuckerwerte überhaupt nicht interessieren. Da beim oGTT die Grenzwerte überschritten waren, hätte ich auf jeden Fall Schwangerschaftsdiabetes und dürfe keinesfalls den errechneten Entbindungstermin überschreiten. Er hat mir Andeutungen gemacht über Komplikationen, Fehler und Gesundheitsschäden, die beim Kind auftreten können. Auf der anderen Seite bestätigt mir mein Gynäkologe, dass mein Baby in jeder Hinsicht gut entwickelt ist: Nicht zu groß (knapp unter Durchschnitt) und gute Proportionen. Die Fruchtwassermenge ist in Ordnung und auch sonst habe ich keinerlei Beschwerden oder Komplikationen in der Schwangerschaft wie Wassereinlagerungen, Bluthochdruck oder dergl. Auch die beiden vorangegangenen Schwangerschaften und Geburten waren ohne Komplikationen verlaufen. Aufgrund der Aussagen meines Artzes habe ich richtig Angst bekommen. Einerseits frage ich mich, warum ich denn bei meinen Werten überhaupt Diabetes haben soll. Andererseits will ich natürlich mein Baby keinem Risiko aussetzen. Ich bin aber ehrlich gesagt nicht begeistert von der Aussicht, nur aufgrund der damaligen Testwerte und ohne weiteren Befund am Entbindungstermin die Geburt einleiten lassen zu müssen oder dass es gar zu einem Kaiserschnitt kommt. Es ist ja nun noch ein wenig Zeit bis zum Stichtag. Aber sollten die Werte meines Babys und meine eigenen weiter konstant bleiben, ist dann Ihrer Einschätzung nach allein aufgrund des Ergebnisses des oGTT wirklich Anlass zur Sorge um mein Baby gegeben und muss eine Einleitung mit diesen Werten sein? Vielleicht können Sie mich ja etwas beruhigen. Vielen Dank und freundliche Grüße!
von Frühling am 20.02.2014, 16:25