Nackentransparenzmessung und/oder Fruchtwasseruntersuchung

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Nackentransparenzmessung und/oder Fruchtwasseruntersuchung

Hallo, ich bin 37 und schwanger und gelte somit als Risikoschwangere. Meine Ärztin hat mir empfohlen, in der 13. KW (also in 3 Wochen) die Nackenfaltenmessung durchzuführen. Ich stelle mir nun aber die Frage, ob eine Nackenfaltenmessung überhaupt sinnvoll ist?? Kriegt man dadurch eindeutige Ergebnisse bzgl. einer Erkrankung? Sollte ich in meinem Alter nicht „sowieso“ auch eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen? Es gibt weder in meiner Familie, noch in der Familie meines Mannes Kinder mit Behinderungen und mein Mann ist auch 8 Jahre jünger als ich. Gern würde ich die Fruchtwasseruntersuchung sein lassen, weil ich große Sorge vor einer Fehlgeburt habe. Andererseits möchte ich schon so sicher wie nur möglich sein, dass keine Behinderung vorliegt. Ich muss dazu sagen, dass ich -sofern ich vorab von einer Behinderung erfahren sollte- dieses Kind höchstwahrscheinlich nicht austragen würde. Da spalten sich die Meinungen und viele verurteilen mich ggf. deswegen, aber dies ist nunmal meine Meinung dazu. Was würden Sie mir empfehlen, wie sollte ich vorgehen? Ist die Nackenfaltenmessung sinnvoll? Bei welchen Ergebnissen kann ich beruhigt Abstand von einer Fruchtwasseruntersuchung nehmen und bei welchen Ergebnissen würden Sie zu einer Fruchtwasseruntersuchung tendieren? Oder sollte ich die FWU sowieso machen? Aber was bringt dann die Nackenfaltenmessung? Außerdem habe ich von einer Blutuntersuchung zur Erkennung von Trisomie-Erkrankungen gelesen. Können Sie mehr darüber sagen? Wird dies schon routinemäßig angeboten und wie hoch sind die Kosten bzw. was gibt es hier für Vor- und Nachteile? Vielen lieben Dank für die Antworten. Vivianna

von Vivi.1981 am 27.01.2016, 14:56



Antwort auf: Nackentransparenzmessung und/oder Fruchtwasseruntersuchung

Liebe Vivianna, 1. der Automatismus, dass wir Ihre Schwangere, die älter als 35 ist, als so genannte Risikoschwangere klassifizieren, ist sicherlich und zum Glück schon längst überholt 2. ebenso ist der Automatismus, jede Schwangere, die älter als 35 Jahre ist, zu einer Fruchtwasseruntersuchung zu schicken 3. Fakt ist, dass die Schwangere mit höherem Alter mehr Risiken mit sich bringen kann, das aber unter optimaler Betreuung und Beachtung der entsprechenden Empfehlungen diese Risiken oft auf ein Minimum reduziert werden können. Und deshalb können diese Frauen letzten Endes in der überwiegenden Zahl so geführt werden, wie jeder andere Schwangere auch 4. was das Thema pränatale Diagnostik angeht, so empfehlen wir, dieses Thema prinzipiell jeder Patientin anzubieten unabhängig von ihrem Alter. Insbesondere dann natürlich wenn das Alter schon etwas höher ist und wenn die Frau den konkreten Wunsch nach entsprechenden diagnostischen Maßnahmen äußert. Aber auch, wenn es entsprechende familiäre Risiken gibt. 5. das bedeutet in der Zusammenfassung, dass wir mit der Frau/dem Paar offen über das zum Beispiel statistische Risiko für die Geburt eines Kindes mit einem Down-Syndrom sprechen und dann auch über die möglichen diagnostischen Verfahren sprechen. Dazu gehört die umfassende Information, welche Verfahren zur Verfügung stehen, wie diese ablaufen, welche Aussagen gemacht werden können und welche nicht und welche Konsequenzen sich gegebenenfalls einem auffälligen Ergebnis ergeben. 6. Sie finden dieses Thema sehr umfassend in unserer Stichwortsuche unter dem Stichwort "Pränataldiagnostik" beschrieben. Dort werden auch die einzelnen Verfahren mit ihren Aussagekräften erläutert. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 27.01.2016



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