Nackenfalte 1,6-1,8 schon abklärungswürdig?

Question

Guten Tag Herr Dr. Bluni, ich war heute bei 11+0 beim ersten großen Ultraschall bei meinem Frauenarzt. Ausgeprägtes Nasenbein ohne jegliche Auffälligkeiten und auch ansonsten alles top - bis auf das Ergebnis der Nackenfaltenmessung mit 1,6-1,8. Mein Frauenarzt hat mir - da er mich kennt und weiß wie wichtig mir ein gesundes Kind ist - dazu geraten diesen Bluttest durchführen zu lassen oder alternativ zur Feindiagnostik/Ultraschall zu überweisen. Mein Frauenarzt hat das beste Ultraschallgerät und ist aus meiner Erfahrung heraus und von seinem Ruf her auch ein erfahrener und sehr guter Arzt. Aber diese Aussage verstehe ich einfach nicht und es verunsichert mich. Ich bin 35 Jahre alt, habe bereits ein gesundes Kind und keinerlei genetische Vorbelastungen in der Familie. Laut meinen Recherchen ist ein Wert von 1,6 oder 1,8 auch völlig im Rahmen und in keiner Weise besorgniserregend oder irre ich mich? MUSS ein solcher Wert innerhalb der 11. - 14. ssw zwangsläufig auf irgendetwas hinweisen, sei es auf einen möglichen Infekt, Behinderungen oder organische Fehler (Herz o.ä.) oder kann ein Nackenödem auch einfach so auftreten ohne irgendeine besorgniserregende Ursache? Die ersten 11 Schwangerschaftswochen waren bei mir leider mit einem anhaltenden, außergewöhnlich hohen Stresspegel verbunden. Kann Stress ebenfalls als Ursache in Frage kommen oder ist das völlig abwegig?

von Fleuriii am 03.11.2017, 13:59

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Dr. med. Vincenzo Bluni · Accepted Answer

Hallo, 1. diese Frage lässt sich meines Erachtens nicht allein anhand solcher Absolutwerte beantworten. Wenn eine solche Messung überhaupt vorgenommen wird, dann nur nach vorheriger Aufklärung über die Vor-und Nachteile und auf Wunsch der Patientin. Dazu sollte der Untersucher über eine entsprechende Qualifikation verfügen und in der Lage sein, dann mittels einer entsprechenden Software eine Risikoberechnung vorzunehmen. 2. andernfalls bleibt hier nur übrig, diesen Befund sehr zeitnah noch einmal durch einen Experten für pränatale Diagnostik überprüfen zu lassen,, weil ein solches Phänomen auch mal innerhalb weniger Tage wieder verschwinden kann. 3. die alleinige Verbreiterung bedeutet erst einmal noch gar nichts. Jedoch kann dieses ein Hinweis auf bestimmte Störungen sein. In dem Fall macht es dann Sinn, das Risiko konkret zu berechnen und mit der Patientin dann eventuell über eine weiterführende Diagnostik, wie zum Beispiel die Fruchtwasseruntersuchung und im späteren Verlauf den differenzierten Ultraschall, zu sprechen. 4. ddie Tatsache, dass in einer Praxis ein besonders modernes Gerät steht ist sicherlich kein Beleg für eine entsprechende Qualifikation. Herzliche Grüße VB