Hallo Dr. Bluni,
ich habe am 29.08. einen SS-Test gemacht, der positiv war. Letzte Periode am 01.08. bei einem 26-Tage-Zyklus. Am Montag war ich beim FA, aber er konnte noch nichts sehen und meinte, es wäre wohl zu früh, ich sollte in drei Tagen nochmal kommen. Heute war ich wieder dort, und es war nichts zu sehen außer einer leeren Gebärmutter. Er meinte, er könne mir nur wenig Hoffnung machen. Es sei wohl zu einer Befruchtung gekommen, aber es hätte sich nicht weiterentwickelt und würde wohl in den nächsten Tagen mit verspäteter Monatsblutung abgehen. Jetzt bin ich natürlich ziemlich enttäuscht. Mir bleibt wohl nur abzuwarten, bis meine Periode einsetzt, daß zumindest noch die Möglichkeit einer Eileiter-SS auszuschließen ist. Habe das Rauchen aufgehört, keinen Alkohol mehr getrunken usw. Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe. Vor lauter Frust habe ich heute das Rauchen wieder angefangen, nachdem ich beim Arzt noch Rotz und Wasser geheult habe, weil ich im ersten Moment richtig enttäuscht war. Hinzu kommt die Ungewissheit was mich erwartet - Periode oder doch Bauchschmerzen und Eileiter-SS. Ich hätte gerne Ihre ehrliche Meinung, ob ich die Hoffnung wirklich aufgeben muß (Zyklus war nie länger als 28 Tage seit September letzten Jahres, heute müßte 4. SSW + 5 sein). Wie wird es jetzt weitergehen? Kann man so früh schon definitiv als Arzt einer Patientin sagen, daß die Wahrscheinlichkeit gleich null ist, schwanger zu sein. Am Montag wurde übrigens noch eine Zyste am linken Eierstock entdeckt, die anscheinend aufgegangen ist (hatte auch ständig Bauchweh) und am Austrocknen ist (wenn ich das richtig verstanden habe). Bauchweh wird leichter, ist aber noch nicht ganz weg. Vielleicht ist das noch relevant. Hat die Zyste eine SS verhindert? Vielen Dank für Ihre Antwort. LG Sabine
Mitglied inaktiv - 03.09.2009, 11:33
Antwort auf:
Keine Fruchthöhle - Verdacht auf Eileiter-SS oder Abort
Liebe Sabine,
1. die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann.
Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht.
Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte.
Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist.
Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft.
Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen.
Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen.
Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei.
Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach.
Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen.
Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen.
2. eine Zyste wird in aller Regel eine Schwangerschaft nicht negativ beeinträchtigen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 03.09.2009