Lieber Herr Dr. Bluni,
Ich bin Lehrerin an einem Gymnasium an dem es z.Z. mehrere Fälle von Schweinegrippe gibt. Deswegen bin ich seit 1 1/2 Wochen vom Unterricht freigestellt. Morgen möchte mich mein behandelnder FA gegen die Schweinegrippe impfen, mit der "normalen" Impfung mit Wirkstoffverstärker, da die andere noch nicht zur Verfügung steht. Er sagte, dass dieses Vorgehen nach "sorgfältiger Abwägung aller Risiken" die für mich beste Alternative darstellt. Ich bin nur verunsichert, da allgemein die Impfung erst ab dem 2. Trimester empfohlen wird, ich bin am Ende der 6. SSW. Bis jetzt habe ich noch nie Probleme mirt Impfreaktionen gehabt. Wie sthen Sie dazu?
Danke für Ihre Mühe und viele Grüße,
Monika
Mitglied inaktiv - 11.11.2009, 08:07
Antwort auf:
Impfung gegen Schweinegrippe in der Frühschwangerschaft
Liebe Monika,
1.Aktuelle und umfassende Informationen zum Thema Grippe und „Neue Grippe“ inklusive der aktuellen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Schwangere finden Sie hier bei uns bei Rund-ums-Baby.de. Dazu gehört auch die Telefonnummer der „Schweinegrippe-Hotline“ des Bundesgesundheitsministeriums.
http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaft/influenza.htm
In der Frage, ob eine schwangere Frau sich gegen die Neue Grippe impfen lassen soll, können wir im Moment auch auf die Empfehlungen der STIKO verweisen. Diese können Sie unter
http://www.rki.de/cln_169/nn_1493664/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2009/41__09,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/41_09.pdf
detailliert nachlesen.
Das Bundesministerium für Gesundheit hat übrigens zu diesem Thema auch eine eigene Internetseite geschaltet. Diese finden Sie unter dem Link
http://www.neuegrippe.bund.de/cln_091/nn_1686524/NeueGrippe/DE/Home/home__node.html?__nnn=true
2. offenbar ist das Bundesgesundheitsministerium momentan dabei, entsprechende Kontingente an Impfstoffen einzukaufen, die keine neuen Verstärker enthalten.
3. es wird erwartet, dass etwa Ende 2009 bis Anfang 2010 dieser verstärkerfreie Impfstoff zur Verfügung steht.
4. unter Abwägung aller Risiken kann aber auch mit dem jetzt zur Verfügung stehenden Impfstoff geimpft werden. Und vor dem Hintergrund der sich verändernden Situation werden wir hier alle die Entwicklung sehr aufmerksam beobachten müssen, um hier flexibel reagieren zu können.
5. Ihre Sorge kann ich vor dem Hintergrund der aktuellen Presseberichterstattung sehr gut verstehen. Aber, wir können im Moment dahingehend beruhigen, als die allermeisten Fälle im Moment harmlos verlaufen und es für eine Hysterie im Moment keinen Anlass gibt, wenn auch Schwangere gefährdeter sind, als andere Personen.
6. bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir hier für die persönliche Situation keine Empfehlung in die ein oder andere Richtung aussprechen werden, sondern ganz klar auf die Empfehlungen der offiziellen Behörden, die Sie hier bei uns ja alle nachlesen können.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 11.11.2009