Dr. Bluni,
nachdem man bei mir am Donnerstag nicht viel auf dem US sehen konnte, war auch heute, vier Tage später nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut zu sehen. Der HCG lag letzten Donnerstag bei 330 - welcher SS-Woche würde das ungefähr entsprechen.
Stutzig machte der linke Eierstock, welcher wohl etwas weich war - aber meine FÄ konnte nichts darin finden, keine Herzaktivität oder Ähnliches.
Was sagen Sie zu diesem Befund und zum HCG-Wert???
Heute abend erhalte ich einen weiteren HCG-Wert und hoffe, dieser ist doch angestiegen.
Vielen Dank
kolli
Mitglied inaktiv - 02.03.2009, 09:34
Antwort auf:
HCG???
Hallo,
1. zur Frage, ob ein bestimmter Wert für eine Schwangerschaftswoche normal sei, können wir so keine genaue Angabe machen, wir für die Schwangerschaftswoche nur Intervalle angeben können.
So ist der Spiegel in der 5. SSW etwa zwischen 400 - 20700 mIU/ml und in der 7. SSW etwa zwischen 6000 - 130000 mIU/ml.
Das Schwangerschaftshormon, HCG wird von Anfang an gebildet, wobei es sich in den ersten Monaten etwa alle 2-3 Tage verdoppelt.
Insofern ist ein einzelner Wert nicht in der Lage, etwas über den Zustand der Schwangerschaft zu sagen. Dazu benötigt man schon den Verlauf; am besten in Kombination mit den Ultraschallbefunden.
2. die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann.
Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht.
Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte.
Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist.
Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft.
Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen.
Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen.
Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei.
Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach.
Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen.
Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.03.2009