Hallo Dr. Bluni,
ich bin ganz frisch schwanger, heute 5+0. Vor zweieinhalb Wochen, also noch vor Bekanntwerden der Schwangerschaft, war ich für einige Tage bei meinen Eltern zu Besuch. Nun wurde bekannt, dass meine Mutter eine Gürtelrose hatte bzw. noch hat. Die Symptome waren zu dem Zeitpunkt des Besuchs noch nicht richtig gedeutet worden.
Ich habe wohl als Kind Windpocken gehabt. Aber die Immunität ist noch nie ärztlich überprüft worden.
Kann mir bzw. der Schwangerschaft der Kontakt zu einer Gürtelrose-Erkrankten geschadet haben? Ist es in irgendeiner Weise sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen? Rückgängig machen kann ich den Kontakt ja nicht, wüsste aber gerne, ob es irgendwie schädlich gewesen sein könnte.
Gruß und Danke,
Cappuccino-Queen
Mitglied inaktiv - 21.11.2010, 18:25
Antwort auf:
Gürtelrose; Kontakt in Frühschwangerschaft gefährlich?
Hallo,
auch wenn es viele Schwangere nicht wissen, besitzen ca. 93-94% der schwangeren Frauen Antikörper und damit Schutz vor einer Erstinfektion mit Varizellen, dem Erreger der Windpocken und der Gürtelrose. Das heißt, sie hatten die Infektion offensichtlich durchgemacht oder sind geimpft worden. Nach durchgemachter Infektion besteht lebenslange Immunität und eine erneute Infektion mit Windpocken ist unter normalen Umständen nicht mehr möglich.
Theoretisch kann diese Schwangere mit vorhandener Immunität dann nur noch eine Gürtelrose bekommen. Dieses ist der gleiche Erreger (Varizellen). Von der geht nach bisherigen Erkenntnissen aber keine Gefahr für das Ungeborene aus.
Vb
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 22.11.2010