Hallo Herr Dr. Bluni,
ich komme gerade von meiner FÄ und auf dem Weg nach Hause, kamen mir noch ein paar Fragen auf. Ich bin heute in der 35. SSW.
Ich hatte heute beim CTG etliche Wellen ( Avaris-Wellen oder ähnlich). Zudem hat mein Mutterkuchen den Reifegrad 3. Ich soll mich jetzt mindestens noch eine Woche schone, Magnesium nehmen und viel trinken.
Ich stell mir allerdings jetzt die Frage, ob der Reifegrad des Mutterkuchen besorgniserregend ist? Muß die junge DAme deswegen vielleicht früher geholt werden? Oder ist das ein Zeichen, dass sie sich vielleicht früher auf den Weg machen möchte?
Vielen Dank für Ihre Bemühungen
Mitglied inaktiv - 25.11.2009, 13:33
Antwort auf:
Frage zu Mutterkuchen
Liebe Mone,
1. Alvarez-Wellen oder Schwangerschaftswehen sind lokale Kontraktionen der Gebärmutter, die früh in der Schwangerschaft auftreten können, jedoch klinisch keine Relevanz haben.
2. der Reifegrad und die Verkalkungen in der Plazenta wird entsprechend der Einteilung nach Grannum beurteilt. Hier wird unter anderem die Ausprägung von Verkalkungen als Kriterium benutzt.
Wenn der Sonographiebefund bei nur geringen Verkalkungen ein sonst zeitgerechtes Wachstum anzeigt und auch der Doppler und insbesondere das CTG in Ordnung sind, besteht zunächst kein Grund zur Sorge.
Bei stärkerer Verkalkung schon deutlich vor dem Ende der Schwangerschaft wäre dieses wohl anders zu beurteilen. Hier wäre auch zum Beispiel die Ultraschall-Doppleruntersuchung und das CTG eine Option.
Dieses kann im Einzelfall aber nur zwischen der Schwangeren und dem Frauenarzt oder Frauenärztin persönlich besprochen werden.
Letztlich hat der behandelnde Arzt über weiterführende Maßnahmen zu entscheiden und kann dieses immer noch am besten beurteilen.
Und so kann der Arzt eben auch im Ultraschall sehen, ob das Kind weiter wächst oder nicht.
Es gibt also immer wieder mal leichte Verkalkungen, die nicht gleich Grund zur Sorge sind. Und sofern die Frau nicht raucht und sonst sich auch an die Empfehlungen hält, kann sie diesen Ablauf nicht weiter beeinflussen.
3. bei Verkalkungen 3. Grades liegt eine ausgeprägte Verkalkung vor und hier kommt es vor allem auf das Wachstum des Kindes und das Dopplerergebnis beim Kind an.
Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 25.11.2009