Frage: Fehlgeburt

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich hatte vor 8 Tagen eine Fehlgeburt in der 15. SSW. Es began 4 Tage vorher mit einer leichten Blutung bzw. viel Schleim mit ein bisschen Blut. Ich fuhr sofort in Krankenhaus und der behandelnde Arzt machte einen Ultraschall und stellte fest, dass Kind, Plazenta, Fruchtwasser sowie Muttermund in Ordnung sind. Woher diese blutähnliche Flüssigkeit kommt weiß er auch nicht. Ich muss einfach Bettruhe halten. Da ich sehr ängstlich war und auf weitere Untersuchungen hoffte, ließ ich mich stationär aufnehmen. Die Blutungen wurden nicht särker sondern eher weniger nur eben mit viel Ausfluss. Ich wies die behandelten Ärzte darauf hin. Die meinten solange es nicht mehr wird ist das nicht bedenklich. Also konnte ich nach einer von mir gewünschten gynäkologischen und Ultraschalluntersuchung (alles ok) nachHause gehen. Der blutähnliche Ausfluss wurde nicht mehr. 3 Tage später hatte ich jedoch einen Blasensprung und alles ging seinen Lauf. Ich gebar nur eine Stunde später im Krankenhaus ein gut entwickeltes jedoch nicht überlebensfähiges Kind. Vor zwei Tagen machte mich jemand auf eine Scheideninfektion bzw. auch Coli Bakterien aufmerksam. Mir wurde gesagt, dass man bei rechtzeigtigem Erkennen (durch Abstrich- ph Wert) das gut behandeln könnte (Zäpfchen, Creme). Ich habe die ganze Schwangerschaft auf gute Ernährung und ausreichend Bewegung geachtet. Kein Alkohol und Niktotin sind selbstverständlich auch alle Untersuchungen verliefen sehr gut. Hätte aufgrund dieser Tatsachen eine Fehlgeburt verhindert werden können? Vielen Dank für Ihre Antwort.

von MichaelaM1973 am 27.07.2013, 19:57



Antwort auf: Fehlgeburt

Liebe Michaela, klare Aussage: nein, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Am besten lassen Sie sich durch solche gut gemeinten Expertenratschläge nicht beirren, wenn ich Ihren Versuch, eine mögliche Ursache zu finden sehr gut verstehen kann und um die Bedeutung einer Infektion für die Schwangerschaft weiß. Denn noch lange nicht jeder bakterielle Infekt hat überhaupt eine klinische Bedeutung und wir empfehlen keine generelle Suche nach Keimen in der Schwangerschaft, ohne, dass es dafür einen guten Grund gibt. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 28.07.2013



Antwort auf: Fehlgeburt

Eine Scheideninfektion kann durchaus zu einer Frühgeburt führen. Leider ändert sich das Scheidenmilieu in der SS zu Gunsten eindringender Bakterien. Deshalb kontrolliert der Gynäkologe in der SS-Betreuung auch regelmäßig den Urin. Leider können solche Infektionen (von der Scheide oder der Harnröhre ausgehend) von heute auf morgen auch zwischen den Untersuchungen auftreten und ohne Symptome verlaufen. Da das aber den Gynäkologen durchaus bekannt ist, werden sie bei Verdacht auf Frühgeburt den Urin kontrollieren oder einen Abstrich machen. Wenn das nicht versäumt wurde (und du dich daran erinnern kannst ob du im Krankenhaus Urin abgeben musstest und oder ein Scheidenabstrich gemacht wurde) hätten sie eine Infektion festgestellt und eine entsprechende Therapie/ Behandlung eingeleitet. Nach einer Fehlgeburt wird auf jeden Fall das ausgeschiedene Material/ der Fetus auf solche Infektionen hin untersucht. Das hätte man dir dann spätestens bei der Befundbesprechung nach histologischer/pathologischer Untersuchung mitgeteilt. Sollte eine anschließende Befundbesprechung, aus welchem Grund auch immer, beim Gynäkologen oder im Krankenhaus unterblieben sein kann man dort noch einmal um ein solches Gespräch bitten oder gegebenenfalls Einsicht in die Krankenakte beantragen. (Man hat ein Anrecht auf all seine Befunde, muss das aber beantragen, damit Ärzte die Möglichkeit haben, bestimmte persönliche Kommentare und Randnotizen, die nichts mit dem eigentlichen Befund zu tun haben, zu löschen/zu schwärzen) Für Frauen, die leicht zu Scheiden-und Harnwegsinfektionen neigen oder deren Frühgeburt eine solche zur Ursache hatte oder aber für Frauen die auf Nummer sicher gehen wollen, gibt es in der Apotheke freiverkäufliche Tests. Von einfachen Urinstiks, bis hin zu Einmal-Handschuhen, die das Scheidensekret auf seine Basen-Säuren-Zusammensetzung bewerten.

von Blume292 am 28.07.2013, 08:38



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