Sehr geehrter Dr. Bluni,
ich bin jetzt in der 5.ssw und leide unter einer starken Hausstaubmilbenallergie. Nun ist meine Frage, ob ich mein Citiricin weiter nehmen kann bzw. darf?
Und wenn nein, welches ich evtl. nehmen könnte?
Vielen Dank für Ihre Mühen.
Mit lieben Grüßen Melanie
von
MelliemitLuca
am 14.02.2011, 13:56
Antwort auf:
Citiricin in der Frühschwangerschaft!
Hallo Melanie,
in der Schwangerschaft können bei Heuschnupfen die meisten Antihistaminika bedenkenlos angewandt werden, insbesondere inhalative Präparate, die Cromoglicinsäure enthalten.
Diese Substanz wirkt überwiegend lokal und zeigt kein erhöhtes Risiko für teratogene Schäden. Neben den inhalativen Substanzen können Sie selbstverständlich auch Augen- oder Nasentropfen anwenden. Die Antihistaminika dürfen also zur Behandlung allergischer Erkrankungen, als Mittel gegen Schwangerschaftserbrechen und auch als Schlafmittel eingesetzt werden.
Falls Kortikoide erforderlich sind, empfiehlt sich hier ebenfalls die inhalative Gabe wegen der wesentlich geringeren systemischen Wirkung. Die besten Erfahrungen liegen für Sprays vor, die Budesonid enthalten. Bei Orientierung an die Dosierungen kann man auch mit einer Langzeitmedikation keinen Schaden anrichten.
Bei den Antihistaminika ist die Gabe von Terfenadin erst im zweiten Schwangerschaftsdrittel erlaubt, weil dann die Organbildung abgeschlossen ist.
Cetirizin ist auch in der Schwangerschaft erlaubt, wenn es auch in der Frühschwangerschaft besser gegen bisher bewährte Mittel ausgetauscht werden sollte.
Die sog. Betamimetika z.B. Sultanol, Berotec, Bronchospasmin oder Bricanyl sind ebenfalls gut erprobt. Sie lösen die Verkrampfung der Bronchialschleimhaut.
Bei Asthma-Symptomen kann man auch Prednisolon geben, weil es nur zu 10-20 Prozent über die Plazenta auf den Feten übergeht.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 14.02.2011