Frage: Blutdruckabfall nachts

Hallo Herr Dr. Bluni, Ich, 25. ssw, habe seit jeher einen niedrigen Blutdruck, der nie Probleme gemacht hat (ca 105/65). Seit etwa der 12. Woche der Schwangerschaft ist der Blutdruck noch weiter gesunken. Im Normalfall habe ich jetzt etwa 90-95 zu 55-60. Tagsüber verursacht das auch keine Probleme, kein Schwindel o.ä., lediglich manchmal Müdigkeit, was aber ja nicht daher kommen muss. Das Problem beginnt erst abends, entweder auf dem Sofa oder spätestens im Bett, ganz schlimm auch wenn ich nachts aufwache. Dann pocht mir das Herz in den Ohren und mein ganzer Körper scheint im Herz-Takt zu wackeln. Dachte zuerst an einen extrem hohen Blutdruck, habe dann aber festgestellt, dass er ca 80 zu 45 ist. Durch Übungen wie „Fahrradfahren“ mit den Beinen oder etwas herumlaufen kann das nur kurzzeitig behoben werden, schlafen fällt dann schwer Bzw ich liege lange wach, da ich mir auch Sorgen um das Baby mache. Meine Ärztin meinte, dass es dem Baby nicht schadet. Sie meinte solange ich nicht ich nicht ohnmächtig werde, es also „für meinen Kopf reicht“, reiche es auch für das Baby. - stimmt es, dass es nicht so wie weitläufig angekommen ist, dass dies zu einer Plazenta-Insuffizienz und mangelnder Versorgung des Babys führt? Auch, wenn ich ja merke, dass es meinem Körper gerade „zu wenig“ sein muss. - meine Ärztin hat mir Korovit Kreislaufkapseln verschrieben. Meine Hebamme ist aus allen Wolken gefallen und hat mir sehr davon abgeraten, diese zu nehmen, da der Wirkstoff D-Campher ist und Kampfer in der schwangerschaft verboten sei, da er wehen auslöst. Ich weiß nun nicht, welchem der beiden ich in der Hinsicht folgen soll - was sagen Sie dazu? Ich habe häufig einen harten Bauch, jedoch bislang ohne produktive Wehen. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

von LisaM90 am 26.05.2019, 21:30



Antwort auf: Blutdruckabfall nachts

Hallo, sofern keine besonderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt, wird der niedrige Blutdruck in der Schwangerschaft ein häufiges Begleitsymptom ohne jegliche Auswirkungen sein. Dieser wird in aller Regel symptomatisch behandelt. Im Vordergrund steht ausreichende Bewegung und Flüssigkeitsaufnahme. Und zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft darf bei Extremfällen mit Symptomen auch mal ein Medikament zur Blutdrucksteigerung verabreicht werden. Bitte stimmen Sie sich dazu mit dem behandelnden Ärzten vor Ort ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 27.05.2019