Guten Abend Herr Bluni,
ich mache mir Gedanken, ob mit meiner Schwangerschaft alles in Ordnung ist.
Bei 4+3 konnte man noch nichts sehen, bei 7+0 war es 4,3mm SSL groß und das Herz schlug. Bei 7+3 hatte ich eine leichte Blutung, die jedoch nach einigen Stunden aufhörte, im Krankenhaus wurde bestätigt, dass die Schwangerschaft dennoch in Ordnung sei, ich bekam Magnesium und Utrogest verschrieben (ob Progesteron-Mangel vorliegt, wurde nicht untersucht). 8+1 hatte ich wegen der Blutung bereits den nächsten Termin, der Embryo war 1cm SSL groß, mein PH-Wert liegt bei 5. Im Nachhinein sehe ich im Internet, dass das scheinbar alles nicht in Ordnung ist, der PH-Wert ist zu hoch und der Embryo zu klein, die Ärztin sagt aber, alles sei in Ordnung und mein nächster Termin ist erst in vier Wochen! Kann es denn sein, dass alles in Ordnung ist, oder sind meine Sorgen berechtigt?
(Einen sehr viel späteren Eisprung als berechnet halte ich für unwahrscheinlich, da mein Partner aus beruflichen Gründen anschließend für zwei Wochen verreist war, und Spermien halten sich doch nicht regelmäßig so lange?).
Im Voraus vielen Dank für Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüßen
Jewels
Mitglied inaktiv - 16.06.2008, 20:49
Antwort auf:
Baby zu klein, PH-Wert nicht richtig, FÄ sagt nichts!
Hallo Jewels,
1. gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob diese schon seit Beginn der Schwangerschaft vorhanden war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt.
Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer =leichter oder schwerer! ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären.
Bei größeren Abweichungen, kann dieses ansonsten zu Beginn der Schwangerschaft ein Hinweis auf eine nicht reguläre Entwicklung des Feten auch genetisch bedingt sein; im weiteren Verlauf unter anderem auch mal Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes oder einer verminderten Funktionsleistung der Plazenta sein. Hierbei würde aber die Kontrolle per Doppler-Ultraschall, ggf. durchgeführt durch einen entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin, schnell Sicherheit verschaffen. Und hier sollte dann zunächst mal diese Kontrolle abgewartet werden, bevor man sich sorgt.
2. der Scheiden-PH-Wert liegt normalerweise zwischen 3,8-4,0. Ist er nach oben hin verändert, so ist das zunächst mal Ausdruck einer gestörten Scheidenflora, was entweder auf einen Mangel an Milchsäurebakterien zurückzuführen ist oder es kann Ausdruck eine bakteriellen Infektion sein.
Dieses lässt sich aber häufig schon im Mikroskop beurteilen. Und nur, wenn hier bestimmte Keime vorhanden sind, sollten diese natürlich behandelt werden, weil dann das Risiko für vorzeitige Wehen und Frühgeburtlichkeit erhöht ist.
Sofern einer leichten Erhöhung des Wertes keine Entzündung zu Grunde liegt, kann der Wert auch mit Milchsäurebakterien in Zäpfchenform oder mit Vitamin-C-haltigen Vaginaltabletten angehoben werden
Mit der Bestimmung des Ph-Wertes soll, wie oben angeführt, eine bakterielle Besiedlung der Vagina in d. Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Dazu gibt es neben Teststreifen mittlerweile auch einen so genannten Testhandschuh.
3. in den ersten 3 Monaten hat eine ph-Veränderung nach bisheriger Datenlage praktisch keine klinische Konsequenz.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 16.06.2008