Hallo Hr.Dr.Bluni!
Ich wundere mich in letzter Zeit regelmäßig, dass die Meinungen zum Thema Alkohol während der Schwangerschaft so weit auseinandergehen... Während meine Hebamme, mein Gynäkologe und mein Verstand mir sagen, dass es besser ist, ganz auf Alkohol zu verzichten, trinkt meine Schwägerin (die auch schwanger ist) 1-2 Gläser Wein in der Woche- und zwar mit freundlicher Genehmigung der gesamten Ärzteschaft der Klinik für Spätgebärende, in der sie sich regelmäßig vorstellt.
Mein Vater, der auch Arzt ist und den ich bislang für einen intelligenten Menschen gehalten habe, ist ebenfalls der Meinung, dass ein Glas pro Woche kaum schädlich sein könne.
Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln, habe es aber bislang vermieden, mich in derartige Diskussionen, die auch in den Foren hier zahlreich stattfinden, einzumischen, da mir die wissenschaftliche Grundlage fehlt.
Sind Ihnen neuere Studien zu dem Thema bekannt? Und wäre es nicht wichtig, mehr Aufklärungsarbeit zu leisten? Vielleicht wenigstens in den Foren hier...
Viele Grüße,
Julia
Mitglied inaktiv - 30.05.2009, 15:46
Antwort auf:
Alkohol in der Schwangerschaft
Liebe Julia,
ich bin absolut Ihrer Meinung und denke, dass wir gerade hier immer wieder auf die Risiken, auch nur geringer Mengen von Alkohol verweisen:
Alkohol, als der bedeutsamste vorgeburtliche Schadstoff beim Kind, gilt als die heute häufigste nicht genetische Ursache einer geistigen Entwicklungsverzögerung . Immerhin werden in der Bundesrepublik werden pro Jahr 2 200 Kinder mit dem Krankheitsbild der Alkoholembryopathie geboren. Die Zahl der Kinder mit Alkoholeffekten, die ohne sichtbare Veränderungen, zum Beispiel mit Lern- und Verhaltensstörungen, mit Hirnleistungsschwächen aufwachsen und deren Mütter abhängig, missbräuchlich, vor allem episodenhaft exzessiv, und auch gewöhnlich getrunken hatten, ist um ein vielfaches höher.
Bis heute ist keine Schwellendosis bekannt, von der man sagen kann, dass diese eine sichere Verträglichkeit bedeutet. Von Beginn der Schwangerschaft an besteht schon eine Verbindung zwischen mütterlichem und fetalem Kreislauf
Es bedarf gar keiner neueren Studien, da es mittlerweile genug Literatur dazu gibt.
Hier können Sie über die Suchmaschinen recherchieren und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es dazu reichlich Infos ("Ich trink auf dein Wohl mein Kind")
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 31.05.2009
Antwort auf:
Alkohol in der Schwangerschaft
hallo,
darf ich mich mal einschleichen? also mein frauenarzt ist in unseren breitengraden ein sehr angesehener mann, der jahrelang babies auf die welt geholfen hat und nun seit vielen jahren eine eigene praxis besitzt. ich möchte schon behaupten, dass er ein guter arzt ist, habe auch noch nie etwas anderes gehört. und dieser jene arzt hat zu mir gesagt: zu silvester dürfen sie gerne 1 glas sekt trinken. ich gestehe: zu unserer hochzeit habe ich ein glas sekt getrunken. auch meine hebamme hat gesagt: ein glas rotwein schadet nicht, im gegenteil: es ist sogar gesund. mein arzt und meine hebamme üben ihren beruf schon jahrzehnte aus, warum sollten sie ihren schwangeren patienten MAL so etwas erlauben wenn es kreuzgefährlich wäre? vielleicht begebe ich mich ja auf dünnes eis, aber ich bin der meinung, solange man es bei 1 glas beläßt und sich nicht sinnlos die lichter ausschießt, geht mal das eine gläschen in ordnung. warum wird ebenso in der stillzeit mal zu nem sekt geraten um die milchförderung anzukurbeln? entscheiden muss jeder für sich selber. bin für jede meinung offen, das ist eben meine.
vg
claudia & ben (dem das glas sekt zur hochzeit nicht geschadet hat).
Mitglied inaktiv - 30.05.2009, 21:46
Antwort auf:
Alkohol in der Schwangerschaft
Hm, also mein FA ist auch ein super guter Arzt und der hat mir zu Silvester geraten alkoholfreien Sekt zu trinken. Ich finde, während der Schwangerschaft kann man schon drauf verzichten.
Mitglied inaktiv - 31.05.2009, 13:57