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von spiky73  am 01.05.2019, 5:42 Uhr

zweiter kinderwunsch

Wie gesagt, ich habe ja zwei Kinder, nur halt nicht mit DIESEM Mann.

Es war halt so, dass ich 18 Jahre lang in keiner Beziehung war, mit dem Vater von Kind2 war ich nicht zusammen.
Aber damals war es so, dass ich 34 war und meine Lebensplanung bis da hin hatte kein Kind mehr nach dem 35. Lebensjahr vorgesehen. Ganz ehrlich hatte ich damals schon damit abgeschlossen, noch ein weiteres Kind zu bekommen, ich hatte schon angefangen mich zu erkundigen, ob für mich eine Unterbindung in Frage käme. Dann wäre Kind1 halt Einzelkind geblieben.
Darauf, dass sich dann so ein kleines Windelpaket in mein Leben schleicht, hatte ich es eigentlich nicht angelegt, schließlich war ich zu dem Zeitpunkt bereits über 7 Jahre alleinerziehend und hätte es beim nächsten Mal lieber "richtig" gemacht. Rückwirkend muss ich natürlich sagen, dass es so, wie es ablief, für mich vielleicht die beste aller Optionen war. Ich komme selbst aus einer "intakten" Familie, aber ich habe ein nachhaltig gestörtes Verhältnis zu meinem Vater. Und hätte sich meine Mutter rechtzeitig getrennt, hätten meine Brüder und ich bestimmte Probleme nicht (gehabt), dafür eben andere. Ist halt müßig zu sagen, dass es alles viel besser gelaufen wäre, wenn im eigenen Leben Ereignis XY eingetreten wäre. Ist es halt nicht.

Allerdings war es eben für mich vielleicht das beste, die Kinder alleine groß zu ziehen.
So konnte ich für mich eben die Bereiche Kindererziehung und Partnerschaft (die ich, wie gesagt, eh nicht hatte) genau voneinander trennen.
Kind1, deren Vater immer wieder sporadisch in ihrem Leben aufgetaucht ist, hätte vielleicht dringend eine Vater Figur gebraucht, obwohl in ihrem Leben reichlich männliche Bezugspersonen präsent waren.
Kind2 hat zu ihrem Vater überhaupt keinen Kontakt und hat daher vielleicht keine Idee davon gehabt, was sie hätte vermissen können. Auch wenn mein Vater als Vater eben auf allen Linien versagt hat, ist er ja grundsätzlich kein schlechter Mensch, nur halt extrem schwierig. Dafür ist er ein wirklich toller Opa - und Kind2 hat sich dann eben sehr eng an ihn geschlossen.

Beide Mädel haben praktisch von Anfang an dann auch eine sehr enge Bindung zu meinem Mann entwickelt. Umgekehrt ist sein Verhältnis zu seinen eigenen Söhnen sehr schwierig geworden. Seine Frau hat es ab dem Punkt, an dem ich auf der Bildfläche erschienen bin, eifrig unterminiert und da wirklich ganze Arbeit geleistet. Alle Achtung.
Aber das ist nicht MEINE Baustelle und soll daher auch nicht Thema hier im Thread sein.

Um jedoch den Bogen zum Anfang wieder zu bekommen - für mich hätte ein eigenes Kind ab einem gewissen Punkt in meinem Leben genauso gepasst wie vielleicht noch ein drittes oder viertes. Was vielleicht daran liegt, dass ich mich immer auf die jeweilige Situation flexibel einstellen konnte. Ich hatte auch nach dem ersten Kind nicht das Gefühl, das viele Frauen mit Kinderwunsch gerne beschreiben, nämlich dass "da noch was fehlt". Bei mir war es eher so ein "ich nehme es halt wie es kommt".

Und dass für mich die biologische Uhr ausgetickt hat, konnte ich letztes Jahr ganz deutlich spüren: mein nächstjüngerer Bruder ist "spät", dh mit 40, zum ersten Mal Vater geworden (seine Frau ist ein paar Jahre jünger, 33 oder so). Natürlich habe ich mich mit beiden furchtbar mit gefreut und auch der Geburt entgegen gefiebert. Mein Neffe ist auch wirklich ein herziges Baby.
Aber als er dann da war, hatte ich weder das Gefühl, selbst so etwas noch einmal erleben zu müssen. Und als meine Schwägerin mir den Kleinen dann mal in den Arm gedrückt hat, war das ganz komisch und ich wusste erst mal gar nicht, was ich mit dem kleinen Bündel in meinem Arm anfangen soll. Dabei habe ich früher immer gefühlt Milcheinschuss bekommen wenn ich ein Baby nur gesehen habe oder ich wurde furchtbar emotional. Nee, irgendwie war da jetzt das Gefühl, dass das zu einer Phase gehört, die schon sehr lange zurück liegt und jetzt in meinem Leben keinen Platz mehr hat.

Was vielleicht auch noch eine große Rolle spielt: ich bin in meinem Job schon sehr lange unglücklich. Aber da es ein etwas exotischer Job ist und es hier in der Region dazu einfach keine Alternative gibt, muss ich mich die 20 Jahre bis zur Rente eben noch quälen. Es sei denn, intern ergibt sich etwas anderes, aber bisher sieht es danach nicht aus.
Trotzdem ist da der Gedanke an den Ruhestand da und irgendwie lieber heute als morgen. Und der Wunsch, die gemeinsame Zeit mit dem Mann bis dahin schon zu genießen, mit möglichst wenig Aufregung und Drama. Das ist halt wirklich eine ganz andere Phase als die der Familienplanung. Und vermutlich noch einmal völlig anders als der tatsächliche Ruhestand dann in 20 Jahren... Hat vielleicht auch wirklich etwas mit den Wechseljahren zu tun, schließlich ist frau da ja im Umbruch...

So, ich hoffe, das hilft dir noch etwas weiter...

Alles Liebe dir!

 
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