MimiNachtigall
Hey zusammen,
mich treibt nun schon seit Längerem etwas um und ich dachte, ich spreche es mal hier an, falls es noch jemandem so geht oder ging.
Ich habe so das Problem, dass ich totale Ängste entwickelt habe irgendwie. Ich mag gar nicht mit meinem Kleinen einkaufen gehen oder Menschen treffen, weil ich total Angst habe, dass er sich mit irgendwas ansteckt. Total bescheuert. Eigentlich war ich nie so, auch während der Pandemie nicht überängstlich, während der Schwangerschaft sind wir durch halb Europa getourt, aber jetzt beim Kind... Habe das Gefühl, es kommt daher, dass wir noch 2 Wochen nach Geburt im KH waren und ich Angst habe, dass wir wieder rein müssten. Da haben bei mir starke Verlustängste auf den Kleinen bezogen angefangen. Am Abfang war es nicht so schlimm. Wir haben einfach bei Besuch immer darum gebeten, gesund zu kommen und ohne Herpes-Schub. Das wurde dann aber von verschiedenen Personen leider einfach übergangen (und belächelt) und jetzt traue ich den Leuten irgendwie nimmer zu, verantwortungsbewusst zu sein.
Ich verstehe es selber nicht und kann nur den Kopf über mich schütteln. Abstellen kann ich es aber auch nicht einfach. Das führt dann dazu, dass ich mich höchst unwohl fühle, wenn andere ihn halten wollen – vor allem Raucher. Wenn ich diese darum bitte, die Hände zu waschen oder nicht unmittelbar vorm Halten zu rauchen, werde ich nur belächelt und nicht ernst genommen und bin dann zu nett (feige?), um darauf zu bestehen. Das nervt mich irgendwie auch. Das Rauchen macht mich wahnsinnig, weil das ja in Zusammenhang mit dem Plötzlichen Kindstod steht. Meine Schwester hat mit 3 Monaten einfach aufgehört zu atmen und war schon ganz blau angelaufen, als meine Mutter dies bemerkte, konnte aber reanimiert werden und es gab nicht wirklich einen Grund für den Atemstopp. Da mein Vater aber Raucher war, könnte hier ein Zusammenhang bestehen – zumindest ist es so bei mir verknüpft. Mein Mann raucht ebenfalls, allerdings geht er dazu immer vor die Tür und spaziert eine Runde, wäscht sich danach gründlich die Hände und hält den Kleinen erstmal eine Weile nicht. Nicht optimal, aber er schafft es leider nicht, aufzuhören. Er macht das auch von sich aus und nicht auf meine Bitte hin, was ich ganz gut finde. Ich will irgendwie nicht in eine Hysterie verfallen. Dennoch war ich doch sehr verstört, als meine Schwiegermutter letztens angefangen hat, zu rauchen, als wir alle (ich mit dem Kleinen) am Tisch saßen. Gesagt hab ich natürlich nichts, ich war viel zu geschockt und bin nur total überstürzt aufgestanden und weg gegangen. Ich werde ihr aber beim nächsten Mal definitiv sagen, dass sie das bitte lassen soll oder wenigstens Bescheid geben soll, damit ich mit dem Kleinen weggehen kann. Oder würdet ihr das dulden?
Mich nervt einfach meine Art, vor allem bei der Familie meines Mannes, kaum Grenzen setzen zu können. Bei meiner Familie fällt es mir natürlich super leicht, allerdings muss ich sagen, dass meine Familie auch viel "kinderverträglicher" ist, so dass ich weniger das Gefühl habe, was sagen zu müssen. Ich fühle mich dann immer so schuldig meinem Mäuschen gegenüber, weil ich ja für ihn einstehen will, aber der Familie meines Mannes auch nicht unbequem werden will. So dumm. Kennt ihr das vielleicht auch? Komme mir so doof vor...
Kennt ihr das vielleicht auch, diese blöden vermehrten Ängste? Oder habt ihr vielleicht sogar einen Tipp, wie ich besser damit klarkommen kann? Ich will das unbedingt abstellen, weil ich die Angst nicht auf mein Kind übertragen will und denke auch, es wird besser werden, wenn er ein paar Monate älter und sowieso im Immunsystem-Aufbau-Modus ist, weil er alles in den Mund nimmt. Und natürlich, wenn wir die erste(n) Krankheit(en) durch haben. Aber bis dahin...
Hey, nehmen kann ich dir die Ängste nicht, aber dich vielleicht dahingehend beruhigen, dass du damit nicht alleine bist. Wir hatten eine nicht so schöne Geburt mit vielen Ängsten und ich bin leider was das Thema angeht auch vorbelastet. Mir fällt es auch total schwer, die Kleine in die Nähe von anderen zu lassen. Hatten einen ähnlichen Fall, dass die Familie mit Herpes zu Besuch kam, sie zwar keinen direkten Kontakt zur Kleinen hatten, aber natürlich trotzdem daneben standen und mit ihr gesprochen haben (Tröpfchenübertragung). Ich finde es auch erschreckend wie viele einfach Babys ungefragt anfassen, die Nachbarin, die Oma von Bekannten... so schnell bin ich da gar nicht, um was zu sagen und ärgere mich hinterher. Am Wochenende steht wieder ein großes Treffen an und mir graut es schon davor, dass alle sie anfassen oder halten wollen und dann noch ohne Händewaschen. Ich muss da auch noch lernen, mich mehr durchzusetzen und was zu sagen, schließlich sind wir es ja, die unsere Kleinen schützen müssen/wollen. Ich denke aber auch, dass es dann, wenn sie größer werden und sich selbst alles in den Mund stecken und das Immunsystem besser ausgereift ist, von selbst besser wird.
Hey, ganz zu Anfang war ich da total gechillt, wollte in Woche zwei sogar aufs Dorffest. Aber meine Hebamme hat mich da so getriggert, dass ich das erste mal, mit Papa als Rückendeckung, tatsächlich erst letzte Woche das erste mal einkaufen war. Vormittags in einem recht ruhigen Geschäft für 20 .....Heute war ich dann mal alleine im DM im Feierabend Verkehr. Allerdings ist es da auch immer recht ruhig. Den besten Rat habe ich von einer fünffachen Mutti bekommen....das wichtigste Wort für dich als frisch gebackene Mutter was du dir angewöhnen musst ist NÖ oder NEIN!!! DU entscheidest wer dein Kind anfasst, hält oder ihm zu nahe kommt. Wer das nicht akzeptieren kann muss die Konsequenzen ziehen und die wären halt Meinung dieser Person. Wichtig, dein Mann muss mitmachen! Er muss seiner Familie/Freunden genauso Kontra geben was das angeht! Mein Mann raucht auch gelegentlich und Hände waschen alleine reicht da nicht. Raucher dünsten die Giftstoffe ja über die Haut aus. Seitdem macht er kein Bonding haut auf haut mehr mit unserer kleinen! Alte Leute wie einige unserer Nachbarn, fassen unsere kleine eh nicht an. Viele alte Leute haben Hautprobleme oder Ähnliches, da ist antatschen nicht drin. Allgemein lasse ich das nicht zu, denn woher wollt ihr wissen ob er/sie dich nicht gerade noch zwischen den Beinen in der Hose gekratzt haben oder sonstwo die Hände hatten. Mit Herpes oder so käme mir nie einer ins Haus. Wer dafür kein Verständnis hat sollte sich mal überlegen woher er selber den scheiss bekommen hat!!! DU UND DEIN MANN seid die Mauer um euer Kind zu schützen, also.... NÖ NEIN es ist unser Kind und unsere Verantwortung!!!
Aso noch erwähnt.... meine Hebamme ist schon was komisch diesbezüglich.... einerseits soll ich mit einem zwei Wochen alten Baby nicht auf ein Dorffest mal Hallo sagen, aber andererseits die U2 schon beim Kinderarzt machen wo lauter kranke Kinder rum rennen 😳 Genauso soll ich mich in der ss impfen lassen gegen alles was empfohlen wird, die kleine sollte aber frühestens mit einem Jahr überhaupt das erste mal geimpft werden und meine Hebamme selber ist auch nicht gegen Keuchhusten geimpft 😒😒😒 Läuft ja....aber Hauptsache ich habe auf ihren Rat hin der zukünftigen patentante in den ersten acht Wochen ein Treffen verweigert da die auch gegen impfen ist 🤦♀️😒😒😒
Hallo, ich komme von der Mai 2025 Haltestelle und lese gerne quer im Forum. Jetzt bin ich über deinen Beitrag gestolpert. Ich bin also noch dabei wieder schwanger zu werden. Aber, mich treiben jetzt schon solche Gedanken um. Aber! Ich entscheide! Wenn jemand fremdes das Kind anfassen wollen würde, würde ich sofort bei entsprechender Bewegung das Kind aus der Reichweite bringen und fragen ob die Person auch gerne ungefragt von anderen Menschen angefasst werden möchte. Dein Kind kann das noch nicht sagen ob es will. Also ist es deine Aufgabe. Zu Menschen die auch während meines Besuches drinnen rauchen, würde ich nicht mehr besuchen. Und ja, BESTEHE auf das Hände waschen. Wenn jemand dann lächelt, lächle zurück und sag: Mein Kind meine Regeln! Du willst nicht waschen?! Dann Finger weg! Was die Ängste vor Ansteckung angeht, dass ist etwas heikler. Wenn du sagst, keine Kranke zu Besuch, ok. Aber nicht rausgehen deshalb ist problematisch. Ich habe das leider bei meiner Erwachsenen Tochter mitbekommen. Die hat innerhalb von einem Jahr eine schwere Phobie entwickelt und kämpft sich seit über einem Jahr wieder zurück in die Normalität. Nur du kannst entscheiden wie stark es ist. Aber du findest deine Reaktion ja selbst zu doll. Bevor sich da was festsetzt gehe doch einmal zu einem Psychologen. Lass es einschätzen. Kann ganz harmlos sein. Kann aber echt heftig Enden. Lieber einmal zuviel checken lassen. Denn der Kampf hinterher um es loszuwerden ist brutal und kann viel kaputt machen. Nur du kannst entscheiden ob es so dolle ist. Ein paar Gedanken und Ängste sind normal. Aber wenn Vermeidung dauerhaft (über Wochen) dazu kommt, sollte man handeln. Leider wird darüber zu wenig gesprochen. Ich wünsche dir, dass es nicht so doll ist und wünsche dir das Rückrad für dein Baby einzustehen. Im Grunde machen wir es meist nicht weil wir nicht anecken wollen. Aber das ist Blödsinn. Ich verzichte lieber auf Menschen die meine Entscheidung nicht respektieren als mich damit zu belasten was sie denken. Alles Liebe für Euch 💛
Hi MimiNachtigall, Ich finde deine "Ängste" keinesfalls unbegründet und auch nicht dumm oder "zu viel". Meiner Meinung nach gehört es zu einem normalen Menschenverstand ein Neugeborenes oder kleines Kind nicht zu besuchen wenn man krank ist / Herpes hat. Und auch in der Nähe des Kindes zu rauchen finde ich absolut nicht in Ordnung. Vor allem, wenn du schon mitgeteilt hast dass du das nicht möchtest und dass das deine Grenzen sind. Entweder wird dies akzeptiert oder man sieht halt das Kind nicht. Meiner Meinung nach wird mit vollstem Wissen dem Kind geschadet und jeder der das Beste für das Kind will würde dies unterlassen. Ich habe solche Probleme zum Glück nicht, außer dass eine Oma auch raucht, hier habe ich klar und deutlich gesagt, dass sie während dem Besuch nicht rauchen soll und wenn sie rein kommt zuerst die Hände waschen, daran wird sich auch gehalten. Wie du bereits geschrieben hast steht auch Passivrauch in Verbindung mit dem plötzlichen Kindstod. Das habe ich hier der Oma auch gesagt, dann hat sie das auch Ernst genommen. Ich finde nicht, dass du übertreibst. Ich finde dein Verhalten normal und sehe es genauso wie du. Aber ich befürchte du musst lernen, mehr zu deiner Meinung zu stehen und dich durchzusetzen. Vielleicht kann auch dein Mann mit seiner Familie reden. Es ist euer Kind und es ist eure Entscheidung was ihr in der Nähe des Kindes duldet und was nicht. Dein Mann sollte dich damit unterstützen. LG
In geschlossenen Räumen neben Babys zu rauchen (oder auch neben Erwachsenen) finde ich auch sehr unverantwortlich! Draußen muss man sich keine großen Sorgen machen. Du hast mit deiner Schwester etwas sehr prägendes erlebt, da ist natürlich klar, dass man sich vielleicht noch mal den ein oder anderen Gedanken mehr macht. Ängste machen sich manchmal selbstständig und werden größer, als sie eigentlich angemessen sind. Das kann sich bis hin zu einer Angststörung entwickeln. Oft gehen sie aber auch von ganz allein wieder. Es gibt inzwischen viele (psychotherapeutische) Apps, die man sich vom Hausarzt verschreiben lassen kann, um den Umgang mit Ängsten zu lernen. Vielleicht wäre das was für dich?