Monatsforum Juni Mamis 2024

Babyblues

Babyblues

Inamina

Hallo zusammen, seitdem wir seit Donnerstag Zuhause sind, habe ich morgens und v.a. abends Weinattacken. Manchmal sind es konkrete Gedanken, wie z.B. dass ich die Geburt nochmal erleben möchte oder die Schwangerschaft vermisse, manchmal weint aber nur "mein Körper" und ich habe keine Gedanken dazu. Es fühlt sich immer an wie eine ganz starke Sehnsucht i.S.v. Vermissen... Es ist nun schon der 5. Tag und ich habe Angst wie bei meiner Tochter vor 3 Jahren eine Wochenbettdepression zu bekommen. Damals habe ich fast ein halbes Jahr solche Weinattacken gehabt. Der Unterschied nun ist aber, dass es mir grundsätzlich mega gut geht, wenn grad die Attacken nicht da sind. Das war damals anders und ich hab unter den traumatischen Erinnerungen an die Geburt gelitten. Wie geht es euch? Habt ihr sowas im Moment auch und falls ja, wie geht ihr damit um und was hilft euch? Freue mich von euch zu hören und bedanke mich an dieser Stelle auch für die schönen und hilfreichen Rückmeldungen zu meinem Geburtsbericht :)


Chaosbande

Antwort auf Beitrag von Inamina

Hallo Inamina, Derzeit geht es mir zwar nicht so wie dir, aber ich kenne diese Gefühle von meinem ersten Kind. Ich habe damals versucht mir das nach außen hin nicht anmerken zu lassen weil ich "stark" sein wollte. Aber das war genau der falsche Weg. Wäre ich heute wieder in der Situation, würde ich meine Gefühle als allererstes intensiv mit meinem Partner besprechen und dann aucj das Gespräch mit meiner Hebamme suchen. Für mich persönlich ist reden immer die beste "Therapie".  Depression kenne ich auch außerhalb des Wochenbetts. Und auch hier hilft es mir am besten wenn ich alles ausspreche. Egal ob mein Gegenüber mich verstehen kann. Und die Gefühle zulassen statt sie zu unterdrücken zu versuchen hilft mir ebenfalls an den dunkleren Tagen. Je mehr unterdrückt wird, desto mehr bahnt sich unerwartet den Weg ans Licht.  Und das es dir grundsätzlich ersteinmal gut geht, ist die beste Voraussetzung. Nutze die positiven Situationen um sie als Anker zu verwenden. Nutze die Sonne (wenn sie denn mal scheint) und gehe zeitnah für kurze Zeitspannen an die frische Luft :) Ich hoffe du rutschst nicht in eine Negativspirale und wünsche dir alles Gute für die eigentlich doch so schöne Kennenlern- und Kuschelzeit 😊


Inamina

Antwort auf Beitrag von Chaosbande

Liebe Chaos, danke für deine wiedermal hilfreiche Rückmeldung. Ja reden tut wirklich gut. Ich hatte unterschätzt, was die schnelle Geburt mit mir macht. Auch wenn sie für uns nun perfekt war, kommen Psyche und Körper noch nicht ganz hinterher mit dem Verdauen. Heute war meine Beleghebamme da und wir haben die kurze Geburt minutiös nochmal nachbesprochen. Das war sehr sehr wertvoll und sie hat mir noch wichtige Dinge berichtet, die ich selbst gar nicht so wahrgenommen hatte. Habe das ganze heute abend auch nochmal therapeutisch etwas aufgearbeitet. Ich möchte die Geburt ua nochmal erleben, weil ich mich dann so stark und kraftvoll fühle und mir das außerhalb von SS und Geburt deutlich schwerer fällt. Und ich fühlte mich ganz zentriert und" bei mir" falls das Sinn für euch ergibt. Ich habe gemerkt, dass mir das Glück, dass ich seit den Stunden nach der Geburt fühlte, Angst macht und dass ich nun einen Weg finden darf, auch ohne SS und Geburt mich stark zu fühlen und ohne Angst glücklich zu sein!! 


Snoopy365

Antwort auf Beitrag von Inamina

Hallo! Erstmal herzlichen Glückwunsch zu eurem Baby :) Ich hatte das dieses Mal auch, dass ich ein paar Tage nachdem wir nach Hause gekommen sind, immer wieder Weinattacken hatte. Hauptsächlich deswegen, weil es zu 99% die letzte Schwangerschaft gewesen sein wird. Ich hab z.B. geweint, weil die Hebamme das letzte Mal da gewesen ist, weil ich vermutlich nie wieder so ein kleines Baby auf dem Arm haben werde, weil ich dieses Mal das aussortierte Gewand nicht nochmal brauchen werde etc. Dann wieder einfach, weil ich sie angeschaut habe und sie so perfekt ist, die kleinen Finger und Zehen... Nach einigen Tagen war das dann aber wieder vorbei (ich bin schon noch manchmal traurig, wenn ich drüber nachdenke, dass es vermutlich kein weiteres Kind geben wird, aber muss jetzt nicht gleich weinen deswegen und denk mittlerweile auch nicht mehr jeden Tag drüber nach). Getan hab ich eigentlich nicht viel- einmal hab ich mit meinem Freund darüber gesprochen, aber der war jetzt nicht so eine große Hilfe, da es für ihn klar ist, dass es bei zwei Kindern bleiben wird und er halt auch nicht so sentimental ist wie ich auch ohne Hormonchaos oft bin ;-) sonst hab ich das Weinen zugelassen, mit Wochenbettdepression hab ich aber keine Erfahrung... Dir auf jeden Fall alles Gute!


Inamina

Antwort auf Beitrag von Snoopy365

Liebe Snoopy, vielen lieben Dank für deine Nachricht. Ich finde mich in einigen deiner Schilderungen wieder. Auch bei uns wird es sehr warhsceinlich das letzte Kind gewesen sein. Deine Nachricht gibt mir Kraft, dass es besser wird mit der Zeit! Auch dir wünsche ich alles Gute


Lelaxx90

Antwort auf Beitrag von Inamina

Hey, Ich hab am 20ten per notkaiserschnitt entbunden und auch heftigen babyblues. Schwere Weinattacken, manchmal Wutausbrüche oder spontane alles überwältigende überforderung. Ich rede mit meinem Mann über die konkreten Sachen die mich beschäftigen, heule viel und habe versucht einmal am Tag für 10 min auf den Balkon zu kommen und Sonne zu tanken, mal mit, mal ohne Kind. Wenn es dir möglich ist, Versuch ab und zu 10 min fûr dich zu bekommen ( bei mir ist es der Balkon) und dein Partner hat das Kind.  Es ist wie Depression im Schnelldurchlauf und dazwischen ist auch mal alles gut. Aber, auch wenn ich mir das vor ein paar Tagen nicht vorstellen könnte, es wird täglich besser. Ich drücke dir die Daumen dass es dir ebenso geht.


Inamina

Antwort auf Beitrag von Lelaxx90

Liebe Lelaxx, wir haben anscheinend einige Parallelen (neben dem Status migraenosus). Das mit der Zeit für sich allein ist ein wertvoller Tipp. Das habe ich diesmal auch umgesetzt und bringt schon so enorm viel. Mein Mann ist ebenfalls ein Schatz und hört mir sehr viel zu und gibt mir wertvolle Impulse. Nach wieviel Tagen hattest du erstmals das Gefühl, dass es besser wurde und wie geht es dir inzwischen?


Lelaxx90

Antwort auf Beitrag von Inamina

Stimmt 😉 Im Krankenhaus hatte ich außer Stress nichts, erst als ich an Tag fünf endlich Zuhause war ging es heftigst los. An Tag 11 würde es besser und seitdem immer etwas mehr. Ich heule schon immer noch, aber es ist nicht mehr so alles überwältigend.


Kia83

Antwort auf Beitrag von Inamina

Hallo Inamina, wir sind seit gestern Nachmittag auch endlich zuhause. Der Papa dreht völlig frei und denkt er ist jetzt der belesenste Mensch ....hat gemeint wenn die kleine nur an der Brust festgesaugt ist aber nicht trinkt, Brust wtg packen.....sorry, das ist kein Hund!!! Apropros Hund, der findet die kleine toll und ist sehr neugierig aber fragt immer an ob er schnüffeln darf. Und er ist auch ein Grund für meinen Heulkrampf gestern Abend..... Da kam halt das Gefühl auf, dass ich ihn vernachlässige da er jetzt mal nicht überall dabei sein darf. Dann denke ich darüber nach ob ich mein Baby nicht genug liebe weil ich mir mal ein paar Minuten Zeit für mich nehmen möchte. Dann sah ich auf Station fast nur Frauen die ihre Kinder anstrahlten als gäbe es im Leben nix anderes....und dann frage ich mich ob ich eine schlechte Mutter bin weil es mir nicht so geht?! Nin habe ich auch eine sehr schnelle Geburt voller Komplikationen und übelsten Schmerzen gehabt. Aber ich bin Pragmatiker und daher weiß ich, dass das alles so gelaufen ist wie es nun mal möglich war ohne in einem Kaiserschnitt zu enden! Meine Hebamme kommt aber gleich, dann rede ich mal mit ihr. Habe jetzt beim Schreiben auch schon wieder geweint 🙈 Mein Mann steht aber in allem hinter mir, er sieht die Herzchen in meinen Augen..... warten wir also mal ab wenn die ersten Wochen vergangen sind und sich alles was eingespielt hat. Und nein Geburtsbericht kommt noch, versprochen 🙈🙈🙈 Nur da die kleine auf mir lebt und oft so scheel liegt ist es mit dem tippen was ätzend 😂


KleinesSesam24

Antwort auf Beitrag von Inamina

Hallo Inamina! bei mir ist heute Tag drei und die Hebamme prophezeite, dass ich mich heute auf ein Babyblues einstellen könne. Sie meinte, es wäre komisch, wenn man das nicht hätte, da ein totaler Hormonabfall stattfindet.  Ich muss gestehen.. bisher habe ich zu sehr an den Schmerzen der PDA zu knabbern und auf Grund von Schlaflosigkeit keinerlei Fähigkeiten irgendwelche Gedanken zu fassen 😅  ich liebe die Kleine einfach, weine höchstens vor Freude.  Für mich ist es eher schwer die Kleine länger an den Papa abzugeben. Das übe ich aber. Klingt echt kacke und ich fühle mich damit auch blöd, aber sie war jetzt 9 Monate durchgehend bei mir, mit der ich jeden Gedanken und jedes Gefühl geteilt habe. Aber das kommt bestimmt auch noch. Er hat viel Verständnis und tut alles für mich.. das wird bestimmt auch noch..   Liebe Grüße :)