BerryNin
Hallo ihr lieben,
Ich muss mich heute mal etwas ausheulen.
Vorweg muss ich sagen, das mein Mann und ich irgendwie richtige workoholics sind und in unserer Arbeit voll aufgehen und beide auch recht viel arbeiten. Mein Mann arbeitet häufig auf Montage und ist regulär in der ganzen Welt unterwegs. Durch corona hat sich das ganze etwas minimiert. Das kommt mir natürlich sehr gelegen, gerade jetzt zum Ende der Schwangerschaft.
Letzte Woche hat er Bescheid bekommen, das er einen einsatz bis zum 16.02. Fährt. Geburtstermin unseres ersten Kindes ist der 27.02.
Ich fühle mich nicht zu 100%wohl damit, da er nicht hier wäre, falls es los geht. Allerdings ist er nur 3,5h entfernt, sodass er schnell wieder zuhause wäre. Doof nur, wenn ich ihn für falschen alarm nach Hause hole.
Aber alles machbar.
Nun wurde er gefragt ob er einen Einsatz bis zum 07.02. Fahren würde. In England mit anschließender quarantäne (der zweite Einsatz würde dann natürlich wegfallen) . Das war uns dann doch etwas zu heikel, da er keinerlei Option hätte mit ins Krankenhaus zu fahren, wenn es früher los geht.
Trotzdem fühlte ich mich jetzt richtig mies, das er das, quasi wegen mir, abgesagt hat...
Wir haben im übrigen das Glück, dass mein Mann definitiv mitdarf ins Krankenhaus zur Geburt. Und das möchten wir beide nicht 'sabotieren'. Aber man sagt ja auch, dass es beim ersten Kind sowieso länger dauert...? 
Wie würdet ihr damit umgehen? Was würdet ihr beruflich mitmachen und wo würdet ihr absagen, sodass Kollegen einspringen müssten?
Puh, das ist nicht ganz leicht. Tatsächlich würde ich wohl auch zwei Wochen vor Geburt mit meinem Mann besprechen, dass er zumindest "rufbereit" ist. 3,5 h sind schon eine lange Fahrt und nervös auch nicht ganz ohne Risiko, aber wenn er in der Situation noch so entspannt ist und dir das auch recht ist, dann ist das auch okay. Mit Quarantäne ist man definitiv nicht rufbereit. Da wäre ich auch strikt dagegen. Ich habe aber auch das Glück, dass mein Mann selbst unbedingt dabei sein möchte und sich daher jetzt schon bspw. von jedem Bier fern hält. Für mich müsste er das nicht, aber er möchte alles direkt mitbekommen ;)
Danke für deine Antwort 
Er möchte natürlich auch dabei sein, auf jeden Fall. Aber irgendwie glaubt er wohl nicht, dass es so früh schon los geht und ist deshalb entspannter als ich...
Ich fühle mich auch manchmal mies, weil mein Mann wegen mir auf so manches verzichten muss. Vor gut einem Monat war er mit verschiedenen Freunden (nacheinander) zum spazieren gehen verabredet aus der Stadt, aus der er kommt (Stunde Fahrt entfernt). Mir ging es dann gar nicht gut und es wurde einfach nicht besser und ich war unsicher und ängstlich alleine und habe ihn dann bitten müssen früher nach Hause zu kommen. Er kam dann auch sofort zurück und ich musste erstmal weinen, als er da war, weil ich mich so Schuldbewusst gefühlt habe. Er hat mir aber gleich den Zahn gezogen und meinte, ich soll kein schlechtes Gewissen haben, ich sei schließlich schwanger mit unserem Kind, dafür ist er genau gleich verantwortlich. Und so ist es auch. Es ist nicht deine Schuld, sondern euer Baby hat einen gewissen Geburtszeitraum und dieser liegt bei diesem Termin. Er könnte nicht mitkommen, egal was wäre, da er unter Quarantäne steht. Aufträge kommen und gehen, aber das ist euer Baby. Kein schlechtes Gewissen und dein Mann auch nicht (gegenüber Kollegen). Da hat jeder Verständnis für! Liebe Grüße, Juji
Also ich wäre dankbar, wenn ich ne berechtigte Ausrede hätte, dass mein Mann zur Zeit NICHT nach England müsse! Finde es sogar vom Arbeitgeben sehr fraglich, da jetzt Leute hinzu schicken, aber das ist ein anderes Thema...
Ganz klar: Family First!!!! Denn die ist unbezahlbar!
Ich finde es gut, dass ihr England abgesagt habt 
Mit der Quarantäne und der Distanz wäre es für mich etwas zu viel.
Den anderen Einsatz finde ich vertretbar. Die erste Geburt dauert ja normalerweise relativ lange, auch gerade die Zeit von den ersten Wehen bis zur vollständigen Mm-Öffnung... Da käme er sicher rechtzeitig an, auch wenn er fast 4h fahren muss. Dass es einen Fehlalarm gibt, finde ich eher unwahrscheinlich. Und wenn doch, dann hat es sich allemal gelohnt, sicher ist sicher.
Aber wenn du merkst, dass es für dich nicht stimmt, dann ist das auch völlig ok. Man ist nicht täglich am Ende einer Ss und wartet auf das Kind. Das ist eine ganz besondere Situation und ist es wert, dass du auf dein Gefühl hörst, ganz ohne schlechtes Gewissen.
Danke nochmal für die lieben Antworten. Mittlerweile fühle ich mich mit der Entscheidung auch wieder deutlich besser.
Und über das Thema corona und England brauchen wir nicht diskutieren. Das wäre dann der nächste Punkt, der mir Sorge gemacht hätte
Mein Mann sollte beruflich diese Woche, also drei Wochen vor der Geburt, eigentlich auch in Göttingen sein. Auch ca. 3 Stunden fahrt.
Ich habe gesagt, das er das machen kann, ich aber möchte das er 24 Stunden am Tag erreichbar sein soll und zur Not sofort nach Hause kommen kann.
Meine Schwester hätte mich ins KH gefahren.
Ich bin ganz froh, dass alles jetzt Online stattfindet und er die ganze Woche zu Hause ist 
Ich hätte Ihn schweren Herzens gehen lassen, so ist mir aber viel Wohler - und Ihm auch. Das wichtigste für uns ist, das er dabei ist, wenn der Kleine kommt, denn zu jeden anderen Termin durfte er ja nicht mit.
Und 3 h war für mich auch die Grenze.
Er hatte auch den Plan letzte Woche auf Rügen Bereitschaftsmäßig unterwegs zu sein. Da hätte er erst ausgelöst werden müssen, falls es losgegangen wäre. In der Zeit wäre der kleine bestimmt gekommen, bis ersatz gekommen wäre und er 5 Stunden nach Hause braucht.
Da habe ich definitiv mein Veto eingelegt - und schlussendlich war er auch froh nicht weg gewesen zu sein!
Schlussendlich geht es um Uns und unsere Familie - da wären mit Kollegen ehrlich gesagt ziemlich egal 
Und ich finde da sollte auch jeder Verständnis für haben!
Ich glaube schlussendlich wird dein Mann auch einsehen, und es gut finden doch nicht zu fahren - man wird doch sehr angespannt zum Ende. Und mein Mann sagt auch, wenn es jetzt losgeht und er dann aufgeregt nach Hause rast, wäre auch nicht gut. Und er ist froh, das ich ganz klar Grenzen gezogen habe!