pauli_sec
Liebe Alle,
ich war hier recht still unterwegs und habe mich letzten Endes entschieden, diesen Geburtsbericht zu schreiben, um vielleicht der einen oder anderen Mama über den Baby Blues und Ängste und Sorgen hinwegzuhelfen. Dies ist kein positiver Geburtsbericht, aber ein Verlaufsbericht mit positivem Ende.
Die Geburt von meinem Sohn am 23.02. kam ganz anders als geplant, ich wollte gerne natürlich und ambulant entbinden und die ersten Tage direkt zu dritt kuscheln und in Ruhe stillen lernen.
Leider wurde mein kleiner als zu groß für eine natürliche Geburt eingeschätzt und nach mehreren Gesprächen bezüglich Risiken haben mein Partner und ich uns schweren Herzens für einen Kaiserschnitt entschieden. Was auch goldrichtig war: der kleine kam mit 55cm Länge, 5260g, Brustumfang 39cm und 39,5 cm KU auf die Welt! Das hätte unter Geburt sehr gefährlich werden können.
Als ich noch zugenäht wurde und weinte vor Glück, durfte mein Partner schon mal 30 Minuten mit dem kleinen bonden, was uns sehr wichtig war, weil ja klar war, dass er ihn nun 4-5 Tage gar nicht sehen würde (scheiß corona!!). Nachdem ich fertig war, kuschelte ich gerade mal drei Minuten mit dem kleinen, als alles sehr schnell ging: er fing an komisch zu atmen und die Kinderärztin brachte ihn nach Abnahme von Fersenblut direkt auf die Neo, Diagnose Hypoglykämie. Ein Alptraum für mich, ich habe 2 Stunden lang kaum Auskunft erhalten und nur geweint. Wir durften dann abends nochmal gemeinsam zur neo und ich den kleinen eine Stunde auf der Brust behalten. Danach ging es für mich ins Zimmer, mein Partner nach Hause und mein Sohn getrennt von uns beiden. Die erste Nacht habe ich kaum geschlafen und viel geweint, er blieb dann noch einen weiteren Tag und eine Nacht auf der Neo, bis er zu mir kommen konnte. In all der Zeit erhielt er natürlich auch schon Pre Nahrung... Ich hatte mit Schmerzen zu kämpfen und war zu schwach, um zu pupsen. Ich fühlte mich komplett erschlagen vom Leben. Die erste Zeit mit meinem Sohn im Zimmer war ein Traum, er war sehr kuschelig und ruhig. Dann fingen seine Heulattacken an, er konnte sich sehr gut in alles reinsteigern, sodass die Schwestern und ich uns anschreien mussten, um uns zu verstehen. Ich war zu schwach um ihn zu wickeln, hochzuheben und aus dem Liegen aufzustehen um ihn zu beruhigen. Ich weinte und weinte mit ihm, geschlafen habe ich in den 3 Tagen wenn es hochkommt drei Stunden. An vieles erinnere ich mich auch nicht mehr, es ist sehr verschwommen. Und zu allem Überfluss vermisste ich meinen Partner natürlich auch schrecklich.
ABER : es wurde besser! Ich hatte großes Glück mit einigen Schwestern, die sich sehr liebevoll um mich und den kleinen gekümmert haben, der kleine zwang mich mit seinem stolzen Gewicht schnell wieder fit zu werden. Ich habe konsequent abgepumpt, auch wenn es mir sinnlos vorkam und ich das Gefühl hatte, dass ich nichts tauge als Mama, weil ich es nicht mal schaffe, mein Kind zu ernähren. Die Schwestern übten immer wieder anlegen in verschiedensten Methoden mit mir, begleitet von vielen Tränen von mir und meinem Sohn.
Wir haben beide jeden Tag gekämpft, um schnell nach Hause zum Papa zu dürfen. Und seit gestern sind wir das auch! Wir sind hier so viel entspannter und seit letzter Nacht klappt es nun auch mit dem stillen!! Vorerst mit Stillhütchen, aber das ist mir Wurst. Wir haben eine verdammt gute Zeit zu dritt bisher und ich fühle mich unendlich erleichtert und kann nur noch diesen kleinen süßen Menschen bewundern. Es ist alles möglich, wir sind verdammt stark!
Trotz schwerem Start habt ihr es nun endlich geschafft. Eine wunderschöne kennenlern-zeit und fröhliches kuscheln euch!! Alles gute!
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt und eine schöne Kuschel und Kennenlernzeit
Herzlichen Glückwunsch und eine schöne Kuschelzeit! Darf ich aus Neugierde fragen, ob du Diabetes in der Schwangerschaft hattest auch wegen der Hypoglykämie, und auf was dein Kind geschätzt wurde? Da war bei euch die Entscheidung für den Kaiserschnitt ja goldrichtig! Ich hatte Diabetes und hab lange mit mir gerungen, wegen einer Schätzung auf 4,3kg eine Woche vor der Geburt wurde mir auch der Kaiserschnitt angeboten. Am Ende kam die Kleine doch noch natürlich mit 3,8kg und 53cm und KU37 auf die Welt - aber wäre sich in die andere Richtung verschätzt worden, puh, ich war ziemlich unsicher mit der Entscheidung noch abzuwarten... Auf jeden Fall richtig schön dass alles gut gegangen ist und ihr jetzt zu Hause seid! :)
Vielen lieben Dank euch erstmal :))
Bei mir wurde kein Diabetes festgestellt, die Idee der Ärzte im Krankenhaus ist jedoch, dass diese sich eventuell später entwickelt haben könnte und somit unentdeckt blieb. Es gibt auch einige Faktoren die dafür sprechen - nicht zuletzt mein kleiner Riese :) meine Werte waren jedoch direkt nach dem Kaiserschnitt unauffällig und man hat mir geraten, den test in acht Wochen nochmal zu wiederholen, es bleibt also spannend...
Schön, dass es bei dir auch natürlich geklappt hat- mein Sohn wurde auf 4600g geschätzt, also genau wie du es sagst, bei mir wurde sich in die andere Richtung verschätzt und daher war der Kaiserschnitt schon die richtige Entscheidung. Das hätte mich ja sonst komplett zerrissen, wer weiß, was für Langzeitfolgen das gegeben hätte.
Ich wünsche euch allen ebenfalls noch eine ganz schöne, entspannte Kennlernzeit mit euren Gürkchen.