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Wann platzt der Knoten?

Thema: Wann platzt der Knoten?

Hallo zusammen, ich wollte mich erstmal kurz vorstellen. Mein Name ist Sylvia und ich lebe mit meinem Mann und unserem Sohn (2,5 Jahre) in der Nähe von München. Nun hab ich auch gleich mal eine Frage: Wir erziehen unseren Sohn zweisprachig (Ich:deutsch/Mein Mann: serbokroatisch). Mein Mann spricht natürlich arbeitsbedingt nicht so oft mit ihm, teilweise aufgrund Geschäftsreisen auch mal 1-2 Wochen nicht. Unser Sohn versteht alles auf serbokroatisch (sagt mein Mann ), aber er antwortet immer auf deutsch. Hin und wieder kommt mal ein Wort auf serbokroatisch, aber eher selten. "Platzt irgendwann der Knoten" - das fragen wir uns in letzter Zeit immer öfter. Wir sind einfach verunsichert ... Ich würde mich freuen, wenn mir jemand von seinen Erfahrungen berichten würde. Viele Grüße Sylvia

Mitglied inaktiv - 12.08.2008, 00:35



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Hallo Sylvia, Bei meiner älteren Tochter ist der Knoten so gegen drei geplatzt. Vorher hat sie fast ausschliesslich französisch geantwortet und gesprochen. Was uns geholfen hat ist Telefonieren mit Oma, Opa und Tanten per Skype und Webcam (das hat sie viel mehr motiviert als normales Telefon), viel Lesen und Lieder bzw. Hörspiele auf Deutsch (sie hat sogar einen kleinen Kinderfilm in deutscher Sprache, obwohl sie bei uns unter "normalen" Umständen nie Fernsehen geguckt hätte) - was den Knoten zum Platzen gebracht hat, war ein einwöchiger Aufenthalt in Deutschland ohne meinen Mann (der kein Deutsch versteht). So hatte sie in dieser Woche gar keine Gelegenheit Französisch zu hören oder zu sprechen. Also, dran bleiben :) Ich wünsche Euch viel Erfolg und Durchhaltevermögen.

Mitglied inaktiv - 12.08.2008, 09:54



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Bei uns war es der Urlaub in Griechenland.....irgendwie hat sie ( wird in wenigen Tagen 3) gemerkt, das es leute gibt, die mit deutsch nichts anfangen können ;-) Die Griechen der Familie hier, sprechen fast alle besser d als griechisch und daher sprechen sie auch unbewußt oft deutsch. Da hat meine Kleine nie auf griechisch reagiert......jetzt verwendet sie redewendungen auch mir gegenüber ;-)))) LG

Mitglied inaktiv - 12.08.2008, 15:02



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hi wir leben in der deutschweiz. ich spreche schweizerdeutsch mit den kids, mein mann französisch. unsere grosse tochter, 5, spricht nie französisch. sie versteht zwar alles, ist eigentlich auch ein echtes sprachtalent, kann sich sehr gewandt ausdrücken, aber der knoten wird wahrscheinlich nie platzen. warum soll sie auch französisch sprechen? mein mann spricht perfekt schweizerdeutsch und kein mensch ausser seinem vater, spricht mit ihm franz.......... lg

Mitglied inaktiv - 12.08.2008, 18:21



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Hej Veralynn! " warum soll sie auch französisch sprechen? mein mann spricht perfekt schweizerdeutsch und kein mensch ausser seinem vater, spricht mit ihm franz.......... " Das habe ich schon öfter gehört oder gelesen, und entschuldigt jetzt mal meine krasse Ausdrucksweise, aber diese Haltung ist einfach QUATSCH! Kein Kind würde ja jemals mehrsprachig, wenn der Satz zutreffen würd; wieso sollten meine Kinder deutsch reden,. wo ich doch mehr als ein Jahrzehnt hier in Dk die einzige war, die es mit hnen redete? Noch krasser: Wieso hätten zwei uns bekannte Jungen Dänisch in Stuttgart lernen sollen? Es war doch nur ihr Vater, der diese "komische" Sprache mit ihnen sprach ! Und natürlich wissen alle mehrsprachigen Kinder, egal welche Methode die Eltern anwenden, daß auch ihre fremdsprachigen Eltern die Landessprache gut verstehen, also daß ich Dänisch kann, daß andere mit mir fließend auf Dänisch kommunizieren können, weil ich es sowohl fließend verstehen als auch reden kann. Also könnten sie ja auch meinen: Dann brauchen wir ja wirklich nicht Deutsch mit ihr zu reden. Ich denke, es ist einfach die Haltung, die ihr ausstrahlen müßt, wie bei allen Erziehungsdingen. Wollt Ihr, daß Euer Kind etwas tut, dann geht mit gutem Beispiel voran und fordert das, was ihr von dem Kind erwartet, authentisch ein und nicht halbherzig, mit Erklärungen, Entschudligungen gar, die dem Kind quasi zugestehen, nun doch nicht das zu tun, was von ihm erwartet wird. enn Ihr mcöhtet, daß Euer ind den Löffel nimmt statt alles mit den Händen zu essen, sagt Ihr ja auch nicht: Wieso sollte es das lernen ,es geht ja auch viel leichter mit den Fingern? Die meisten mehrsprachigen Kinder haben nur 1, höchstens zwei Bezugspersonen in der jeweils anderen Sprache - und lernen sie dennoch! Meine Kinder haben sich eigentlich nie gewehrt, Deutsch mit mir zu reden, Das war einfach so bei uns, daß mit Mutter Deutsch gesprochen wird. Andere Kinder weigern sich, die Sprache zu sprechen, verstehen sie aber deutlich erkennbar gut. Dann gilt es: Weitermachen, den Einsatz verstärken, den Kindern die Sprache immer wieder vorleben. Manchmal braucht es dann einen Aufenthalt in dem Land, eine Freundschaft zu einem anderen Kind oder Erwachsenen, Kontakte, Mutterspracheunuterricht (mit der Erkenntnis, daß man so anders denn auch wieder nicht ist, weil es ja noch andere Kinder gibt, die zwei Sprachen sprechen) u.a. Wichtig ist einfach: Nicht aufgeben,weitermachen, verstärken und vor allem: niemals zweifeln und erklären, wieso ein Kind nicht zu tun braucht,was Ihr erwartet!! Viel Erfolg dabei! Gruß - hej-hej Ursel, DK Mutter dt., Vater dän. - jeder spricht seine Sprache mit den Kindern, Familiensprache Deutsch im dänischen Umfeld 2 Töchter (1992/1996) - fließend in 2 Muttersprachen!

Mitglied inaktiv - 12.08.2008, 20:27



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sorry, aber dein posting überzeugt mich nicht. mein mann ist zum grössten teil auch in der schweiz aufgewachsen, er arbeitet 6 tage die woche von 14.00 uhr bis mitternacht. in der früh ist er zwar da, aber unsere tochter ist dann im kiga. mehrsprachige kinder wenden nun mal meist die umgebungssprache an bzw. die sprache, die die primäre bezugsperson spricht. babys erlernen die muttersprache bereits im mutterleib, den klang die melodie der sprache usw. wenn ich als mutter von anfang an mit ihr französisch gesprochen hätte, dann wär die situtation anders. und noch was: wenn ich in die niederlande fahre, dann verstehe ich 80%, was noch lange nicht heisst, dass ich die sprache auch sprechen kann. wir fordern von unserem kind nichts. es soll sich so ausdrücken, wie sie es am besten kann. mein mann spricht nie ein wort deutsch und wird das übrigens auch nicht ändern. französisch ist in der schweiz eine landessprache. sie wird ab der 4. klasse unterrichtet. spätestens wenn sie in die 4. klasse geht, wird man merken, das sie sehr wohl von der zweisprachigen erziehung profitieren kann. es wird ihr einfacher fallen, die sprache auch anzuwenden. grammatik und rechtschreibung wird sie aber büffeln müssen, wie alle anderen auch. lg

Mitglied inaktiv - 13.08.2008, 13:54



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Hej! Mag sein, daß mein Posting Dich nicht überzeugt, aber dann horch doch mal in diesem Forum und auf Listen zum Thema herum, wieviele der mehrsprachigen Kinder ganztags beide Eltern um sich haben und beide Sprachen hören. Die wenigsten haben doch den Elternteil mit der Nicht-Umgebungssprache rundum die Uhr um sich, schließlich gehen die Kinder in Tagesstätten, Scuhlen, die Eltern arbeiten etc. Und die wenigsten haben gleichzeitig noch andere um sich, die die Nicht-Umgebungsprache sprechen. Meistens ist es nur 1, höchstens 2. Person/en, die die andere Sprache spricht. Dennoch sind die Kinder ja - in unterschiedlichen Graden, das wohl! - mehrsprachig. Die Stuttgarter, von denen ich sprach,. waren so gut auf Dänisch, daß sie ohne Verluste beim Umzug nach Dk dem Unterricht in ihrer altersgemäßen Klasse folgen konnten - und ich habe dieses Bsp. gewählt, weil Dt. in DK noch relativ leicht zu vermitteln ist, selbst wenn man allein ist - Dänisch in Süddeutschland - das ist wirklich nicht nur eine örtliche Entfernung, sondern wirklich "langt vaek!" Übrigens war auch dort der Vater der mit der Nicht-Umgebungssprache. Andere Kinder, die ich persönlich kenne, sind ebenso fließend in der Nicht-Umgebungssprache wie meine - eine österreich. Mutter, ebenso berufstätig wie der Vater, hat ihre Kinder auch auf Deutsch (Österreichisch) auf gymnasialem Muttersprachenniveau - in Schweden! Auch sie ist die einzige, die Deutsch, pardon, wie man auch den Kindern ahört: Österreichisch mit ihnen spricht. Zwillinge im Alter meiner Kleinen mit vollberufstätiger Mutter in der Nähe von Kopenhagen(so ist das eben in Skandinavien ,da sind die Väter wie die Mütter tagsüber weg - und die Kinder auch): Trotzdem fließend deutschsprachig - ohne Akzent, ohne Fehler. Die Liste derer, die ich selber kenne, ist lang; die jener, die ich im Internet kennengelernt habe in Forne wie diesen, noch länger. Mit dem Thema bvefasse ich mich ja nicht erst seit gestern, wie Du auch am Alter meiner Kinder sehen kannst. Natürlich hängt es IMMER davon ab, welchen Einsatz der Elternteil mit der Nicht-Umgebungssprache leistet - logisch. Mag sein, daß bei Euch die Voraussetzungen noch erschwerter sind - aber es gibt Wochenenden, Ferien, ... Aber wenn Deine Behauptung, es klappe nicht gut, weil Du ja die einzige bist (oder Dein Mann), die die andere Sprache mit dem Kind spricht, stimmte, dann gäbe es fast keine mehrsprachigen Kinder mehr! was ich nämlich zu sagen versuchte war/ist: das trifft auf so gut wie alle Kinder zu, zumiondest wenn ein Elternteilder Liebe wegen mit ausländ. Ehemann ausgewandert ist - in den wenigstens Fällen leben die Deutschen (Niederländer, Dänen etc) dann in "Ghettos", wo sie immer auch andere treffen könnten, die ihre Sprache sprechen. Meistens muß eben dieser ausgewanderte Elternteil allein die sprachliche Erziehung des Kindes übernehmen! Und das geht sehr oft sehr gut. Ganz sicher muß ein mehrsprachiges Kind, das die Nicht-Umgebungssprache als Muttersprache erlernt, die Grammatik nicht "büffeln" müssen. Die lernt es ja beim Sprechen mit, eben muttersprachlich - genauso wie bei der Umgebungssprache oder wie wir früher eben Deutsch von unseren Eltern gelernt haben. Da hat uns ja bis zum späteren Schulalter auch niemand erklärt, wieso wir das so sprechen sollen, wie wir es sprechen. Da verwechselst Du leider ein bißchen Sprachenlernen als Fremd- oder Muttersprache. Trau Deinem Kind ruhig was zu --- und mach Dich evtl. noch ein bißchen zum Thema klug, denn mit Deiner Einstellung vermittelst Du unbewußt dem Kind, daß das eh nicht so wichtig ist und eh nichts wird. Das wäe ja schade, denn es geht durchaus - nur Mut. Gruß - hej-hej Ursel, DK Mutter dt., Vater dän. - jeder spricht seine Sprache mit den Kindern, Familiensprache Deutsch im rein dänischen Umfeld 2 Töchter (1992/1996) - fließend in 2 Muttersprachen!

Mitglied inaktiv - 13.08.2008, 17:38



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was meinst du mit: "Natürlich hängt es IMMER davon ab, welchen Einsatz der Elternteil mit der Nicht-Umgebungssprache leistet - logisch."..... was kann denn mein mann noch tun, ausser konsequent nur französich mit ihr zu sprechen und geschichten erzählen usw. wie gesagt, sie versteht ja alles, aber wendet die sprache nicht an. wir haben bis zu ihrem 4. lebensjahr oder so darauf gewartet, dass der knoten platzt, vergeblich, jetzt erwarte ich das nicht mehr. ich mein, ich kann mein kind ja nicht zwingen oder? ausserdem kenne ich viele fremdsprachige kids, die daheim nicht die muttersprache reden, sondern immer nur auf schweizerdeutsch mit den eltern kommunizieren oder die sprache mischen.......... warum ist das wohl so? ich denke, wenn wir jetzt nach frankreich in den urlaub gingen oder sie in einen französischen kiga schicken könnten, dann würde der knoten platzen, aber so............ v.

Mitglied inaktiv - 13.08.2008, 18:15



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Hej! Ich glaube, wir reden gerade ein bißchen aneinander vorbei. Natürlich - und das habe ich ja auch nie bestritten, gibt es verschiedene Niveaus, wie die 2. Muttersprache erlernt/gesprochen/beherrscht/angewendet wird. Was mich an Deinem 1. Beitrag geradezu störte, war ja nur die folgende Aussage (die ich bereits einmal zitiert habe): "warum soll sie auch französisch sprechen? mein mann spricht perfekt schweizerdeutsch und kein mensch ausser seinem vater, spricht mit ihm franz.......... " Denn das indiziert, als ob die Kinder, die nur 1 Elternteil mit der Nicht-Umgebungssprache (mehr oder weniger) um sich haben, der wahrscheinlich ja auch noch die Umgebungsprache beherrscht (schließlich lebt und arbeitet ja auch dieser Mensch in ihr), als ob diese Kinder also zwangsläufig keinen Grund sähen, die Nicht-Umgebungssprache zu lernen, zu sprechen. Es gibt sicher viele Gründe, wieso ein Kind sich weigert, Mutters oder Vaters Sprache zu sprechen. Aber es ist eben nicht zwangsläufig ein Grund, daß es eh nur 1 Person giobt, die diese Sprache mit dem Kind spricht. Denn wenn das so wäre, gäbe es eben - hier wiederhole ich mich - keine mehrsprachigen Kinder, weil es ja meistens nur 1-2 Personen sind, die die Nicht-Umgebungssprache mit dem Kind sprechen. Wenn ich schrieb, "Einsatz", so meinte ich natürlich nur, daß man das tut, was in seinen Kräften ist - und ich hoffte, die vielen Beispiele machten Dir Mut. Und Du hast ganz bestimmt Recht: Kämt Ihr nach Frankreich, würde der Knoten platzen - manche Kinder brauchen diesen Anreiz. "ausserdem kenne ich viele fremdsprachige kids, die daheim nicht die muttersprache reden, sondern immer nur auf schweizerdeutsch mit den eltern kommunizieren oder die sprache mischen.......... warum ist das wohl so?" das kann ich Dir jetzt nicht konkret sagen, denn ich kenne diese Familien ja nicht, aber meine langjährige Erfahrung und alles, was ich dazu gelesen habe, sagt mir, daß in den meisten - zugegeben nicht allen - Fällen die Eltern auch nicht konsequent genug waren. Auch ich kenne ja durchaus Kinder, deren Mutter aber z.B. den Kindern auch auf Dänisch antwortet, wenn sie so angesprochen wird. Wenn wir dann zu Besuch sind, wird mehr Deutsch geredet und das Kind spricht auch mehr Deutsch - aber es fällt gerade bei der Mutter, deren Inkonsequenz es eben kennt, in die dänische Sprache zurück - und bekommt die Bestätigung, weil die Mutter ihm auch so antwortet --- und dann erst vielleicht ein bißchen später wieder Deutsch mit ihm spricht. Im übrigen zeigt mir die Bezeichnung "fremdsprachige Kids", die Du verwendest, daß Du Dich evtl. doch noch ein bißchen mehr mit der Materie vertraut machen solltest. Mehrsprachige Kinder, die mit 2 Sprachen aufwachsen oder mehr, sind nicht fremdsprachlich, sondern haben 2 Muttersprachen - ggf. auf verschiedenen Niveaus. Denn sie tun genau das nicht, was Du auch befürchtet hast: Sie büffeln ja eben keine Grammatik, wie man das bei einer Fremdsprache macht, sondern sie lernen die Sprachen, indem sie mit ihr leben! Sie lernen beide Sprachen, indem sie ihre Eltern nachahmen, anwenden was sie hören etc. Aber wie gesagt: Ich wollte mich nur gegen den Eindruck erwehren, den Dein Satz "warum soll sie auch französisch sprechen? mein mann spricht perfekt schweizerdeutsch und kein mensch ausser seinem vater, spricht mit ihm franz.......... " fälschlicherweise für andere erwecken könnte (und den ich leider auch hier schon oft gelesen oder gehört habe). Nochwas: Wenn das Kind (wie alt ist sie eigentlich?) Deinem Mann auf Schweizerdeutsch antwortet - wie handhabt Ihr das dann? Wiederholt er quasi die Frage/Antwort nochmal auf Französisch? (Vater (auf Franz.): Und, was habt Ihr in der Schule heute gemacht? Kind (auf Schweizdt.) : wir sind rausgegangen und haben Blätter gesammelt. Vater (auf Franz.): Ah, Ihr habt draußen Blätter gesammelt - mit welchem Lehrer seid Ihr denn rausgegangen? Also Wiederaufnahme + Weiterführung in der Sprache des Vaters. Mit solchen kleinen Tricks indiziert man dem Kind ,das man sehr wohl verstanden hat, was es sagt, daß man es aber gern auf Franz. hören möchte. Manchmal hilft sture Konsequenz damit auch schon sehr, . ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg und wer weiß, vielleicht auch einen baldigen Frankreich-Aufenthalt. Es ist doch schon prima, daß sie alles versteht, dann wird sie ganz bestimmt auch irgendwann reden - Gruß - hej-hej Ursel, DK Mutter dt., Vater dän. - jeder spricht seine Sprache mit den Kindern, Familiensprache Deutsch im dänischen Umfeld 2 Töchter (1992/1996) - fließend in 2 Muttersprachen!

Mitglied inaktiv - 13.08.2008, 19:41



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Kann deinem beitrag nur unterschreiben. am schlimmsten finde ich ich die Eltern, die aus unwissenheit, denken, die müssen mit den Kindern in Deutschland jetzt Deutsch, auch wenn schlechtes und gebrochenes, reden, weil die Kinder sonst die Sprache nicht lernen werden. und dann, wenn die Kinder die sprache besser als die Eltern beherrschen, wachen sie plötzlich auf, und denken, jetzt ist der Zeitpunkt, wo sie unsere Muttersprache lernen müssen, leider ist da der Zug schon abgefahren. LG von Loretta,deren Tochter mit 4 perfekt Englisch und Litauisch redet, da mama Litauisch und Papa Englisch, in Deutschland lebend und schon etwas Deutsch redend.

Mitglied inaktiv - 17.08.2008, 01:15



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"babys erlernen die muttersprache bereits im mutterleib," ich habe mich zu Tränen gelacht, nee is klar. Komisch nur, warum es so viele Kinder sind, die die Muttersprache ihrer Mutter nicht können. Oh weia!!

Mitglied inaktiv - 17.08.2008, 01:18



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meine nachbarin (mazedonien) kriegt besuch von ihrer schwester (in deutschland lebend). die schwester hat zwei kinder (3 und 2). i ich habe kein wort verstanden, was die kinder mir sagen wollten und fragte mich die ganze zeit, ob das wohl ein mazedonischer dialekt sei. aber nein, weit gefehlt! die mazedonische mutter der beiden kinder ist fest davon überzeugt, dass sie ihren kinder nur gutes tut, wenn sie mit den beiden deutsch spricht, das sie allerdings nicht beherrscht. meine nachbarin wiederum, also die tante der beiden kleinen spricht nur mazedonisch und kann somit mit den beiden kleinen auch nicht komunizieren. man sollte nicht drüber schimpfen oder lachen, denn die mutter der kinder will ja nur das beste, was immerhin besser ist als vernachlässigung. ich erlebe aber auch oft, dass sich die mütter und kinder aus den balkanländern für ihre sprache fast "schämen", selten wird die zweitsprache als bereicherung aufgefasst. das finde ich superschade, denn grad die grammatik hat es in sich und wenn diese kinder ihre muttersprache gut beherrschen und auch ihre struktur verstehen, hätten sie es dann viel einfacher, wenn sie in späteren jahren in der schule ihre erste deutschprüfung ablegen. schade, durch vorurteile und unwissen geht so viel verloren. euren kleinen alles gute! chatilia die überzeugt ist, dass mehrsprachigkeit bei kindern vorurteile nur abbauen kann

Mitglied inaktiv - 17.08.2008, 11:46



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ot

Mitglied inaktiv - 17.08.2008, 11:46



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Hallo,ich habe so etwa die selbe Situation.Tochter wird nun 2 und ich bin die einzige fast hier die deutsch mit ihr spricht und arbeite Vollzeit.Viele hier im Forum wissen wie sehr ich oft am zweifeln bin ob das jemals klappt aber gerade in den letzten tagen kullern doch mehr und mehr deutsche Worte aus ihr raus-und ich bin immer stolz!!Wir duerfen einfach nicht aufgeben und weitermachen...das wird schon. Liebe Gruesse Kati heute mal sehr optimistisch

Mitglied inaktiv - 12.08.2008, 21:43



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Hej Kati! nein, nein, ich schreibe jetzt nicht: Siehste, hab ich doch gewußt! Aber Deine Tochter ist noch so klein - selbst bei einsprachigen Kindern ist es gar nicht gesagt, daß sie mit 21 schon reden - laßt doch den Kindern auch ihre Zeit!!! trotzdem kann ich dene Freude verstehen, die ersten Worte sind immer etwas ganz Besonderes! (Wie ist denn bei Euch das Wetter? Heute konnte man hier Depressionen kriegen! Kl. Tochter ging trotzdem bei strömendem Regen und um die 13 Grad ins Freibad...) Gruß - hej-hej Ursel, DK Mutter dt., Vater dän. - jeder spricht seine Sprache mit den Kindern, Familiensprache Deutsch im dänischen Umfeld 2 Töchter (1992/1996) - fließend in 2 Muttersprachen!

Mitglied inaktiv - 12.08.2008, 23:02



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Hooola Ursel Kinder sind echt schmerzbefreit.Ich brauche immer ewig bis ich im Meer bin weil ichs kalt finde,13 Grad und Freibad brrrrrrr.Ihr Armen,hattet ihr wenigstens etwas Sommer?Hier ist es bewoelkt,schwuel und windig.Hoffe morgen besser,da hat die Kleine Geburtstag! Liebe Gruesse zu Dir in den Norden Kati

Mitglied inaktiv - 13.08.2008, 10:51



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Hej Kati! Danke für die Rückmeldung - jaja, ich habe ja auch (halbe) Wikinger. Aber ich merke auch, daß ich trotz mancher "Verfrorenheit" einiges abgehärtet bin (bin aber in jungen jahren auch bei jedem Wetter ins Freibad!) Es ist heute wirklich kalt hier, regnet immer wieder und Sonne kennen wir seit einer Woche eigentlich nicht mehr. Am Montag hat meine "Kleine" Geburtstag -was war das heiß in der Zeit vor der Geburt und drumherum, aber jetzt? Aber ich will mal nicht zu viel schimpfen, DK hatte 2 ungewöhnlich heiße Wochen im Juli (also in denFerien), das war schon sehr schön -wenngleich mir 2 Wochen Sommer ja eigentlich zu wenig sind. In dieser Beziehung wünsche ich mir dan doch mal ein bißchen mehr Klimaerwärmung - früher war es sogar hier wärmer! (Und in meiner dt. Kindheit sowieso) Na, ich wünsche Dir und Deiner Kleinen jedenfalls einen sonnigen Geburtstag - Ursel, DK (Entschuldigung für Posting-Mißbrauch an alle anderen!)

Mitglied inaktiv - 13.08.2008, 13:09



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Guten Morgen zusammen! Vielen Dank für Eure Antworten! Also, ausser meinem Mann sprechen noch seine Mutter und seine Oma mit unserem Sohn serbokroatisch. Leider leben wir ein paar hundert Kilomenter auseinander und wir sehen uns eher selten. Vielleicht sollte ich meine Männer mal alleine auf einen "Kurzurlaub" zu ihnen schicken?! Wenn ich dabei bin, dann wird auch immer alles durcheinander gesprochen, damit ich was verstehe. Das bringt unserem Sohn ja auch wieder nichts. Naja, wir werden sehen... Nochmal Danke für Eure Antworten! Liebe Grüße Sylvia

Mitglied inaktiv - 13.08.2008, 10:20



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hallo sylvia! ich lese die anderen beiträge jetzt nicht, deswegen hat eventuell schon jemand das gleiche gesagt. ich will nur am anfang sagen unser sohn (16 monate wird genauso erzogen- ich deutsch, mein mann (wir nennen es ) serbisch. ich verstehe das inzwischen auch schon ganz gut (selber deutsch/dänisch aufgewachsen---da gehen schnell andere sprachen mit rein :) ). ich erwarte fast, dass mein kleiner hier in deutscher umgebung kein serbisch spricht.(kommt man sich ja doof vor, als einziger nur mit papa ) allerdings denke ich dann, in serbien wird er (fast) automatisch serbisch sprechen, schon allein weil er sonst nicht verstanden wird... wir waren im frühjahr unten und er lernte da zu sagen, wie ein hund bellt. wafwaf. so bellt der hund immer noch nicht wuf wuf (deutsch) sondern wafwaf.das versteht seine umwelt auch inzwischen ;) ich mache mir keine sorgen, überlege sogar, das kind noch in die dänische schule zu geben...(das schulsystem ist einfach besser) da ist mein mann allerdings noch nicht überzeugt, und wir haben ja zeit...... wie geht es deinen serbischkenntnissen?? lg katharina

Mitglied inaktiv - 13.08.2008, 23:23



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Hallo Katharina, also meine serbischkenntnisse sind ziemlich spärlich. Ich kann ziemlich wenig sprechen - keine Sätze, nur einzelne Wörter. Allerdings verstehe ich ziemlich viel, wenn sich mein Mann mit seiner Familie unterhält! Wie siehts bei Dir aus? Ich war bisher noch nie "unten"! Mal sehen, wahrscheinlich werden wir nächstes Jahr mal im Sommer dort Urlaub machen! Letztens hatten wir ein lustiges Erlebnis. Unsere Kinderärztin ist mit einem Kroaten verheiratet und als ich ihr erzählt habe, dass wir unseren Sohn zweisprachig erziehen, hat sie gleich losgelegt und sich mit ihm unterhalten! Das war so witzig - unser Sohn war total baff, dass noch jemand die "Geheimsprache" kann, mit der doch sonst nur Papa mit ihm redet....hihi. Liebe Grüße Sylvia

Mitglied inaktiv - 13.08.2008, 23:58



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Hej Katharina! "ich erwarte fast, dass mein kleiner hier in deutscher umgebung kein serbisch spricht.(kommt man sich ja doof vor, als einziger nur mit papa )" Das ist sehr schade, um nicht zu sagen verkehrt. Denk doch mal an andere Dinge in der Erziehung, die Euch evtl. wichtig sind und anderen nicht: Erwartest Du dann nicht trotzdem von Deinem Sohn, daß er sich an Eure Vorgaben hält und nicht an die der Umwelt??? In jedem Thema der Erziehung ist es doch wichtig, daß wir hinter dem stehen, voll und ganz, was wir machen und wollen - ich behaupte ganz kühn, daß ein Kind deshalb nicht serbisch (oder sonst eine Sprache lernt/spricht), weil Mutter es ja eigentlich doch nicht von ihm erwartet. Schau mal bitte in meine Diskussion mit Veralynn oben - diese Botschaft: "das wird eh nichts, ich bin ja hier die einzige, die so mit dem Kind redet" demoralisiert doch jeden, der mehrsprachig erziehen will - oder erzogen werden soll. Und ganz ehrlich: Vielleicht sollten wir mal hier rumfragen, um Euch zu überzeugen: Wieviele andere im Ausland reden denn z.. Deutsch - in Kanada, in USA, in Rußland etc.? Sicher gibt es auch dort Deutsche, aber sitzen doch incht alle an 1 Punkt und in einem Ghetto. Selbst hier in Dk war ich viele Jahre ang die einzige, die Deutsch mit den Kindern sprach - und sie sprechen Deutsch grenauso gut wie Dänisch. Weil es für mich weder Zweifel noch Entschuldigungen ("ist ja nur die eine Person, die Deutsch im dänischen Umfeld mit den Kindern spricht") gab!!!! Ihr könnt noch so tolle Methoden haben: Wenn Ihr nicht hinter der Sache steht, wenn Ihr selber schon beinahe resigniert oder aufgebt, wenn IHR dem Kind die Ausreden dafür fast shcon liefert, weshalb es nicht das tun soll, was Ihr möchtet, dann wird es auch nichts werden! Ich habe im Laufe der Jahre viele zweifelnde Eltern erlebt, die sich dann aber Rat und Hilfe holten und von den vielen positiven Beispielen ermutigen ließen. In einer Untersuchung, an der meine Kinder und wir Eltern teilnahmen, sollten wir mal einen kurzen Ratgeber für mehrsprachige Eltern formulieren, und ich habe festgestellt, daß von den Anfängen bis heute sich dieser Ratgeber bei mir sehr gewandelt hat. Früher hätte ich dieMethodik formuliert, heute ist es m.E. am allerwichtigsten, dem Kind zu vermitteln: "Hier bei uns sprechen wir 2 (3, 4) Sprachen - und das ist einfach so! Das steht nicht zur Diskussion." Daraus erst ergibt sich die Methodik, und das ist die Grundlage allen Erfolges überhaupt. Daß dann manchmal noch widrige Umstände die Sache erschweren, kann durchaus sein, aber wenn Euch diese Grundeinstellung schon selber fehlt - dann kämpft Ihr weitgehend auf verlorenem Posten, denn Ihr werdet weder Euer Kind noch Eure Umwelt davon überzeugen können, daß es so ist und so gelingt. Wie auch, wenn Ihr selber nicht mal überzeugt seid? Und Ihr werdet ohne Überzeugung, daß Ihr Erfolg haben könnt, auch wesentlich lustloser an die Methodik gehen. Kinder sind kleine Sensoren,siespürten genau, ob wirauthentisch sind oder nicht. Und sie reagieren darauf. In diesem Sinne - denkt mal drüber nach, wie Ihr Eltern zu der Sache eigentlich wirklich steht - und welche Hintertürchen Ihr selber Euren Kindern öffnet - und oib ihr dies bei einem anderen Thema genauso machen würdet, das Euch wichtig ist. Gruß - hej-hej Ursel, DK Mutter dt., Vater dän. - jeder spricht seine Sprache mit den Kindern, Familiensprache Deutsch im dänischen Umfeld 2 Töchter (1992/1996) - fließend in 2 Muttersprachen!

Mitglied inaktiv - 14.08.2008, 09:00



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ja, meine zunge macht das serbische irgendwie auch nicht mit :) ich bin allerdings erst seit zwei jahren mit meinem mann verheiratet, da gebe ich mir noch zeit. aber ich möchte schon wenigsten alles verstehen können, dass später mein sohn mit mir zb in serbien serbisch reden kann....wenn er will, und niemand übersetzen muss...die gesamte familie ist "unten", mein mann ist "nur" wegen mir hergekommen, so habe ich in serbien null chance ohne serbisch!!! das allein hilft. wir fahren ein-bis zwei mal im jahr runter.....ich möchte gerne aber in 5-10 jahren auch mal länger dort bleiben---ein paar monate, ein jahr---wer weiss----in belgrad gibts ja auch ne deutsche schule usw....mal sehn. ich hab hier nur ne kleine firma, von der wir ganz gut leben, deswegen bleiben wir erstmal hier......ich kann wirklich nur empfehlen mal runter zu fahren!!! gibt es da familie von deinem mann??? lg katharina

Mitglied inaktiv - 14.08.2008, 20:58



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hej ursel! jeg svarer paa tysk ;) nein--ich meine nicht, dass mein mann und ich nicht hinter der zweisprachigen erziehung stehen. ich meine nur, dass ich es verstehn könnte, wenn er in einer komplett deutschsprachigen umgebung kein serbisch sprechen will. wie ich es aus eigener erfahrung kenne: meine mutter zb kann schlecht dänisch. ich habe es im kiga gelernt und konnte es teilweise besser als deutsch. war ich mit meiner mutter in dänemark, innerhalb einer dänischen gruppe (ö-lejr---kennst du die? die zeltlager?)---habe ich wenn sie mit mir deutsch gesprochen hat, auf dänisch geantwortet. warum auch nicht. gegenüber der anderen kinder fand ich es halt doof. deswegen stehe ich grade hinter ihm, wenn er dann lieber die umgebungssprache spricht. die diskussion mit veralyn las ich später: ich denke aber, dass man dem kind die unterstützung geben sollte, beide (nicht nur sprachen) kulturen kennen zulernen bzw auch leben zu lernen.d.h auch mal in das jeweilige land fahren, bücher lesen usw....(serbische kinderbücher sind toll- da lerne ich auch gleich die andre schrift;) ehrlich gesagt: ich bin zweisprachig aufgewachsen---ohne dass meine eltern die zweite sprache konnten.... ich brauch nicht überzeugt sein ich weiss ganz genau, dass es komplett reicht einem kind eine zweite sprache beizubringen, wenn nur eine person diese sprache mit dem kind spricht. und----als kind kam niemals ein däne auf die idee, dass ich keine dänin war! soviel zum akzent.... lg katharina

Mitglied inaktiv - 14.08.2008, 21:16



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Hej Katharina! Nun abe ich oben Veralynn geschrieben, daß ich das Thema abschließen möchte. Du hast auch in vielem Recht, es ging mir ja auch nicht um den konkreten Fall, sondern um diesen oder ähnliche Sätze: "ich meine nur, dass ich es verstehn könnte, wenn er in einer komplett deutschsprachigen umgebung kein serbisch sprechen will." Anders lernt man natürlich nicht sprechen - und ich vertrete da wie viele andere Mütter eine völlig andere Einstellung. Wenn mein Kind etwas lernen soll - und es soll meine Sprache (Deutsch) lernen - dann muß ich es ihm vormachen und es üben lassen.. Und ihm vermitteln, daß es okay ist, es so zu machen - auch wenn die anderen anderes machen. ich habe unser "Anderssein", das wir ja in vielem - nicht nur der Sprache sind - nie versteckt, nie angepaßt - ich habe versucht, meinen Kindern Rückgrat zu vermitteln, Mut zu ihrer eigenen Art. Ich bin auch auf der Liste für dänische Eltern imAusland, und dort sind sehr, sehr viele - und das liegt sicher auch an dem besonderen Nationalstolz der Dänen, die empört sind bei der Vorstellung, à la DF´s Forderung nur in den eigenen 4 Wänden die andere Sparche zu sprechen (wenn überhaupt). Das käme ja einem Verstecken gleich und würde indizieren, daß man sich für die Nicht-Umgebungssprache schämen müßte. Wenn ichakzeptiere, daß wir in der Öffentlichkeit nicht auch meine Sprache sprechen, dann indiziere ich eben: Es ist nicht so politisch korrekt, die andere Sprache zu sprechen. Das tut man nicht, man ist anders und das ist beschämend, unfein - wasweißich. Wobei ich ja noch eine derer bin, die durchaus auch Dänisch redet - draußen oder wenn Gastkinder oder überhaupt dänische Kinder im Haus sind. Dies aber nicht, weil ich dann die die dt. Sprache quasi "verstecken" will - ich rufe durchaus auch dt. Brocken zu meinen Kindern rüber- sondern weil ich es unhöflich finde, in Gegenwart vin Bekannten etwas zu reden,was sie nicht verstehen. Manche Kinder aber sind tatsächlich beschämt, anders zu sein - da hilft der Muttersprachenunterricht manchmal oder der Kontakt zu anderen Kindern mit der gleichen 2. Muttersprache schon, so daß sie sehen: Es gibt noch andere Kinder mit dieser UND der Umgebungssprache, ich bin also gar nicht so anders und besonders, lächel. Natürlich sprichst Du akzentfrei Dänisch, wenn Du hier aufgwewachsen bist . Hatte ich das Thema Akzent angesprochen (wunder)? Neulich wunderte sich eine Deutsche in Dtld. darüber ,daß meine Kinder Deutsch ohne Akzent sprachen -auch das ist natürlich eine Tatsache, über die wir gar nicht mehr nachdenken, die aber anderen merkwürdig vorkommt, wei l sie eben den Unterschied zwischen Fremd- und Muttersprache auf so viele Gebieten nicht machen. Wobei das ein wieder ein sehr weites Feld ist - ich kenne Kinder mit einer dt. Mutter in England, die leider nicht soviel Deutsch gehört haben - nur bis zum Schuleintritt und dann erst wieder geballt im späteren Schulaustausch - sie allen sprechen sosolala Deutsch, aber mit englischem Akzent. So, ich denke,wir haben das Thema ausgeschöpft - ich wollte nur nicht, daß der Eindruck entsteht, mehrsprachige Erziehung sei schwerer oder unmöglich, weil nur 1 Person die Nicht-Umgebungssprache mit dem Kind spricht. Dies ist ja im Gegenteil sehr normal bei binationalen Familien! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 14.08.2008, 22:28



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Ich habe NL mit unserem Sohn geredet bis er gut 3 Jahre alt war (Vater und Umgebungssprache D) und in den Kiga gekommen ist. Er hat zu diesem Zeitpunkt kaum D oder NL gesprochen . Der Knoten ist irgendwie überhaupt nicht geplatzt, weder in D noch NL. Ich habe vorgelesen, gesungen, gemacht und getan aber bei ihm tat sich sehr wenig (ausser "lebensnotwendige" Wörter und Sätze). Als er im Kiga gekommen ist und die Erzieherin ihn kaum verstanden hat, habe ich aufgehört mit meinem Kind NL zu sprechen und bin auf D umgestiegen - es war sehr sehr komisch für mich. Ende des Liedes ist aber, daß ab diesem Zeitpunkt unser Kind verstärkt das sprechen angefangen hat und der Knoten für die D Sprache richtig geplatzt ist und er nach 1 Jahr wie ein Wasserfall gesprochen hat. Es mag an der Ähnlichkeit der beiden Sprachen gelegen haben oder was auch, es ist nicht nachzuvollziehen... JEdenfalls bin ich mit ihm zum Logopäden 1 Jahr vor der Einschulung, weil er bestimmte Laute nicht korrekt aussprechen konnte (G anstatt D), "mint" anstatt "mit", "ichich" anstatt "ich" - ganz komisch.... Das Gespräch bzw. die Sprachanalyse meines Sohnes mit der Logopädin ergab, daß meine Reaktion damals auf D umzusteigen richtig war. Unser Sohn versteht NL - kein Problem- wenn er mit der NL Verwantschaft zusammen ist kommen auch Sätze auf NL raus - aber sonst nicht. Anderseits bin auch ich zweisprachig (NL/D) aufgewachsen und hatte überhaupt keine Probleme - im Gegenteil - ich habe später ohne Probleme noch F und E dazugelernt .... es gibt kein Konzept was für jedes Kind gilt, man muss einzeln entscheiden und eigene Prioritäten setzen ....meine Meinung.

Mitglied inaktiv - 15.08.2008, 10:36



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Hej Eileen! "es gibt kein Konzept was für jedes Kind gilt, man muss einzeln entscheiden und eigene Prioritäten setzen ....meine Meinung." Wenn Du nachliest, habe ich nichts anderes geschrieben - im Gegenteil. Darum ging es (mir) aber nicht. Und ebenso kann es bei Deinem Sohn vielleicht, vielleicht (ich habe da Zweifel, Du selbst bist ja der Gegenbeweis, aber auch alle Kinder, die zweisprachig mit ähnlichen Sprachen aufwachsen - übrigens Dänisch-Deutsch ja auch) die Ähnlichkeit der Sprachen gewesen --- dann argumentiert morgen der nächste, daß sein Kind just wegen der zu großen Unterschiede der Sprachen es nicht packte. Tatsächlich aber scheint die Sprachenkombination nicht viel Einfluß zu haben. Warum sich Kinder in der Nicht-Umgebungssprache verweigern, dafür kann es viele Gründe geben. Daß nur 1 diese Sprache mit ihm/ihr spricht, KANN ein Grund sein - das ist dann aber eben mangelndes Selbstbewußtsein, Schüchternheit, nicht-auffallen-wollen etc. --- hat aber direkt mit den Sprachen ja nichts zu tun. Und dann muß eben ein anderer als der sprachliche Knoten platen! Bei Deinem Sohn gab es anscheinend sprachliche Probleme. Und die kann ich natürlich weder beurteilen, ebenso wenig die Logopädin, die Dir sagt, es sei gut gewesen aufzuhören. Meiner Erfahrung nach sind Logopäden oftmals nicht geschult (genug) m Umgang mit mehrsprachigen Kindern und erklären alle möglichen Probleme, die einsprachige Kinder AUCH haben, zu typischen Problemen der Mehrsprachigkeit oder anders: sie erklären, die Mehrsprachigkeit sei die Ursache für die Probleme. Gerade auf der dän. Liste hat eine amerikanische Mutter in Dk sich behauptet und allen Voraussagen zum Trotz ihre Muttersprachen mit ihren Frühchen geredet, die es sichtlich schwer hatten, überhaupt alles Mögliche aufzuholen. Und heute kann sie stolz berichten, wie gut beide Kinder zweisprachig klarkommen. Für sie war es eine emotionale Notwendigkeit, mit ihren Kindern in iher Muttersprache zu reden - gerade weil die als Frü+hchen ja auch emotional viel bekommen mußten! Alle hatten ihr aber abgeraten. Eine Spanierin in Dtld., deren 2. Sohn stotterte, bekam von der Logopädin auch den Rat, die Mehrsprachigkeit fallenzulassen - das tat sie nicht, weil sie der Ansicht,daß auch ein stotterndes einsprachiges Kind ja therapiert werden müßte: Und da kann man keine andere Sprache weglassen, was also dann?? Als Mutter wollen wir unsere Kinder nur das Beste - und jede Mutter muß selber entscheiden, was sie da tut. Jedes mehrsprachige Kind ist ja auch nicht per se sprachbegabt oder sprachinteressiert - kann aber dennoch mehr oder fließend zwei Muttersprachen haben. Man sollte nur in sich gehen und nachschauen, mit wieviel Authenzität man selber die 2. Muttersprache vermittelt und welche Gründe man sich selbst findet bzw .was man evtl. gegensteuern kann, wenn es mal nicht von Anfang an reibungslos klappt. Kinder, die die 2. Sprache konsequent hören, haben zumindest einen enormen passivenWortschatz und di Grammatik derSprache ohne Büffeln gelernt - und können sie im Bedarfsfall mit Sicherheit rasch aktivieren - dieses große Plus haben Eure Kinder doch auf jeden Fall! Alles Gute - Ursel, DK - die keine großen Ambitionen hatte und jetzt nach und nach, bei intensivem Austausch und Beschäftigung mit dem Thema gelernt hat, WAS alles möglich ist!

Mitglied inaktiv - 15.08.2008, 12:39



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Hoi ! Ich wollte niemanden beinflussen oder gegensprechen mit meinem Beitrag, nur meine Erfahrung schildern. Warum es bei unserem Sohn nicht geklappt hat, der Himmel weiß es vielleicht; ich nicht. Ich glaube schon, daß bei uns das gleichzeitige lernen der beiden Sprachen die Ursache gewesen ist; da die Sprachen sich sehr ähneln. Ich weiß, daß Dänisch und Deutsch sich auch Ähnlich sind, aber ich glaube schon, daß es da einen Zusammenhang gibt (eine Bekannte hat dieselben Erfahrungen gemacht) Bei mir war es so, daß ich in den ersten 3 Jahren meiner Kindheit NUR Deutsch gehört habe von Vater (NL) und Mutter (D); mein Vater spricht sehr gut Deutsch, für ihn war das kein Problem. Als ich in den Kiga kam konnte ich nur D sprechen. Mein Vater hat dann angefangen mit mir NL zu sprechen; vorher nicht. Ich habe in meiner Schulzeit sehr oft Anmerkungen bekommen mein NL wäre gespickt mit "Germanismen". In Belgien gab und gibt es viele Familien die 2-sprachig erziehen (F/NL). Meistens war das für die Kinder damals nur ein Vorteil im Französisch-Unterricht - die meisten hatten Schwierigkeiten mit der NL Sprache - oder es wurde ihnen unterstellt (daß kann ich heute nicht mehr prüfen!). Als ich später Sprachen/Dolmetscher-Studium gemacht habe hat man mich auch kritisiert (vor allem die Deutsch-Profs); ich würde keine Sprache perfekt beherrschen und ich bekam die tollsten grammatik-Übungen (bzw. Ausnahmen) der deutschen Sprache gestellt und der Prof. sagte hämisch grinsend meine Kinder-Deutschkenntnisse würde DAFÜR nicht reichen....ich war bedient und habe meine 2-sprachigkeit damals echt als Last empfunden. Die Grammatik wurde aus der NL Perspektive betrachtet, für mich nicht unbedingt einfach. Wir mögen es toll finden, daß unsere Kinder 2-sprachig aufwachsen, es gibt jedoch viele Menschen die dies nicht so toll finden.... Ich fand es (ganz klar) schade, daß es bei uns nicht geklappt hat, aber mir reicht es, daß unser Kind einen grundstock der NL Sprache bekommen hat; die Sprache versteht, und vielleicht später mal die Sprache richtig erlernt.

Mitglied inaktiv - 17.08.2008, 19:15



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Hej Eileen! Ob Du nochmal reinschaust? ich glaube, mit persönlichenErfahrungen kommen wir kaum weiter, dennfür ähnliche Sprachen kann cih Dir sicher ebenso geglückte Beispiele nennen wie Du nicht geglückte. (Sogar in der dän. Verwandtschaft mit3 Jahren schwedisch, vor allem die große, die alt genug war, beide Sprachen gut zu lernen, kann sie heute noch gut unterscheiden und sprechen, je nachdem, wo sie sind). Ich denke auch,daß dein Sohn doch zumindest ein anderes Sprachgefühl mitbekommen hat als rien einsprachige Kinder. Und sobald Ihr mal ein biß´chen in NL seid, werdet Ihr das sicherauch merken. Was aber meinst Du mit diesem Satz: "Wir mögen es toll finden, daß unsere Kinder 2-sprachig aufwachsen, es gibt jedoch viele Menschen die dies nicht so toll finden.... " Natürlich gibt es immer Menchen, die in der mehrsprachigkeit Probleme sehen - hier in DK ist "tosproget" (=zweisprachig) schon sehr belastet mit "Mensch mit Problemen, Probleme verursachend -- manchmal sogar kriminell. Einfach,weil das Wort nut in diesem Zusammenhang benutzt wird - da, wo die ausländischen Mitbürger weniger integriert sind und daher soziale u.a. Probleme entstehen, die genau besehen nicht mal mit der Sprache zu tun haben. Aber ich kann mich kaum erinnern, daß jemand, der merhsprachig aufgewachsen war (und zwar wirklich mehrsprachig) sich darüberbeklagt hat -wohl aber jemand, dessen Elterndi Chance nicht wahrgenommen haben. Denn niemals lernt ein Kind nun mal Sprachen so leicht wie im Kindesalterals Muttersprache und niemals ist der Aufwand letztendlich so geirng, da e sja doch nicht um Büffeln und Noten geht. Meistens sind die Menschen, die so herbe Kritik üben wie Du sie erfahren hat, eher neidisch und vor allem ahnungslos, was Mehrsprachigkeit angeht. Das ist ja ein Gebiet, auf dem die Forshcung jetzt erst anfägnt, und viele derbehauptungen, mitdenen Du Dich rumärgern mutest, sind wissenschaftlich doch schon längst Lügen gestraft worden. Ich zumindest habe noch von keinem direkt belegbaren Nachteil gegenüber all den Vorteilen gehört, der mich dazu bringen würde, nicht mehr Deutsch mit meinen Kindern zu reden! Ich wünsche Euch viel Erfolg mit dem Knoten unhd möglichst wenig Zweifel Gruß - hej-hej Ursel, DK Mutter dt., Vater dän. - jeder spricht seine Sprache mit den Kindern, Familiensprache Deutsch im dänischen Umfeld 2 Töchter (1992/1996) - fließend in 2 Muttersprachen

Mitglied inaktiv - 18.08.2008, 20:37



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Ich bin mit Deiner Sicht der Dinge einverstanden. Ich erfahre hier in D eher eine positive Bewertung bzgl. zweisprachigkeit - obwohl es auch davon abhängt ob der "ausländische" Elternteil selber gut D spricht und welche Sprache seine Muttersprache ist ...da kommt dann dieser "soziale" Aspekt dazu wie Du auch beschrieben hast (Migrantenproblematik). Kann sein, daß meine negativen Erfahrungen mit Neid verbunden waren...ich weiß es nicht. Ich bin mir auch sicher daß mein Sohn, vielleicht sprachlich nicht so talentiert, mit Sicherheit davon profitiert hat eine zweite Sprache von klein auf mitzubekommen. Ich habe mal gelesen, daß ein bestimmter Teil des Gehirns (verantwortlich für die Sprache) dann besser "trainiert" wird und daran glaube ich fest. Ich gebe Englisch-Kurse im Kiga - mein Sohn hat auch diese Kurse mitgemacht und hört immer noch viel davon, da ich mir die Lieder oft selber zum üben anhöre. Ich merke dabei, daß mein Sohn die englischen Laute (für ihn ja die 3. Sprache) sehr gut "nachahmt"...daß läßt mich hoffen. In meiner Kindheit (wie beschrieben) war zweisprachigkeit bei vielen Kindern eigentlich normal und meistens mit Problemen mit der "Muttersprache NL" verbunden. Bei mir war dies nie der Fall, im Gegenteil, ausserdem war und bin ich eine richtige Leseratte... Deutsch war vielleicht auch ein wenig negativ behaftet damals ...wer weiß es... In diesem Sinne - noch einen schönen "Restsommer". Daag - Eileen

Mitglied inaktiv - 19.08.2008, 07:36



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Hej Eileen! Da bin ichauch sicher, daß er profitiert. Wie erwähnt ist meine zweite auch weniger sporachbegeisert und -interessiert, vermutlich auch weniger sprachtalentiert, trotzdem spricht sie die Sprachen fließend. Wenn dein Soihn nach NL käme, täte er das auch, lächel. Aberweiso hast Du Deinem Sohn auch noch Englisch "zugemutet",. wenne s eh schon nicht mit der 2. Muttersprache klappt? DIE Zeit hätte ich lieber anders verwertet! Was Du über Vorurteile schreibst, stimmt wohl - s.a. das Posting wieter oben über Mütteraus demosten,dieaus Scham ihre Sprache nicht sprechen. es ist traurig, daß so viele Vorurteile noch existieren, Mehrsprachigkeit oftmals negativ behaftet ist und daß damit manche Menschen gebremst werden, ihr Kind zweisprachig zu erziehen, obwohl sie z.B. als binationale Familie ja die einfachsten Voraussetzungen erfüllen. Leider sind ja auch manche Sprachen angesehener als andere -- um Deutsch werden meine Kinder beneidet; bei Türkisch sähe das wohl leider schon anders aus. Aber gerade darum ist es eben auch wichtig, bei sich zu bleiben und zu wissen, was man will, was man erreichen kann und daß man das Richtige tut - und sich Beratung dort zu holen, wo die Menschen das Thema kennen --- und nicht von außen draufschauen. Von einem Automechaniker lasse ich mich ja auch nicht ärztlich behandeln, nur weil der Gute mit Heilmachen zu tun, hat - nicht wahr? Alles Gute weiterhin, wir lesen uns hier ja sicher nochmal! Gruß - hej-hej Ursel, DK Mutter dt., Vater dän. - jeder spricht seine Sprache mit den Kindern, Familiensprache Deutsch im dänischen Umfeld 2 Töchter (1992/1996) - fließend in 2 Muttersprachen!

Mitglied inaktiv - 19.08.2008, 18:38