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Verhältnis eurer Kinder zur Verwandtschaft im Ausland / in der Heimat??

Thema: Verhältnis eurer Kinder zur Verwandtschaft im Ausland / in der Heimat??

Hallo zusammen, nach langer Zeit mal wieder ein Beitrag von mir in diesem Forum. Hat mit "Mehrsprachigkeit" nur entfernt zu tun ist aber ein Thema, dass mich grad sehr beschäftigt. Wie ist das bei euren Kindern?? Bestehen da enge Bindungen zu den Verwandten im Ausland/in der Heimat oder sind das Fremde für sie?!?!? Unsere Tochter ist noch sehr klein (wird Montag 2) und da zumindest meine Verwandtschaft aus Hamburg ständig bei uns bzw. wir häufig drüben sind (Billigfliegern sei Dank), habe ich das Gefühl, dass Mali trotz der Entfernung ein sehr inniges und liebevolles Verhältnis zu meinen Eltern sowie meiner Schwester und meinem Schwager hat (wir stehen uns eigentlich alle sehr nahe). Jetzt ist das erste Kind meiner Schwester geboren worden und ich bin seit dem 16.06 stolze Tante der zauberhaften Holly. Meine Eltern werden Holly beim Aufwachsen viel intensiver zusehen können als Mali. Und das finde ich manchmal ein wenig schade für unsere Tochter und ich hoffe, dass ihr durch die Entfernung nicht zu viel verloren geht... Wie seht ihr das bzw. wie ist das bei euch?? Wahrscheinlich mach ich mich grad mal wieder mit Nichtigkeiten verrückt zumal wir meine Verwandtschaft ja nun vergleichsweise wirklich häufig sehen aber irgendwie geistert mir das nun schon einige Tage durch den Kopf und mich würde mal interessieren, was für Erfahrungen andere im Ausland lebende Familien gemacht haben. Danke im Voraus für alle Antworten. LG aus London Niamh

Mitglied inaktiv - 25.07.2008, 18:27



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Hej Niamh! Klar ist das Verhältnis anders als wenn Großmutter gleich um die Ecke wohnte und die Cousins und Cousinen miteinander spielen könnten, aber ich weiß es nicht, ob das eine besser ist als das andere. Dafür sind wir ja am Stück zu Besuch oder der Besuch bei uns und nicht nur für einen Nachmittag. Cousins und Cousinen können in den Ferien lange da sein -also, ich sehe das nicht so problematisch. Vor allem, da meine Töchter hier auch nicht mit jeder Cousine und jedem Cousin gleich gut KOntakt haben - die eine ist so alt wie meine große, aber Null Beziehung, sind sind eben zu verschieden. Wenn dein Kind älter ist, gibt es ja auch Briefe - jetzt ist die Techniuk auch so shcön weit,daß Bilder und sogar kleine Filmchen schnell geschickt sind, also, mach Dich nicht verrückt. Versuch so oft wie möglich KOntakte herzustellen (Stichwort auch: Telefon), dann klappt´s auch mit de rVerwandtschaft! Gruß Ursel, DK - ursprünglich übrigens NRW und IMMER mit engem Kontakt zur HHer Tante (Familie) (waren auch ca 400-500km)

Mitglied inaktiv - 25.07.2008, 20:04



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Ich denke das ist nicht nur mit Auslandsverwandten ein Problem. Selbst wenn in Deutschland 500km zwischen den Enkeln und den Großeltern liegen, kann das heißen, dass die Beziehung nicht besonders intensiv ist. Es kommt halt in erster Linie auf den guten Willen aller Beteiligten an. Omas etc. können sich auch mit regelmäßigen Briefen, Anrufen, Päkchen usw. in Erinnerung bringen, und wenn man mit den Kindern viel über die entfernten Verwandten spricht, Fotos zeigt usw. kann man damit auch das Interesse der Kinder an der fernen Verwandtschaft wecken und wach halten. Das geht natürlich noch nicht so gut bei 2-jährigen, aber ab ca. 5 Jahre sind die Kinder an den verwandtschaftlichen Beziehungen schon sehr interessiert. Klar ist es schwieriger, zu einer Oma in Brasilien, die man nur einmal im Jahr sieht, einen liebevollen Bezug zu entwickeln als zu der Oma um die Ecke, aber das geht vielen, die hier in Deutschland weit verstreute Verwandtschaft haben, auch so. Ich schätze, dass Deine Kleine die deutsche Oma nicht weniger oft sieht, als meine Kinder ihre Großeltern sehen, die wie wir in Deutschland leben. Silvia (D), 2 Mädchen D/E fremdsprachlich

Mitglied inaktiv - 25.07.2008, 22:22



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Hallo Niamh, meine große Tochter kennt meine Eltern recht gut, da wir bis sie 7 war noch hier in D gewohnt haben, da war es zu ihnen eine Fahrt von gut 6 stunden, die wir 2 Mal im Jahr gemacht haben und dann auch immer eine ganze Weile geblieben sind. Von daher hat sie ein gutes, liebevolles Verhältnis zu meinen Eltern und meinem Bruder und dessen Frau. Jetzt sind wir in TR recht weit weg und können es uns nicht leisten oft oder für längere Zeit hinzufahren, weder finanziell (zum Glück helfen sie da ab und zu) noch zeitlich. Meine Eltern sind auch beide älter und kränkeln, so daß sie nicht zu uns kommen können. Die Kleine hat so bis jetzt nur sporadisch die Möglichkeit gehabt, ihre Großeltern zu erleben, und sie ihr Enkelkind, und das ist schade, aber läßt sich nicht ändern. Zumindest weiß sie , wer Oma und Opa und ihr Onkel sind und sie hat sie gern und sie sie natürlich auch. Meine Eltern haben nur die beiden Enkelkinder und sind deswegen natürlich traurig, daß sie sie nicht so häüfig sehen können wie die meisten anderen Großeltern, aber das ist sozusagen "Schicksal" und irgendwie gehen sie damit um und wir auch. Wir schicken halt regelmäßig Fotos und telefonieren. Jetzt werden wir aber demnächst für 3 Wochen da sein ,da kommt Freude auf!! Es wäre schön, wenn man alle diejenigen, die man mag mitnehmen könnte, wenn man in ein anderes Land zieht. Viele Grüße aus der Türkei bzw. momentan Hamburg Derya

Mitglied inaktiv - 25.07.2008, 23:23



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Hallo Niamh, ich bin Polin und hab einen Deutschen Ehemann. Wir wohnen in der nähe von Nürnberg. Meine Eltern wohnen in Polen am Ostsee. Die Beziehung zwischen meinen Eltern und meinen Kindern war von anfang an sehr innig und irgendwie ganz besonderes. Wir besuchen uns ungefähr 2-4 x pro Jahr.Seit der ältere ( jetzt 10 J.) 2 J. geworden ist darf er zu meinen Eltern über Sommerferien rüber. Jedes Jahr, sogar jetzt immer noch, freut er sich darauf. Als sein kleiner Brüder geboren war, dürften wir aus gesundlichen Gründen (Lukas ist Herzkrank und war am anfang sehr oft im Krankenhaus), konnten wir rund 2 Jahre lang nicht nach Polen reisen. Da haben meine Eltern den großen für die Ferien abgehollt. Danach sind wir ( ich und die Kinder) immer über den Sommer dort. Die Kinder haben dort auch Freunde gefunden. Die Beziehung zwischen den Großeltern und Enkeln ist stärker geworden. Was ich leider nicht sagen kann über die Beziehung zwischen den Eltern von meinen Mann und unseren Kindern. LG Gosia

Mitglied inaktiv - 25.07.2008, 23:43



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Hallo! Ich habe eine Tochter mit 9 Monaten und lebe in Brasilien. Meine Mutter kommt nun endlich im Oktober auf Besuch, und da bin ich schon gespannt wie das wird. Wir sind aber taeglich per webcam im internet und meine Kleine winkt der Oma im Bildschirm schon ganz froehlich zu. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich ein inniges Verhaeltnis entwickeln kann, denn die Verwandten die man nicht immer sieht, sind dann eben auch "was Besonderes". Lg Helga de Franca

Mitglied inaktiv - 27.07.2008, 15:05



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Ich habe losen KOntakt mit eienr meiner Tanten in Deutschland. Wir haben einmal ein paar Tage bei ihr uebernachtet. Das letzte Mal haben wir sie mehrfach besucht (da war mein Mann mit und wir haben im Hotal uebernachtet). Meine Mutter will von mir nichts wissen und behauptet auch, sie duerfe ihren Enkel (ist ihr erster und einziger) nicht sehen. Letztes Jahr wollten wir sie besuchen, da sie auch noch Sachen von mir hat. Nur war sie absichtlich nicht zu hause (das ist aus den Aussagen mehrerer verlaesslicher Verwandten ersichtlich). Ich finde es schade, da meinem Kind so die Moeglichkeit genommen wird, mehr Deutsch zu hoeren (wir haben auch nicht so viel Geld, dass wir immer nach D fahren koennen) und auch die deutsche Kultur besser kennenzulernen. Aendern kann ich daran leider nichts (ich habe es versucht).

Mitglied inaktiv - 27.07.2008, 16:36



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Hi, wir sind von Ö nach D gezogen, als unser Sohn 1 3/4 Jahre alt war. In den ersten Jahren waren wir alle 4 bis 6 Wochen in der altern Heimat und haben dort die Verwandtschaft besucht. Jetzt, seit er in die Schule geht, ist das seltener geworden, wir sind "nur" mehr ca. 5 Mal im Jahr dort, dafür meistens mindestens eine Woche, nur selten nur von Freitag Nacht bis Sonntag Nacht. Er liebt seine Groß- und Urgroßeltern und hat eine sehr gute Beziehung zu ihnen. Ich denke nicht, dass sie sehr viel anders wäre, wenn wir dort noch wohnen würden. Aber wir sind auch nicht so, dass wir ständig bei der Verwandtschaft sind, wenn wir in der Nähe wohnen. Natürlich würde er sie dann öfter sehen, aber dann wäre auch mehr Routine drin, es wäre nichts Besonderes mehr. Er hat jetzt auch einen Cousin bekommen, der näher wohnt. "Nur" 180 km von der Familie entfernt, nicht 920 ;-) Aber er war der erste, er ist der Älteste - er bleibt sicher was Besonderes. Zumal er bei den Eltern seines Papas nach wie vor das einzige Enkelkind ist. LG, shopgirl

Mitglied inaktiv - 27.07.2008, 17:23



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Hallo zusammen, vielen lieben Dank für eure Antworten - es ist doch immer wieder sehr nett und hilfreich von den Erfahrungen anderer zu hören!! Gestern sind sowohl meine Eltern aus Hamburg (die wir ja ohnehin alle 6-8 Wochen sehen) für ein paar Tage als auch meine Schwiegereltern aus Sao Paulo (die wir nur 2 mal im Jahr sehen) für ein paar Wochen zu Malis 2tem Geburtstag (morgen) eingetroffen und beide wurden mit überwältigender Begeisterung empfangen. Anscheinend erinnert die Maus sich doch noch an die drei Wochen, die wir Anfang des Jahres bei der Familie in Brasilien verbracht haben. Ich war ein bißchen in Sorge, dass sie die einen Großeltern freudiger begrüßt und die anderen sich dabei komisch fühlen. Aber nichts dergleichen passierte und ich bin ganz erleichtert darüber. Wir telefonieren auch viel mit der Webcam übers Internet mit beiden Seiten. Anscheinend ist das hilfreich, da sich so die Gesichter zu den Stimmen einprägen. Und da Mali sowieso eigentlich noch nie gefremdelt hat und das mit der Dreisprachigkeit bisher (soweit bereits beurteilbar) auch ganz gut klappt, bin ich jetzt doch wieder ganz zuversichtlich, dass sie genauso eine enge, intensive Bindung zur Familie im Ausland aufbauen wird, wie wir sie haben. Wahrscheinlich ist es wieder mal der gute Wille der zählt und sich am Ende auszahlt ;-)))) Danke nochmal. So - nun geh ich mal "meinen beiden Müttern" in der Küche helfen, die in harmonischer Zweisamkeit eine Geburtstagsparty für eine heiß und innig geliebte fast Zweijährige vorbereiten. Manchmal ist das Leben so schön, und man merkt es gar nicht... Ich bin schon soo gespannt auf das Gesicht von Mali morgen :-) und bin wahrscheinlich viel aufgeregter als sie. Liebe Grüße aus London an euch alle Niamh

Mitglied inaktiv - 27.07.2008, 23:29



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Hej Niamh! Dann wünsche ich Euch heute einen wunderschönen Geburtstag gehabt zu haben und einen schönen Ausklang des Tages! Herzlichen Glückwunschder ganze nfamilie! (So macht man das netterweise in DK!) Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 19:30



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Enge Bindung besteht bei uns nicht zur Familie in Holland. Sie kommen fast nie hier her, wenn dann nur 3 Tage und wir sind zwie mal im Jahr in Holland, für etwa eine Woche. Das reicht leider nicht um ein echtes Verhältnis aufzubauen und die Kinder wollen mit Oma am Telefon auch selten reden. Ich finde es einerseits schade, doch denke ich, es liegt ihnen auch wenig daran, mehr im Leben ihrer Enkel zu bedeuten. LG Muts

Mitglied inaktiv - 31.07.2008, 21:25



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Hallo, ich komme aus Polen und mein Mann ist ein HHer. Wir haben ein Kind und unser Sohn ist fast 6. Wir fahren so 3-4 Mal im Jahr nach Polen (wenn alles klappt mit Urlaub, da wir beide berufstätig sind und eben "nur" Urlaub und Brückentage machen können). Aber das Verhältnis ist viel besser, als zu meinem Schwiegervater, der vor Ort wohnt. den sehen wir auch nur alle 2- Monate, da er nicht so viel Interesse hat und mit seinem Enkel nicht richtig umgehen kann, was ich schade finde, da wir zu meinem Vater gar kein Kontakt haben (so kennt der Kleine ja nur einen Opa). Aber auf die Verwandschaft in Polen (ich habe 4 Geschwister und er ist bisher das einzige Kind.-)) freut er sich immer besonders. Nach jedem Besuch müssen sich die Kindergärtnerinnen seine tollen Geschichten stundenlang anhören und er wartet immer ungedüldig darauf, dass wir wieder hin fahren. Wir kommunizieren auch übers Internet (da kann er auch "chatten", obwohl er nicht schreiben kann. Er schreibt einfach Buchstaben und setzt -zig Smiles und so verständigen sie sich). Es wird richtig spannend, wenn er schreiben lernt-das werden richtige Gespräche;-) Also es geht trotz der Entfernung manchmal besser, als wenn man in der Nähe wäre. LG Iwona (die erst vielleicht Weihnachten wieer nach Polen fährt)

Mitglied inaktiv - 20.08.2008, 12:34