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Sprachentwicklung bei 2 jährigem Kind

Thema: Sprachentwicklung bei 2 jährigem Kind

Vielleicht ist die Überschrift etwas unzutreffend, weiß aber gerade nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. Ich habe drei Kinder, 5 1/2, 3 1/2 und 2 Jahre. Die beiden Großen sind schon nahezu perfekt zweisprachig, die Kleinste versteht fast alles und redet überwiegend deutsch. Aus beruflichen Gründen wird es nun so sein, dass ich mit den Kindern in Deutschland sein werde (der Große kommt ja im Sommer auch in die Schule) und mein Mann ist in der Türkei. Er wird die Kinder also nicht mehr so häufig sehen, im Winter hat er vor, nach Deutschland zu kommen und einige Ferien werden wir in der Türkei verbringen. Reicht das aus, damit die Kleinste auch vernünftig zweisprachig wird. Ich denke, wenn sie nun monatelang kaum noch türkisch hört, geschweige denn spricht, dann wird sie sicherlich viel vergessen. Ich habe vor, sie türkische Kinderfilme (natürlich nicht im Übermaß) gucken zu lassen, und natürlich werden sie nahezu jeden Tag dank der modernen Technik (sprich Skype) mit ihrem Vater reden können. Ich könnte auch abends türkische Bücher vorlesen, aber ich habe halt einen Akzent und bin natürlich kein Muttersprachler. Hat jemand ähnliche Erfahrungen, wie groß sind die Chancen, dass die zweite Sprache nicht verkümmert, was ich schon sehr schade finden würde. Natürlich gibt es auch vor Schulbeginn die Möglichkeit, die Kinder für 2 bis 3 Monate in die Türkei zum Papa zu schicken, aber was ist, wenn sie wieder in Deutschland sind? Ich denke, pro Jahr haben die Kinder ca. 3 Monate die Möglichkeit, intensiv mit dem Papa zu verbringen, nach bisherigen Erfahrungen aus dem Freundeskreis sollte das zumindest ausreichen, um die Sprache lebendig zu halten. Habt ihr noch andere Tipps? Wie hoch stehen die Chancen, dass die Kinder weiterhin zwei Sprachen sprechen? Danke für eure Tipps und Anregungen.

Mitglied inaktiv - 03.02.2010, 20:09



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Hej! Ich finde, Ihr habt gute Chancen! Ein vater,der abends nur noch eine Geschichte vorlesen kann,weil er ansonsten viel arbeitet, ist ja auch nicht präsenter. und mal ehrlich: Es sollte doch möglich sein, in Dtld. türkische Spielkameraden, Spielgruppen, Freunde zu finden, die das alles ein bißchen unterstützen. Außerdem: Was habt Ihr uzu verlieren,wenn Ihr es versucht? Motivation und Gelegenheit sind da, erähl uns hier ruhig mal zwischendrin, was Ihr macht und wie es geht - ich bin recht überzeugt, daß Ihr gute Chancen habt! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 03.02.2010, 22:08



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Der Große könnte ab Einschulung in den Muttersprachlichen Unterricht gehen, den gibt es an den meisten Schulen, Infos gibt es dazu direkt in der Schule oder beim Schulamt. Für die kleineren gibt es auch Spielgruppen, mit oder ohne Eltern. Das Angebot ist in großstädten relativ groß. Viel Erfolg und Viel Glück!

Mitglied inaktiv - 04.02.2010, 13:51



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Vielen Dank für eure aufmunternen Worte. Von muttersprachlichem Unterricht habe ich hier schon öfter gehört, da wir aber nicht gerade aus einer Großstadt kommen, weiß ich nicht, ob es das gibt, aber das ist auf jeden Fall mal ein heißer Tipp, den ich weiter verfolgen werde. Jedenfalls haltet Ihr es nicht für ummöglich, dass die Zweisprachigkeit erhalten bleibt, was viele leider anders sehen (auch Eltern, deren Kinder ebenfalls zweisprachig sind.)

Mitglied inaktiv - 04.02.2010, 18:41



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Hej nochmal! Eltern, die ihre Kinder zweisprachig erziehen, wissen natürlich,daß der Einsatz immens ist und daß man viel dafür tun muß. Darüber solltest Du Dir auch klar sein. Aber ich gebe nochmal zu bedeknen: Was habt Ihr zu verlieren? Im schlimmsten fall klaptt es es eben nicht. Aber so wie Du schreibst, kommendie Kinder doch über lange periouden gut mit der vatersprache in Kontaklt, und ich denke, Türkisch ist in Dtld. kein problem - es gibt genug Menschen, die diese Sprache sprechen - da wäre es doch komisch, wen nihrkeinen Anschluß fändet. Selbst wenn die Kinder erstmal nur passiv die Sprache lernen, bleibt doch noch viel hängen. Mit Muttersprachenunterricht ist es so, daß man als EU-Bürger ein Anrecht darauf hat - ich weiß nicht, ob es auch gesetzliche Vorgaben für die türkische Sprache in Dtld. gibt, denn die Türkei gehört nun mal nicht zur EU. Aber es kann natürlich sein (bis vor einigenjahren gab es z.B. in Dk sogar Muttersprachenunterricht für Somalier und andere große Einwadeurngsgruppen), und oder es ist eine freiwillige Arbeit der Kommunen - und dann solltet Ihr natürlich zugreifen. Versuch macht kluch - Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 04.02.2010, 19:23



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Vielen Dank für eure Postings, die Sache mit dem Muttersprachenunterricht läßt mich nicht mehr los und ich habe schonmal angefangen zu recherchieren, aber das www. gibt hier gerade nicht soviel dazu her, ob es das auch in unserer Kleinstadt gibt, aber das läßt sich ja in Erfahrung bringen. Soweit ich weiß gibt es gerade bei Türkisch oft auch die Möglichkeit, dass Türkisch von Imanen der Moschee unterrichtet wird, und Moscheen gibt es bei uns fast mehr als Kirchen...

Mitglied inaktiv - 04.02.2010, 19:34