zurück| Geschrieben von Becky75 am 28.03.2005, 15:32 Uhr |
Muttersprachlicher Unterricht am Nachmittag - schon ab dem 1. Schuljahr?
Hallo - unser Sohn wird im August 6 und kommt dieses Jahr als "Kann"-Kind (also Antragskind) in die Schule.
Jetzt stehe ich vor der Frage, ob er auch gleichzeitig zur spanischen Schule (ein Nachmittag in der Woche) geht. Wir leben in Deutschland und er spricht fließend Spanisch und Deutsch.
Wir möchten schon gern, daß er diesen Unterricht besucht, weil es schade wäre, wenn er die Sprache nicht lesen und schreiben kann.
Ich selbst habe es als Kind gehaßt in die Schule zu müssen wenn die deutschen Kinder frei haben.
Heute bin ich sehr dankbar dafür.
Ich weiß nicht ob meine Befürchtungen begründet sind, z. B.: ist es ein Nachteil für ihn wenn er zwei Sprachen in Schrift erlernen muß?, überfordern wir ihn mit soviel Schule zu Anfang?... und vieles mehr
Hat jemand Erfahrung damit?
Liebe Grüße, rebeca
Beitrag beantwortenRe: Muttersprachlicher Unterricht am Nachmittag - schon ab dem 1. Schuljahr?
Antwort von Katte am 28.03.2005, 16:18 Uhr
Meine Kleine kommt zwar erst nächstes Jahr in die Schule, aber sie soll auch an diesem Unterricht teilnehmen.
Wäre doch schade wenn sie erst in der 4/5/6. Klasse dazukommt und dann den Anfang verpaßt hat und quasi Außenseiter ist.
Denke es ist einfach Gewöhnungssache und bei 1mal die Woche auch keine Überforderung zumal das spanische Alphabet sich ja nun echt kaum unterscheidet.*G*
LG Miri
Re: Muttersprachlicher Unterricht am Nachmittag - schon ab dem 1. Schuljahr?
Antwort von DK-Ursel am 28.03.2005, 17:31 Uhr
Hej Ihr zwei!
Unsere große hat letztes Jahr ein Vierteljahrlang am Muttersprachenunterricht (deutsch) teilgenommen; da war sie also in der 4. (entspricht der dt. 5. ) Kl.
Sie spricht allerdings fließend und fehlerfrei deutsch und hatte sich auch selbst das lesen beigebracht, uns ging es EVTL. um die rechtschreibung und vor allem darum,daß wir g gf. auch ein Attest bekommen können, das sie vom Deutschunterricht (als Fremdsprache hier ab der 7. Kl.9 befreit.
Sie hat den Unterricht wieder drangehängt, in Absprache mit der Lehrerin, weil es im Vergleich zum Aufwand (lange Fahrt zusätzlich zu den Stunden ) zu wenig FÜR SIE brachte.
Spaß gemacht hat es ihr, aber ich denke, hier zumindest hätte/könnte sie jederzeit dazustoßen können, ebenso wie meine Kleine evtl. mal.
Ich denke, probier es doch aus, wieviel Spaß es den Kindern macht - dann hast Du auch die richtige Motivation, deren Durststrecken mit durchzuziehen.
Und wenn sie nicht uz müde sin und nicht zuviel anderes nebenher und auch zeitlich nicht soviel wie wir für den Weg investieren müssen, dann würde ich es wohl machen.
Lesen lernen tun viele Kinder nebenbei in der anderen Sprache, Mädchen vielleicht eher als Jungen, habe ich beobachtet - aber schaden kann sowas eigentlich, wenn sie Kenntnisse der anderen Sprache haben - was bei Euch ja der Fall ist.
ichglaube,es ist wichtig, wieviel Ihr inder anderen Sprache von Euren Kindern erwartet - danach richtet sich dann auch, wieviel Zeit und Energie ihr da investieren wollt.
Für uns war die Freizeit (erstmal) wichtiger - ich kenne auch eine andere Mutter, deren Kinder alles fließend könnend, die zugunsten von anderen Freizeitinteressen der Kinder den Muttersprachenunterricht gesteckt hat.
Vom Tisch ist das Thema auch bei un snoch nicht - haben wir auch besonders unserer Kommune deutlich gemacht.
Viel Glück - ich find´s prima, daß ihr das offensichtlich recht selbstverständlich angeboten bekommt oder doch in Anspruch nehmen könnt, hier mußten wir erst einen bürokratischen Kampf ausfechten, lächel.
Für alle: DAS IST EU-RECHT!!!!!
Einen schönen Ausklang der Ostertage - Ursel, DK
Re: Muttersprachlicher Unterricht am Nachmittag - schon ab dem 1. Schuljahr?
Antwort von Amula am 28.03.2005, 17:51 Uhr
Naja,
jedes Kind hat ja irgendwie einen Nachmittag, wo es eigentlich gerne hingeht....und manchmal halt auch "muss". Sei das nun eine Schule, Musikunterricht, Ballett, Turnen......
Also ich denke mal "überfordert" wird er mit einem Nachmittag die Woche nicht.
Und ob er gerne hingeht:ich denke, es hängt auch ein bisschen davon ab, wie der Unterricht gestaltet wird. Wenn da z. B. viel auch geredet, erzählt wird oder auch mal in spanisch gespielt wird, wird euer Sohn bestimmt mehr Tage haben, wo er dort gerne hingeht, anstatt das Gefühl zu haben er muss noch mehr Schulbank drücken.
Aber wie du auch geschrieben hast: früher hast du es gehasst, heute bist du dankbar dafür. Und wenn ihr vielleicht öfters auch zu Hause dann mal ein spanisches Buch rumliegen habt, oder euer Sohn in Spanien dann problemlos überall zurecht kommt, wird er bestimmt vor Stolz platzen....
LG
Amula
Re: Muttersprachlicher Unterricht am Nachmittag - schon ab dem 1. Schuljahr?@Becky75 und Katte
Antwort von Mary73 am 28.03.2005, 20:21 Uhr
Hallo,
ich musste als Kind auch an 2 Nachmittagen in den Spanischunterrricht und ich muss sagen gern bin ich nicht hingegangen, wir hatten allerdings eine sehr strenge Lehrerin. Heute muss ich jedoch sagen bin ich stolz darauf das meine Eltern mich dazu gedrängt haben und uns auch ein bischen unter Druck gestellt haben. Heute habe ich meinen Schulabschluss in beiden Sprachen und bin Beruflich gesehen den anderen ein Schritt voraus.
Für mich steht fest, meine Tochter wird wie ich vom 1 Schuljahr an beide Schulen besuchen soweit es möglich ist.
Meine Frage an Euch
wie konsequent seid ihr mit dem spanisch sprechen zu Hause ???? Würde mich interessieren
danke
lieben gruss
Maria
Re: Muttersprachlicher Unterricht am Nachmittag - schon ab dem 1. Schuljahr?
Antwort von Katja + Fabio (Berlin) am 29.03.2005, 8:23 Uhr
Hallo Rebeca,
bei uns ist das Problem günstig gelöst, da unser Großer in eine zweisprachige Schule (deutsch-spanisch) geht!
Aus der Erfahrung um das Prinzip der zweisprachigen Schule würde ich eher zu einem zeitversetzten Schriftspracherwerb raten! Hier werden in der Vorklasse beide sprachen gesprochen, in der 1. Klasse wird die erste Sprache (Muttersprache, oder eben starke Sprache) lesen und schreiben gelernt und die andere Sprache weiterhin nur gesprochen, in der 2. Klasse folgt dann der Schriftspracherwerb der zweiten Sprache - zusätzlich zur ersten, die ja weitergeführt wird. Dabei wird nicht "neu" gelernt, sondern primär auf die Unterschiede einzelner Buchstaben oder eben auch die Aussprache eingegangen. Deßhalb geht es dann auch sehr schnell.
Ich persönlich finde dies sehr sinnvoll. Beim gleichzeitigen erlernen kann es doch schon zu "Verwechslungen" kommen, auch wenn das Kind sonst die Sprachen sauber trennen kann.
Zum Thema "zu viel zumuten/überfordern mit extra Unterricht" ein eindeutiges NEIN von mir. Jeddes Kind hat doch am Nachmittag Aktivitäten und damit ja auch Verpflichtungen. Und bei uns hängt der Unterricht eben nicht am Nachmittag mit dran, sondern - und das weiß Fabio auch ganz genau - er hat einfach mehr Stunden in der Woche als Kinder in anderen Schulen ... und das ist okay so.
Ich wünsch Euch viel Erfolg und Spaß!
LG aus Berlin
Katja & Co
@Katja+Fabio
Antwort von Becky75 am 29.03.2005, 9:36 Uhr
Hallo - ja, ja, Ihr in Berlin habt es gut *ggg* (lieb gemeint).
Immer wenn ich mal Beiträge von Euch lese (auch wegen intern. Buchhandlungen usw.) bin ich ganz neidisch auf das Großstadtleben...
Ich finde es sehr sinnvoll die Sprachen in Schrift zeitversetzt zu lernen. Eben um Verwirrungen und Verwechslungen zu vermeiden.
Die Sprache geht unserem Sohn ja auch nicht verloren, ich spreche ja weiterhin mit ihm.
Werde mich noch weiter umhören, wie das hier überhaupt möglich ist mit der "Einschulung" in den muttersprachl. Unterricht.
Liebe Grüße, rebeca
Re: Muttersprachlicher Unterricht - FRAGE an alle betroffene
Antwort von renate221 am 29.03.2005, 14:05 Uhr
Hallo,
mich würde interessieren für welche Sprachen es muttersprachlicher Unterricht gibt. Ich habe irgendwo gelesen, daß es dieser für Kinder aus EU-Staaten gratis in der Schule gibt und daß man ihn sogar benoten kann. Kann mir jemand sagen wo ich mich diesbezüglich informieren kann? Weiß vielleicht jemand wie es ausschaut mit muttersprachlichem Unterricht fürKinder aus den neuen EU-Staaten (konkret tschechisch)?
Vielen Dank für Antworten im Voraus.
Liebe Grüße
Renate
