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Mehrsprachler/rammatik - wie war das bei Euch?

Thema: Mehrsprachler/rammatik - wie war das bei Euch?

Hallo zusammen, Mein Sohn (4 1/4) waechst der Umstaende halber dreisprachig auf (deutsch, englisch, franzoesisch). Englisch und franzoesisch sind Umgangssprachen, deutsch wird nur zuhause gesprochen. Mein Sohn spricht deutsch eigentlich gut, allerdings hat er zwei "Probleme": 1. Wenn er aus seiner englischen Umgebung herauskommt, braucht er eine Zeit (ca. 1 Stunde), um sich wieder auf das Deutsche einzustellen. 2. Er verwendet im Deutschen immer mal wieder englische (weniger franzoesische) Grammatik (z.B. "weil"-Saetze als Hauptsaetze konstruiert; Inversion, wenn im Englischen Iversion verwendet wuerde). 1. Ist das normal? Wie haben Eure Kinder in dem Alter gesprochen? 2. Was kann ich machen, damit er "richtiges" Deutsch lernt? Wir lesen schon viele gute Buecher (z.B. Otfried Preussler) und ich lasse ihn oft mal deutsche Kindersendungen oder Kinderfilme schauen (nicht mehr als ca. 30 Min. pro Mal). Mein Mann und ich sprechen auch "richtiges" deutsch mit ihm. Leider gibt es in unserer Umgebung so gut wir keine deutschsprachigen Kinder, mit denen er spielen koennte. Fuer Eure Erfahrungen und Tips waere ich dankbar! Viele liebe Gruesse, Foreignmother

Mitglied inaktiv - 07.06.2007, 14:45



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meiner hat immer noch probleme mit seinem deutsch obwohl er seit wir hier in D wieder sind er in den deutschen kindergarten geht er uebersetzt vieles vom englische so wie es sagt ins deutsche : can u help me please ist in deutsch kannst du helfen mir bitte . alex

Mitglied inaktiv - 07.06.2007, 19:18



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hallo, die umstände sind gleich bei uns: sohn vier und ein bisschen, dreisprachig engl/de/frz. auch mit der grammatik genau das gleiche phänomen. bei uns ist englisch die familiensprache, aber nach kiga-eintritt (wohnen in deutschland) wird deutsch kontinuierlich zur starken sprache. nach allem, was ich weiß und höre, lässt sich das nicht vermeiden. generell bleibt das sprachniveau der beiden schwachen sprachen hinter dem der starken zurück, die grammatik ist dafür ein indikator. kenne ältere kinder, bei denen sich die schwäche dann auch deutlich inhaltlich niederschlägt. schwächste sprache ist bei uns mit abstand französisch; wenn er diese sprache überhaupt spricht, dann konsequent mit deutscher oder englischer grammatik. zur frage, was ihr machen könnt: was bei uns hilft, ist einzig u allein ein längerer auslandsaufenthalt. ach, und was man machen kann: den satz des kindes noch einmal richtig nachsprechen. würde allerdings bei unserem sohn auf widerstand stoßen -und er spricht ja sowieso kein frz mit uns. :) lg

Mitglied inaktiv - 07.06.2007, 20:42



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Hi there, Das mit der Grammatik ist bei uns auch so. Ich glaube aber, ihr macht, was ihr koennt. Deutsch reden, viel lesen und viel mit Deutschen in Kontakt bringen, wenn ihr koennt. Satz richtig nachsprechen, soll laut Literatur nicht so effektiv sein, eher gleiche Satzstruktur fuer anderen Inhalt verwenden. Beispiel von meiner Tochter: Kannst du die Geschichte fuer mich lesen - Na klar, wenn du mir das rote Buch bringst, KANN ICH DIR DIE GESCHICHTE VORLESEN.Kinder sind angeblich aufmerksamer, wenn neuer Inhalt mit der Grammatik verbunden wird. Leuchtet mir irgendwie ein. Ansonsten sehen wir das nicht mehr so verbissen. Uns ist es wichtig, dass das Kind die Umgebungssprache beherrscht, alles andere ist Bonus.(Wir wollen allerdings auch nicht mehr zurueck :) ). LG

Mitglied inaktiv - 08.06.2007, 11:43



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Hallo, da hilft auch meiner Meinung nach nur viel sprechen, lesen (was Ihr ja alles tut..) und möglichst längere Aufenthalte in deutschsprachiger Umgebung!! Ich habe manche grammatikalische Feinheiten meiner Muttersprache (nicht Umgebungssprache) erst als Teenager begriffen, als ich eben konstruktiv danach fragen konnte und mir Eselsbrücken bzw. Systeme im Kopf erstellen konnte... Sobald das Kind alt genug ist, hilft es sehr, wenn es selbst in der betreffenden Sprache viel liest..So richtig löst das Problem aber nur ein echtes Eintauchen in eine deutschsprachige Umgebung. Mit meinem Mann, mit dem wir die selbe Muttersprache teilen, gewinne ich immernoch an Vokabular und Flüssigkeit dazu (mit Ende 20)..man lernt einfach nie aus! ;-) lg, galia

Mitglied inaktiv - 09.06.2007, 01:08



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Bei uns ist es genauso, auch dreisprachig, allerdings ist deutsch noch sehr dominant. Die Vatersprache (schwedisch) hat aber genau so eine seltsame Wortfolge direkt aus dem Deutschen übersetzt. Die Landessprache (NL) ist sehr gut, auf Dauer denke ich auch dass NL dominanter werden wird, dahinter D auf dem zweiten Platz und S auf dem dritten. Stützden so gut es geht, aber das macht ihr ja schon.

Mitglied inaktiv - 09.06.2007, 17:06