Mehrsprachig aufwachsen

Forum Mehrsprachig aufwachsen

Mehrsprachigkeit Kleinkind

Thema: Mehrsprachigkeit Kleinkind

Die Muttersprache bildet die Grundlage für die Zweitsprache (Umgebungssprache meistens). Damit das Kind andere Sprachen lernt, ist es immens wichtig, dass man Bei der Muttersprache bleibt und nicht hin und her wechselt. Das hat mir die Erzieherin der Krippe meiner Tochter gesagt. Komisch, ich dachte immer, man soll mit seinem Kind seine Muttersprache sprechen, damit das Kind sie später beherrscht. Aber es ist vor allem, damit es keine Schwierigkeiten später in der Umgebungsprache hat. Mir war es nicht klar und deshalb wollte ich es euch hiermit gern teilen. Liebe Grüsse

von Koriandra am 23.04.2018, 15:10



Antwort auf Beitrag von Koriandra

Hej! Beides stimmt - jedoch mit verschiedenen Vorzeichen. Natürlich wollen die meisten Eltern ihren Kindern ihre Muttersprache vermitteln, und dafür gibt es viele gute Gründe. EINER davon ist dann auch, daß es dann umso besser mit den anderen Sprachen klappt. Logischerweise lernen ja auch einsprachige Kinder, die ihre Muttersprache GUT beherrschen, Fremdsprachen besser als die, nur sich nur rudimentär ausdrücken können. Die Erzieherin bei redet mit Sicherheit am meisten vond en Kindern, deren Sprache zuhause eine andere als die umgebungssprache ist - wo also vielleicht sogar beide Elternteile nicht die Umgebungssprache sprechen. ihnen wird von (unwissenden) Leuten in der Bekanntschaft etc. immer wieder geraten, doch lieberdie umgebungssprache mit dem Kidn zu reden, damit es die besser lernt. Und hier kommt dann das, was die Erzieherin sagt, zu mTragen: Je besser diese kinder dann aber von Haus aus Türkisch ,russsch, Englisch, ... mitbekommen, umso besser klappt es auch mit de rUmgebungssprache. Bei Kindern, in denen gleichzeitig die Umgebungssprache (als Muttersprache eines Elternteils) und eine andere Sprache (als muttersprache des anderen Elternteils) gesprochen werden, bedeutet diese "Regel" weniger, denn diese Kinder hören ja weitgehend beide Sprachen gleich viel zuhause. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 23.04.2018, 17:40



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Sie meinte es schon zu mir, die als einziger Elternteil meine Muttersprache spreche. Ich gebe zu, dass ich nicht immer konsequent bin (es ist das 5. Kind und ich lebe nun sehr lange in Deutschland) und diese Aussage von der Erzieherin hat mich etwas wach gerüttelt. Mein Mann spricht zwar auch meine Sprache, aber er mischt viel. Danke, Ursel.

von Koriandra am 23.04.2018, 19:37



Antwort auf Beitrag von Koriandra

Hej nochmal! Welche Sprache sprichst Du denn mit Deinen Kindern (nein, ich bin gar nicht neugierig ) Tja, was heißt schon konsequent? Ich habe ja auch Dänisch mit meinen Kindern gesprochen,w en ndie dänische Verwandtschaft oder ihren dänischen (Schul-)Freunde bei uns waren oder wir draußenb mit jemandem redeten, der usn eben auch verstehen soltle. Sprache ist ja nichts Totes, sondern soll geradezu Menschen verbinden. Sobald wir unter nus waren, habe ich allerdings meine Sptrache (Deutsch) gesprochen,d rinnen wie draußen. Ichglaube,die ersten Kinder bekommen immer mehr von der Nicht-Umgebungssprache mit, vielleicht muß man sich da sehr am Riemen reißen. Auch meine Zweite macht ein paar Fehelr, die die Große nie gemacht hat, ist aber auch nicht so sprachlich interessiert wie diese. Und die kinder meine Cousine (sie hatte auch mehere) haben Deutsch nur bruchstückhaft gelernt, weil sie wirklich nicht sehr konsequent war. Allerdings sprach der da der Vater ja auch Englisch mit den Kindern, so daß es für die Umgebungssprache (Englisch) kein Problem war - nur das Deutsch hat eben gelitten. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 23.04.2018, 21:34



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Französisch ist meine Sprache LG

von Koriandra am 23.04.2018, 22:16



Antwort auf Beitrag von Koriandra

Oje, bei der Sprache merke ich immer nicht nur, wo meine Grenzen liegen, sondern auch, .wieviel ein Mensch vergessen kann. "Toll, daß er die leicht lernt." (Standardsatz der Dänen, wenn sie hörten, daß meine Kinder Deutsch können.) Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 24.04.2018, 09:57



Antwort auf Beitrag von Koriandra

Hallo, manchmal geben aber auch Leute ungefragt und ohne dass sie Ahnung haben, Leuten (falsche) Tipps und verunsichern uns mehrsprachig Erziehende sehr. Am schlimmsten sind die Lehrer, Erzieher, Ärzte u.ä. da wir sie als Experten auf diesem Gebiet sehen. Unsere Lehrer raten Eltern von Flüchtlingskinder z. B. sie sollten doch gefälligst deutsch mit den Kindern sprechen, sonst würden sie nie richtig deutsch sprechen lernen. Hat zwar nicht direkt zum Thema gepasst, fiel mir dazu aber ein... LG luvi

von luvi am 01.05.2018, 01:11



Antwort auf Beitrag von luvi

Das stimmt, luvi, das kennt hier jeder,m uch ich habe auch anfangs einiges gehört, zum Glück nie so schlimm wie meine Schwiegermutter befürchetete. Da muß ma nsich dann immer fragen, wer einem rät und wieviel Ahnung die Leuzte haben, von Sprache, Sprachen., Spracherwerb und und mehrsprachiger Erziehung. Daß derRat,den Du zitierst., Nonsens ist (und auch ier kam der sogar von Pölitikern wie in Dtld. schon von der CSU), weiß man spätestens, wenn man sich überlegt, daß alle Flüchtlinge ja erst selbst mühsam Deutsch lernen müssen - udn wie dieses Deutsch dann ist. Und ob die Deutschen im Ausland mit ihrenKidnern die Landessprache sprechen? Ich habe erst 1 dt. Vater getroffen, der wirklich nur Dänisch sprach - selbst mit mir am Telefon. (Und ich kenne etliche mehrsprachige Familien.) Was seine (dänische) Frau sehr bedauerte, weildie Kidner doch Deutsch in die Weiege gelegt bekommen hatten. Später, wenn die Sprachen "sitzen", kommt das Lob nach der anfänglichen Kritik - das bekommt man aber nur, wenn man sich über diese Kritik hinwegsetzt und sein Ding durchzieht. Es geht nämlich. Heute werden hier händeringend Leute mit Deutschkenntnissen gesucht, "gute" ist da schon schmückendes Beiwerk. So daß ich weiß, meine Töchter werden zumindest auf dieser Grundlage lange noch Stellen suchen können - wenn sie sonst nichts hätten. Selbst mein Mann (und ich) profitieren von der Mehrsprachigkeit in unseren Tätigkeiten. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 01.05.2018, 10:21



Antwort auf Beitrag von luvi

Als mein Kind in der 1. Klasse war, habe ich gehoert, dass der Vater von einem Kind es aufgefordert hat mit seiner Mutter Italienisch zu sprechen. Der Mann ist Italiener und Frau und Kind waren gerade erst aus Thailand gekommen und konnten kein Italienisch (das kind ist ca. 2 Jahre aelter als die anderen Kinder, musste aber wegen fehlender Sprachkenntnisse in die 1. Klasse). Die Begruendung war wohl, dass die Mutter Italienisch lernen soll. Ich fand's nicht gut und hab es auch gesagt. Im KiGa wurde mir auch gesagt, ich solle mit Kind Italienisch sprechen und in der Schule war die Lehrerin am Anfang von der Zweisprachigkeit auch nicht begeistert. Der Klassenlehrerin hab ich dann irgendwann mal einen Link zur Mehrsprachigkeit geschickt. Sie fand das hilfreich, weil sie keine Ahnung von dem Thema hatte. Die eine Kindergaertnerin haben wir nach Jahren dann mal durch Zufall auf dem Spielplatz getroffen. Die hat dann auch festgestellt, dass Kind beide Sprachen gut spricht und auch noch zu den Besten in der Klasse gehoert.

von germanit1 am 01.05.2018, 16:31