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Geschrieben von aeffchen am 17.05.2006, 12:06 Uhr

islamisch- christliche ehe!

wer hat erfahrung? ich bin katholisch, mein (bald-) mann moslem.

 
13 Antworten:

Hier!!!!

Antwort von Amula am 17.05.2006, 13:12 Uhr

Hallo,

wir haben die gleiche Konstellation: ich rk, mein Mann moslemisch. Er kommt aus Ägypten.

Kleiner Tipp: ihr müsst reden, reden, reden und noch mal reden.
Viele Dinge, die uns selbstverständlich sind, sind im Islam absolut unmöglich....umgekehrt gibt es Dinge, die für einen Moslem so selbstverständlich sind, dass er gar nicht auf die Idee käme, drüber nachzudenken oder zu reden, wo wir dann nur noch da stehen und baff staunen über diese Vorstellungen.

Mit einem Moslem verheiratet zu sein, heißt ständige Kompromisse auf beiden Seiten.
Versuche vor eurer Ehe ganz viele Dinge mit deinem Mann abzuklären. Dinge, über die du vielleicht gar nicht nachdenkst, ob sie geklärt werden müssen.
Dein Mann wäre nicht der erste Mann, der überhaupt kein Problem mit hat, dass seine Verlobte im Mini in die Disco geht, aber ganz selbstverständlich von ihr erwartet, dass sie sich entsprechend züchtig verhält, sowie sie den Ehering am Finger hat (nur so als Beispiel)

Ich will nicht sagen, dass bei uns mehr oder heftiger gestritten wird, als in anderen Ehen, aber eben um andere Dinge....

Suchst du eher allgemeinen Austausch oder hast du konkrete Fragen? Immer her damit, gerne auch per E-mail.

LG

Amula

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GERNE

Antwort von aeffchen am 17.05.2006, 13:30 Uhr

schreib dir mal per email!

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Re: Hier!!!!

Antwort von danka am 17.05.2006, 13:35 Uhr

es gibt keine regel für eine perfekte ehe.ob mit einem moslem oder einen christ.ich habe eine 7 jährige ehe mit einem kosovo albaner hinter mir her,und es hat nicht funktioniert obwohl ich verständnis hatte und auf kompromisse eingegangen bin.das heisst jedes jahr urlaub wollte er dort machen aber ohne mich,geld jeden monat schicken usw.jetzt weiss ich er hat mich nie geliebt und auch nicht unsere gemeinsame tochter sondern wollte nur in deutschland bleiben.nach der scheidung hatte er sofort eine von kosovo geheiratet.ich will nicht sagen alle sind so aber man muss aufpassen ob es sich lohnt,ob die beiden seiten gehen auf kompromisse dh.geben und nehmen.man muss an jeder beziehung viel arbeiten.jetzt bin ich mit einen afrikaner zusammen und bin sehr glücklich und ich weiss er liebt mich wirklich.natürlich es ist nicht immer perfekt aber rosen haben ach dörner wie das leben !!!

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Re: islamisch- christliche ehe!

Antwort von Mistinguette am 17.05.2006, 14:54 Uhr

In dieser Konstellation lebe ich nicht, jedoch weiss ich, dass zwischen Deutschen und Franzosen auch vieles unterschiedlich läuft: Traditionen wie Weihnachten oder Oster werden teilweise anders gefeiert, die Rolle der Mutter bei der Erziehung der Kinder, die Aufgabenteilen im Haus, wer kümmert sich um Finanzielle Themen, was ist mit Urlaubsziele, Hobbys, was versteht man unter Familien Leben, was ist mit separat ausgehen oder Freundschaft pflegen, etc...
Diese Themen sind ggfs bei Religionsunterschied drastischer aber wahrscheindlich genauso problematisch bei Binationalen Ehen.
Deshalb muss man wie schon erwähnt viel im Vorfeld reden und Sachen abklären. Selbst das ist keine Garantie, dass es von Anfang an perfekt funktioniert.
Viel Glück

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Sehr kompliziert.

Antwort von nevin am 17.05.2006, 14:57 Uhr

Also ich denke, dass es bei euch nur gut gehen, wenn

a) er es mit der Religion nicht so ernst nimmt. Also zwar Moslem ist, aber die meisten Regeln selber nicht einhält (ich kenne viele Türken, die zwar Moslems sind, aber trotzdem Alkohol trinken, Schweinefleisch essen, in Discos rumhängen

b) wenn du Pech hast, gehört er zu der Sorte Mensch, der auf bestimmte Werte besteht. Das zeigt sich wirklich erst nachdem der Ring am Finger steckt. Dann kommt es darauf an, wie weit du was tolerierst oder nachgibst oder von dir aufgibst.

Also, mach dich auf jeden Fall auf viele Diskussionen bereit. Wie gesagt, entweder pendelst Du in seine Richtung oder er in deine. Sonst läuft es nicht.

Ganz wichtig, mach dich über den Islam schlau. Und nicht von irgendwelchen Leuten irgendwas einreden lassen. Lies Bücher, am besten den Koran mit Erläuterungen. Bekommst du in jeder Moschee. Erst wenn du selber verstehst, was der Islam wirklich bedeutet, und warum Moslems tun, was sie tun, kannst Du mit einem Moslem besser leben.

Also leg die rosarote Brille ab, die dir die Liebe aufgesetzt hat und setzt dich mit diesem Thema ernsthaft auseinander, hinterher könnte es zu spät sein.

Alles Gute euch beiden.

lg
nevin

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Amula und Nevin zustimm

Antwort von deryagul am 17.05.2006, 15:22 Uhr

Hallo,
ich stimme den beiden zu. Mein Mann ist Türke und ich Deutsche. Wir sind allerdings beide überzeugte Christen. Ich habe mich schon vor der Ehe sehr viel mit der Türkei (wo wir jetzt wohnen) der KUltur und auch mit dem Islam auseinandergesetzt. Darum konnte ich auch meinen Mann leichter verstehen. Da er auch schon mit vielen Ausländern zu tun hatte, war ihm meine Denkweise auch nicht ganz fremd.Trotzdem gab es vor allem am Anfang öfter mal mißverständnisse und wir müssen immer ncoh reden, reden, reden.
Wie wichtig ist dir denn dein Glaube?
Bist du nur aus Tradition Kirchenmitglied, oder hast du eine persönliche Beziehung zu Jesus und willst danach leben?
Im ersten Fall kann es mit viel Toleranz gut gehen, aber im zweiten wird es sehr schwierig, vor allem wenn du nicht mit ihm beten oder Bibel lesen oder in eine Gemeinde gehen kannst. Ihr habe dann auch unterschiedliche Ziele und es wird für euch beide sehr schwierig. Würde ich dann persönlich nicht empfehlen.
Aus welchem Land kommt denn dein verlobter?
Viele Grüße aus der Türkei
Derya

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@nevin, Achtung lang!!!

Antwort von Amula am 17.05.2006, 16:50 Uhr

Hallo,

deiner Aussage, dass es nur gut gehen kann, wenn er seine Religion nicht sehr ernst nimmt, kann ich so allgemein nicht stehen lassen.

Mein Mann ist sehr gläubig: kein Schweinefleisch (auch sonst kein Fleisch, das nicht Halal geschlachtet wurde), kein Alkohol, Ramadan wird komplett eingehalten, ebenso die Gebetszeiten.

Auch ich hänge sehr an meinem christlichen Glauben und ich muss sagen, dass mich mein Mann sogar näher an das Christentum gebracht hat. Zu Beginn unserer Beziehung war uns beiden klar, dass wir wohl auf die Dauer nur zusammen bleiben können, wenn wir einander verstehen (lernen). Wir haben uns gegenseitig mit Fragen gelöchert. Keiner von uns war mit Antworten wie "das ist halt bei uns so" zufrieden. Ich habe dadurch viele Aussagen aus der kath. Kirche überdenken und nachprüfen müssen, und habe dabei festgestellt: der ursprüngliche Glaube, so wie er eigentlich mal von Jesus gedacht war, ist sehr gut.....nur was die Menschen in den Jahrhunderten und -tausenden drauß gemacht haben, da liegt die Sch**** drin.....

Andererseits habe ich mich auch sehr über den Islam informiert. Nicht nur über meinen Mann, sondern über viele verschiedene Quellen. Und manches mal konnte ich einer Diskusion (oder beginnenden Streit) den Wind aus den Segeln nehmen, weil ich im nachweisen konnte, dass das, was er da un-be-dingt für uns durchsetzen will nichts mit der Religion zu tun hat, sondern einfach mit Gepflogenheiten und Brauchtum in Ägypten.

Reines Brauchtum sowohl in Ägypten als auch in Deutschland standen schon von Anbeginn unserer Beziehung ständig in den Diskussionen. Immer mussten wir da Kompromisse finden. Mal muss bei uns der eine, mal der andere verzichten.....

Ich weiß, dass es generell schwieriger ist, einen Partner zu haben, der aus einem anderen Kulturkreis kommt. Gleichgültig ob dieser Kulturkreis nun auf Nationalität oder Religion bezogen ist. Aber ich kenne auch sehr viele binationale und bireligiöse Beziehungen, die seit vielen, vielen Jahren sehr gut funktionieren. Und ich kenne auch genug deutsch-christliche Ehen, die funktionieren. Ebenso in beiden "Lagern" Beziehungen, die scheitern.....

Nur: wenn eine Ehe mit einem Moslem scheitert, wird die Schuld immer genau darin gesehen.....und gerne übersehen, dass es überall auf der Welt gute und schlechte Männner/Väter gibt....

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Re: Amula und Nevin zustimm

Antwort von aeffchen am 17.05.2006, 17:25 Uhr

Mein Zukünftiger ist auch Türke, allerdings nicht streng gläubiger Moslem (sonst wären wir wohl nicht zusammen), d.h. wohl gelegentlich Alkohol, aber kein Schwein,...
Ich bin auch keine Superchristin, habe eher meinen eigenen Glauben. Wir sind übrigens seit sieben Jahren zusammen, ich denke eher nicht, daß ich noch Überraschungen erlebe, die rosarote Brille von oben gibts eher nicht mehr. Kann man denn kirchlich heiraten, das wäre mir doch wichtig? Ich denke, im Islam geht das, wenn die Frau Nicht- Muslime ist, oder?

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Ja, das ist möglich

Antwort von nevin am 17.05.2006, 18:27 Uhr

Der Mann darf eine christliche Frau heiraten. Aber er muss als Moslem sich auch nach seinem Glauben trauen lassen.

Also nur kirchlich wäre da nicht ausreichend.

lg
Nevin

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Re: islamisch- christliche ehe!

Antwort von melaessa am 17.05.2006, 19:37 Uhr

hallo ! Ich bin seit fast 15 Jahren mit einem marokkaner zusammen. 6 Jahre davon sind wir verheiratet und nun haben wir bald 3 Kinder!Er ist moslem ich christin. Unsere beziehung war und ist immer noch sehr harmonisch. Und ich denke es klappt so Gut weil Wir uns ständig darum bemüht haben für alles Kompromisse zu finden (Besonders dann wenn Kinder da sind)! Wir feiern zuhause sowohl alle islamischen Feste als auch Weihnachten und Ostern. Unsere Kinder kommen damit super klar und unsere beider Familien ebenfalls!

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Re: Amula und Nevin zustimm

Antwort von deryagul am 18.05.2006, 21:52 Uhr

Hallo Äffchen,
na wenn das so ist, dann sehe ich gut Chancen für euch. sieben Jahre sind ja schon eine recht lange Zeit. aber leider kommt es manchmal vor daß männer ihre Erwartungen ändern, wenn sie erstmal verheiratet sind, und dann auf einmal manches, was sie vorher toleriert haben gar nciht mehr haben wollen, manchmal auch wegen Druck der Familie. Das ist aber nicht immer so.
Habt ihr denn schonmal darüber gesprochen ,wei ihr es mit euren Kindern später handhaben wollt? Aus welcher stadt in der Türkei kommt denn dein verlobter?
Wünsche euch alles Gute
Derya

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Re: islamisch- christliche ehe!

Antwort von emres am 18.05.2006, 23:48 Uhr

hallo, misch mich mal unter euch.
also, ich denke auch, wichtig ist man sollte nie verallgemeinern, egal ob es um traditionen anderer länder oder eben religion geht.
auch kannst du nie sicher sein, ob eine ehe klappt, egal wie lange man mit der hochzeit wartet. wir, ich deutsche(kein glauben), er türke(moslem) haben uns 1,5 jahre gekannt, als wir heirateten. nun sind wir seit 6 jahren verheiratet und haben auch ein kind. und wenn es irgendwann, was wir nicht hoffen, zu einer trennung komt, dann sicher nicht wegen der religion. wir haben übrigens auch nach molsimischer regel geheiratet, das ging. ob es nun geht, wenn du christin bist, das weiß ich nicht.
ach ja, mein mann ist kein schwein, fastet, trinkt aber auch mal alkohol. bestimmte dinge sind ihm eben wichtig.andere wiederum hält er nicht ein.
auch wir haben oft viel geredet, habe viel über die religion gelesen von ihm und auch von anderen erfahren.

ich wünsche euch für euchre hochzet und zukunft alles gute
lg Anett

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probleme gibts bei langzeitpartnern nur ...

Antwort von titu am 19.05.2006, 21:25 Uhr

wenn man VORHER schon nicht einer meinung war.
Ich italienerin er türke wir sind nun bald 13 Jahre zusammen und im September 7Jahre Verheiratet.

Wir zanken und zoffen ;o)
Aber niemals war die religion das Thema
Selbst die verwandschaft die in der türkei sehr gläubig ist aktzeptiert mich und die kinder als vollwertige familienmitglieder
Sie aktzeptieren mich meine einstellung/meinung voll und ganz so wie sichs für einen gläubigen moslem gehört (Weltoffen und nicht unterdrücken)
Im sommer werden unsere Kinder nun getauft ;o)
DAS war der einzige kompromiss den wir VOR der Hochzeit vereinbart haben.
Ich bekomme KEINE Kirchliche Hochzeit dafür werden die Kinder getauft.
Und auch wenn viele es nicht verstehen um uns herum so leben wir super glücklich miteinander.
Reibereien gibts nur aus normalen partnerschaftsgründen die nichts mit der nationalität zutun haben
ABER
Meine Schwester wird auch einen Türken heiraten, suuupergläubig und super konservativ und mir kringeln sich die locken bei dem gedanken wie die beiden später wohl leben...
ABER Meine schwester ist der typ dazu und damit auch glücklich (sie wird kein kopftuch tragen oder so,also so streng ist er dann nicht)
Von daher mein fazit es kommt NUR Auf die MENSCHEN an die diese EHE eingehen und nicht auf die nationalitäz glauben etc.pp,
Wären wir vorher nicht einig gewesen DANN hätte ich auch nicht geheiratet denn das hätte ja dann vorausehbar kein glückliches ende für einen von beiden genommen,
Gruss Tina

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