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Frage zu türkischer Tradition...

Thema: Frage zu türkischer Tradition...

...hallo erstmal, ich bin neu hier und wollte eure Meinung zu meinem Problem wissen. Zu meiner Geschichte: Mein Mann ist Türke, wir haben einen sohn der 2 1/2 ist. Jetzt ist weder mein Mann noch ich religiös. Wir haben also weder in der Kirch noch vor dem Hoja (schreibt man das so) geheiratet. Als ich dann schwanger war und wir wußten dass es ein Sohn sein wird, haben wir uns abgesprochen - beschneiden ja, aber nur aus hygienischen Gründen, keine Paten, kein Gebet, keine Feier. Vor ca. einem halben Jahr hat er dann darüber mit meinen Schwiegereltern geredet was in einem Streit geendet hat. und sie wollten ihn überreden wenigsten zu einer kleiner familiären Feier. Ich kenne aber diese "kleinen Feiern" da kommen auch um die 100 Leute. Er würde sich jetzt wieder breit schlagen lassen, was ich ziemlich gemein finde. Aber darum geht es mir jetzt nicht. ich wollte wissen, kann mir jemand sagen welchen genauen Hintergrund diese Feiern haben - religiös oder nur traditionell, kulturell? Vielen Dank für eure Antworten! Liebe Grüße Melanie

Mitglied inaktiv - 17.12.2007, 14:37



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hallo alkade, bin auch mit einem Türken verheiratet, allerdings haben wir eine tochter. kenne mich in diesen fragen auch nicht so gut aus, nur denke ich ,dass das beschneiden schon einen religiösen hintergrund hat. aber das fest ist ganz bestimmt nur tradionell, meine türk. freundin hat auch beide söhne ohne feier beschneiden lassen.schreibt man übrigens hoca.gruss, camille

Mitglied inaktiv - 17.12.2007, 20:43



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liebe melanie ich kann leider gar nichts zu deiner konkreten frage sagen, wollte aber nur darauf hinweisen, dass man religiös von kulturell nicht so leicht trennen kann. weihnachten z.b. ist ja ein gutes beispiel dafür. würdest du das in D als religiös oder kulturell definieren? siehst du? das wird wahrscheinlich im falle von "türkischen" beschneidungsfeiern nicht anders sein. besser wäre es doch: dein mann und du, ihr setzt den rahmen und feiert dann mit den familien zusammen. oder? lg paula

Mitglied inaktiv - 17.12.2007, 20:52



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Hai, unser Sohn (mein Mann ist Iraner, ich bin Deutsche) wird im Januar beschnitten. Er ist dann 19 Monate alt. Wir machen es einfach und erzählen es erst danach der Familie. Also keine Feier. Wenn wir dann im Iran sind und die Familie besuchen, ist das Kapitel schon abgeschlossen. K.

Mitglied inaktiv - 17.12.2007, 20:55



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Hallo nochmal, also für mich als Arteistin ist es schon einfach zwischen kulturell und religiös zu unterscheiden. Weihnachten ist für mich ein kulturelles Fest mit reliösem Ursprung. Wir feiern es aus zwei Gründen 1. die Familie kommt zusammen und 2. natürlich für die Kinder. Wir werden heuer auch an Bayram zu meinen Schwiegereltern fahren und mit ihnen feiern. Zum zweiten ist eine Beschneidungsfeier nicht so ein allgemeines Fest wie eben Weihnachten sondern es ist eher mit einer Taufe bzw. einer Firmung oder sowas zu vergleichen. Insofern ist die Entscheidung ob, oder ob nicht schon schwerwiegend. Ich habe aber mittlerweile mit einer Türkin gesprochen. Die meinte, das zu beschneidende Kind erhält während des Beschneidungsvorgangs einen Paten an die Seite und es werden Gebete gesprochen. Das ist eindeutig religiös und kommt für mich nicht in die Tüte. Die Feier selbst soll aber auch symolisch sein - es soll gefeiert werden, dass der Junge nun in die Gemeinschaft muslimischer Männer aufgenommen wurde. Kommt damit eigentlich auch nicht in die Tüte. So, jetzt muß ich nur noch mit meinem Mann reden... Nun gut, danke trotzdem für eure Hilfe und Unterstützung. Liebe Grüße Melanie

Mitglied inaktiv - 17.12.2007, 23:15



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die feier ist traditionell, die beschneidung an sich wäre religiös, der rest drumrum: pate, gebete, fest ist tradition

Mitglied inaktiv - 18.12.2007, 11:41



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eine beschneidung an sich muß nicht religiös sein, sie kann genau so aus hygienischen Gründen erfolgen. Soweit ich weiß ist es in Amerika gang und gebe zu beschneiden - ohne religiösen Hintergrund. Gebete sind NIE traditionell sondern rein und ausschließlich religiös. Genauso die Sache mit den Paten. Im christlichen Glauben bekommt man ja auch zur Taufe welche und zur Firmung - wird man nicht getauft, hat man auch keinen Paten. Bei der Feier eben bin ich mir nicht sicher gewesen. Mittlerweile - hab ich ja auch schon geschrieben - bin ich mir ziemlich sicher, dass die Feier auch religiös ist. Deshalb hab ich mich dagegen entschieden. liebe Grüße nochmals Melanie PS: ich wollte jetzt eigentlich nicht die Diskusion lostreten ob Religion nicht auch Tradition ist. Natürlich hängt das zusammen. Aber ich möchte aus meinem Sohn keinen christen machen und eben auch keinen moslem. Und weil ich mich da nicht so auskenne und aber Angst hab von meiner Schiegerfamilie auf Ohr gehauen zu werden, wollte ich mich einfach vorher erkundigen.

Mitglied inaktiv - 18.12.2007, 13:57



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du wolltest wissen was zu einer beschneidung gehört traditionell bzw religiös religiös belegt sind die beschneidung an sich und normalerweise noch das schlachten eines schafes und teilweise verteilen dessen fleisches an arme tradition sind feier, gebete (das ist bidah=erneuerung, weil es dafür keinen religiösen beleg gibt), geschenke

Mitglied inaktiv - 18.12.2007, 14:22



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wobei man bittgebete (du´a) sprechen kann, aber das kann man bei jeder anderen gelegenheit auch

Mitglied inaktiv - 18.12.2007, 14:23



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Hallo Melanie, ich bin auch mit einem Türken verheiratat und lebe in der Türkei. Mein Mann sit allerdings ein ehemaliger Moslem und schon seit vielen Jahren überzeugter Christ. sie Sache mit der Beschneidung hat schon religiösen Ursprung, auch wenn es für die Hygiene ganz gut ist. Der "Kirve" (pate) ist derjenige der den Jungen im Arm hat, während es beschnitten wird. Das ist meistens ein guter Freund der Familie oser ein Verwandter, der zum Jungen ein gutes Verhältnis hat. Mit der Feier wird der Junge in die Muslimische Männergemeinschaft aufgenommen, und es ist ein Grund fröhlich zu feiern. Ob dabei ein Hoca irgend welche Gebete spricht oder nicht, das liegt immer daran, wie religiös die Eltern eingestellt sind. Viele machen es auch ohne Gebet, sonder neinfach nur weil es so tradition ist, und man gerne fröhlich das Älterwerden des Jungen feiern möchte. Er bekommt dann immer einen schicken Ahzug mit umhang usw. wie ein kleiner Prinz sehen die dann immer aus, und ist dann stolz wie ein König. Ob du eine Feier akzeptieren kannst mußt du selbst entscheiden, bzw mit deinem Mann euch einig werden. Ich kann es schon verstehen, daß deine schwiegereltern schwierigkeiten haben es zu verstehen, wenn sie solche Traditionen gerne mögen. es ist bestimmt auch für dienen Mann schwierig, er steht zwischen den stühlen. allerdings solltst du dir im Klaren darübersein, daß man kein Moslem wird, weil mann als Junge eine Beschneidungsfeier gehabt hat. Genauso wenig wie man ein Christ wird wenn man als Baby mit Wasser in der Kirche besprengt wird. Dazu gehört viel mehr. Viele Grüße aus der Türkei Derya P.S. Verräts du mir aus welcher Ecke in der Türkei dein Mann stammt?

Mitglied inaktiv - 18.12.2007, 14:13



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Hallo ich und mein Mann sind Türken und moslems, haben 2 Söhne. Diese haben wir letztes Jahr beschneiden lassen, aber im KH, unter sehr hygienischen Bedingungen natürlich, dabei war kein Pate, kein Hoca, kein Gebet, nicht einmal wir als Eltern durften in den Raum. So, nun wollten meine Eltern, die etwas religiöser sind, das ein Gebetsakt, ein Mevlüt, stattfindet. 2 Wochen nach der Beschneidung haben sie Freunde und Verwandte eingeladen und 3 Hocas und es wurde gebetet und gegessen, dannach die Kids beschenk. Wir als Eltern wollten eine Feier, haben deshalb nach 3 MOnaten eine Riesenfete mit 200 Gaesten organisiert und toll gefeiert, fast wie eine Hochzeit, Kids wurden wieder beschenkt, hatten das Kostüm an aber nichts religiöses dabei, nur Musik und Tanz. Paten sind bie uns nicht üblich und jeder habt das so wie er das will, auch finanziell ist es eine herausforderung. Dir würde ich nur eine Feier empfehlen, die nichts religiöses beinhaltet, nur zeigt, das ihr eine tolle Familie seit und euer Sohn ein Andenken daran hat.Die Gelegenheit eine solche Feier auszurichten ergibt sich nicht nochmal....ausser Hochzeit in 20 Jharen vielleicht. Ein Kind ohne Glauben zu erziehen?Ýst dass nicht schwieriger als mit einem Glauben? Ých finde ihr sollten eurem Kind alle Möglichkeiten anbieten und ihn spaeter selber entscheiden lassen... Alles Gute Handan aus der TR

Mitglied inaktiv - 18.12.2007, 16:22



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Ja, wir türken (bin ich auch) aber ganz ehrlich einerseits versuchen wir moslems zu sein und andereraseits geben wir an. D.h. Wozu Feier? Damit Familie A,B oder C sehen kann das Ihr einen Sohn habt+wie viel Geld da fließt. Sorry, sehr albern. Dann lieber würde ich eine bestimmte Summe an hilfebedürtige Menschen spenden damit Allah euch und euren Sohn vor "schlechtes" beschützt. Damals in Zeiten von Muhammed war das auch nicht der Fall also warum jetzt??? Sorry, reine Angeberei! Gruß aus Düsseldorf

Mitglied inaktiv - 20.12.2007, 22:16



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Habe mal eine "andere" Frage: wird der Junge vorher betäubt, od. ohne Narkose geschnitten??? Ich habe vor kurzem darüber eine Reportage gesehen (Juden-Beschneidung-ohne Narkose, ...) auf N24. Man, ich musste sooooooooooo heulen, weil die Babies so bitterlich geweint haben, als die beschnitten wurden. Warum wird den dieser Schmerz angetan??? Kann man es nicht mit Betäubung machen, wenigstens für den Penis??? Die haben dann auch gezeigt, dass, wenn ein Mann beschnitten wird, der kriegt dann eine Narkose. Häh??? Der Junge = Baby muss die Schmerzen ertragen, aber der Mann nicht, od. wie??? Würde mich über AW freuen. Danke LG

Mitglied inaktiv - 22.12.2007, 23:29