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Geschrieben von krueml am 15.07.2007, 12:39 Uhr

Frage an die Spanier

Hallo,

Bei uns ist das Thema Spanien wieder mal aktuell. Ich bin dagegen, mein Mann will schon seit Jahren dahinziehen. Nun war er letzte Woche geschäftlich mal wieder auf Mallorca und war bei Leuten zu Hause, die auch dorthin ausgewandert sind. Die haben natürlich alle mega Häuser, eigenes Flugzeug etc. Ihr könnt es Euch vorstellen - so könnte ich auch überall leben. ;-)

Auf jeden Fall hat er mir vorgeschlagen erst Mal 3-6 Monate probewohnen und dann endgültig entscheiden ob wir da bleiben.

Nun wollte ich fragen wie das mit den Schulen und Kindergärten dort aussieht (wor würden in die Gegend bei Palma/Portals Nous ziehen). Angeblich sollen in Palma die besten Schulen sein, stimmt das? Und wenn ja, was kosten die? Wie sieht es mit Kindergarten aus? Meine Kinder sind knapp 2 und 3,5 Jahre alt. Sie gehen beide hier halbtags in eine internationale Day Care Einrichtung (englischsprachig). Gibt es etwas Vergleichbares dort? Ehrlich gesagt habe ich keine Lust beide Kids jeden Morgen quer durchs Land zu fahren damit sie einen vernünftigen Kindergarten besuchen können. Und spätestens wenn ein Kind in der Schule ist, müsste ich ja dann 4x täglich fahren *Seufz* Hier ist Alles um die Ecke und super easy. Selbst einkaufen kann ich zu Fuss oder mit dem Fahrrad.

Mann oh Mann, ich weiss echt nicht was ich davon halten soll aber ich bin wahrscheinlich eher noch gewillt es ein paar Monate zu probieren bevor mir mein Leben lang vorgeworfen wird, ich würde Alles sabotieren und schlecht machen - mein Mann ist Träumer und ich Realist *sufz*. Und allein der Vorschlag, ich könne ja dann anfangen mit golfen (auf mein Einwand hin, dass mir da todlangweilig wäre) macht mich raaaasend. Männer!!!

Viele Grüsse,
Chrissie

 
17 Antworten:

Re: Frage an die

Antwort von Blancanieves am 15.07.2007, 23:11 Uhr

Hallo Chrissie.

Ich weiss ja nicht was Dein Mann beruflich macht, und in welchen Kreisen er verkehrt, aber bei "Otto normal-verbraucher" sieht es zumindest in Gran Canaria entschieden anders aus. Ich kenne Mallorca nur von etlichen Urlauben und von Leuten die dort einige Jahre dort gearbeitet haben und jetzt auf Gran Canaria leben.

Ich kenne auch einige Leute auf Gran Canaria , die ein eigenes Haus haben. Aber ich weiss auch, dass diese dafür unheimlich geschuftet haben. Bei anderen weiss ich noch immer nicht, wie sie eigentlich dazu gekommen sind.
Leute mit eigenem Flugzeug kenne ich hier persönlich nicht.

Ich gehöre zu den "Otto-Normal-Verbraucher" und da ich alleinerziehend bin komme ich mit meinem kleinen Sohn 2 1/2 nur mit Krediten und mit hilfe meiner Eltern über die Runden Dabei haben wir beide keine grossen Ansprüche.( von einem eigenem Haus kann ich nur träumen )

Der Vater von meinem Sohn war hier auf Gran Canaria selbstständig und lebte auch nur von der "Hand in den Mund", so dass er jetzt wieder nach Deutschland gegangen ist, weil er hier keine zukunft sah.

Was Deine Frage nach Kindergärten und Schulen betrifft, kann ich Dir nur antworten wie es hier auf Gran Canaria aussieht. Hier gehen die Kinder mit 3 bzw 4 Jahren in die Vorschule( Staatlich und auch Privat). Es gibt hier u.a. eine deutsche, eine englische und eine amerikanische Privatschule, die die Kinder in der nähe ihres Wohnortes abholen.
Leider wird eine Privatschule für mich unbezahlbar sein ( Kosten ca. 500,-- € im Monat ohne die jährlichen Anmeldungsgebühren,Schulkleidung, Schulbücher etc.).

Sorry will Euch nicht Eurer Illusionen berauben aber man sollte bei so einem Schritt die "Rosarote Brille" abnehmen, denn auch in Spanien ( egal wo, fliegen einem nicht die gebratenen Tauben in den Mund. ( Lebe eigentlich auch nur noch aus gesundheitlichen Gründen auf Gran Canaria )

Habe oben meine Mailadresse hinterlegt. Wenn Du Interesse hast kannst Du Dich gerne bei mir melden.

LG von der Sonneninsel Gran Canaria sendet Dir Heike

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Re: Frage an die

Antwort von nuri am 16.07.2007, 13:03 Uhr

Ich kann mich da nur meiner Vorrednerin anschliessen, ich wohne seit 6 Jahren auf Mallorca , bin mit einem Spanier verheiratet und habe eine 3-jährige Tochter.
Wir sind auch Otto- Normalverbraucher und sowohl mein mann als auch ich arbeiten vollzeit, da einem Häuser , Boote und eigene Flugzeuge auch hier leider nicht zugeflogen kommen.
Insgesamt ist das Leben hier schon sehr teuer im Vergleich zu dem durchschnittlichen Einkommen.
Schulen und Kindergärten gibt es zumindest im Südwesten bis Palma sehr gute sowohl staatliche ( dann gratis ) aber auch private ( 300- 700 € im Monat), wobei es nicht unbedingt so ist, dass die privaten Einrichtungen besser sind.

Ichg würd mir den Schrittt schon genau überlegen, wobei ich noch nicht bereut habe nach Mallorca gezogen zu sein. Wichtig ist, sich vorher über alles richtig informiert zu haben und vorbereitet zu sein, damit dann kein bösen Erwachen gibt

Viele grüsse
Sandra

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@nuri

Antwort von krueml am 16.07.2007, 13:47 Uhr

Es geht eigentlich weniger ums Finanzielle (das ist so einigermassen gesichert, 100%ig weiss man das ja nie) als um meine persönliche Zukunft. Eigentlich hatte ich immer gedacht, dass ich spätestens wieder mit dem arbeiten beginne wenn die Kids in der Schule sind. Ich habe hier ein "geregeltes" soziales Umfeld, die Kinder fühlen sich wohl, haben Freunde und den Opa in der Nähe.

Ich habe das Gefühl, dass ich auf Mallorca irgendwo in einem gemieteten Haus sitze und Däumchen drehe. Die Deutschen die ich dort kenne (wir sind ab und zu mal auf der Insel), sind alle völlig abgedreht und überkandidelt und zu Spaniern findet man kaum Kontakt. Da mein Mann nicht vorhat in ein Dörfchen zu ziehen wo jeder jeden kennt und wo man einigermassen Anschluss findet, habe ich Panik dort zu versumpfen. Hier kann ich mit den Kids zu Fuss oder per Fahrrad zum einkaufen fahren, oder die verschiedenen Spielplätze besuchen, es gibt tausend Freizeitmöglichkeiten...

Ich habe einfach das Gefühl, dass das dort Alles nicht mehr so easy ist. Habe ich recht oder schiebe ich unnötig Panik?

LG!
Chrissie

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Re: @nuri

Antwort von nuri am 16.07.2007, 14:46 Uhr

Ehrlich gesagt fürchte ich, dass du damit recht haben könntest.
Die Spanier und besonders die Mallorquiner sind zwar alle sehr nett, aber auch sehr zurückhaltend was neue Freundschaften angeht, hier spielt sich alles sehr viel innerhalb der eigenen Grossfamilie ab, klar gibt es hier auch die allerverschiedensten Freizeitangebote und man lernt da auch menschen kennen aber ich glaube dass es schwer ist, da tiefe Freundschaften zu schliessen.Ausserdem ist die Sprache super wichtig um neue Kontakte knüpfen zu können, ohne Spanisch geht da gar nichts.
Man kann sich allerdings auch in den deutschen " Kolonien" aufhalten, die es vornehmlich rund um Puerto Andratx Camp de Mar gibt, da sit dann die Sprache nicht wichtig aber man bekommt auch keinen Kontakt zu Einheimischen.

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hallo Krueml...

Antwort von SusanneZ am 16.07.2007, 21:17 Uhr

eigentlich schreib ich ja nie in diesem Forum - lese nur manchmal quer. Möchte dir aber eine Antwort geben, weil eine Kollegin von mir bereits viel berichtet hat. Demnach kann ich nur sagen, dass die Vorrednerinnen recht haben.

Spanien ist seeeehr teuer im Gegensatz zum Einkommen, was unterdurchschnittlich im deutschen Vergleich ist - auch wenn du einen sonst wie hochgestellten Job hast. Kinderbetreuung? Eher ein Segen, wenn man sie bekommen hat. Meine Kollegin ist aus genau diesen Gründen mit ihrem Mann (ist Spanier) nach Belgien zurückgekehrt - weil die Lebensbedingungen diesbezüglich hier viel besser sind. Und ihr ist das nicht leicht gefallen, sie würde jederzeit zurückgehen, wenn sich diese Bedingungen ändern würden.

Sie hatten in Spanien beide Vollzeit gearbeitet und sind dort gerade so um die Runden gekommen. In Belgien hat ihr Mann noch keine Arbeit gefunden, aber auch mit einem Einkommen kann man gut Leben. In Belgien liegt das Einkommen ca. 10-20 % unter dem Deutschen und die täglichen Ausgaben ca. 10-20% über dem deutschen. Mit dem Schweizerischen kann ich leider nicht vergleichen.

LG

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Re: Eine Heimat braucht der Mensch

Antwort von Benedikte am 16.07.2007, 22:17 Uhr

oder so aehnlich hiess mal eine Schmolzette von, ich glaube, Utta Danella.
In der Sache kann ich nichts beitragen, aber so ein auslandsumzug aollte gut ueberlegt sein. Und vonwegen " eigene Haeuser, eigenes Flugzeug"- ich glaube nicht, dass einem sowas in Spanien oder anderso in den Schoss afellt- da muss man hart fuer schaffen.

Wieso will dein Mann denn weg aus der schweiz/ ich frage eshalb, weil Du ja geschreiben ahst, dass Ihr schon mehrfach im ausland wohntet udn ich been meine, dass es fuer Erwachsene ein relativ ueberschaubares Ding ist, aber fuer Kidner sin haeufige Umzuege schwer.Und wenn Ihr jetzt auch die Familie da habt und ein einigermassen stabiles Umfeld- wieso dannw echselen? Einfach nach dem Motto " oefter mal was neues/".Vielleicht verkraften deine Kinder diesen Umzug noch sehr gut, weil sie sehr klein sind- aber familie und bezugspersonen geben sie auf jden Fall auf. deine bemerkungen ueber den akzeptablen KiGa hoeren sich so an, als ob Du Dich nicht unbedingt direkt da intergrieren willst wo Du dann lebst- also nach weiterer Episode.

Und- das muss jeder selber wissen- aber habt Ihr mal drueber nachgedacht, ob es auch fuer ure Kinder das richtige ist?
Ich meine, fuer uns steht ja auch der naechste Imterkontinentalumzug an- fuer meinen Mann und mich ein Klacks, bisschen Behoerdenkram, aber fuer die Kinder wird es schlimm. Ich wuerde so etwas nicht " einfach so" machen.Wie seht Ihr das denn?

Benedikte

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Hi Susanne! :-)

Antwort von krueml am 16.07.2007, 22:17 Uhr

Mir geht es, wie schon gesagt, weniger ums Einkommen bzw. Auskommen. Mein Mann behält ja die Firma in der Schweiz. Das wird sich auch nicht ändern. Ich denke nur, dass das Leben dort sehr einsam sein kann wenn man am "falschen" Ort wohnt und man alleine mit 2 Kids zu Hause ist. Ich bin auch nicht jemand der tausend oberflächliche Bekanntschaften hat. Ich mag lieber echte Freundschaften und die sind rar gesät und finden sich nicht so schnell. Ganz besonders zuwieder ist mir die Bussi-Bussi-Gesellschaft auf der Insel. :-(

LG,
Chrissie

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@Benedikte

Antwort von krueml am 16.07.2007, 23:46 Uhr

Ich sehe das so wie Du bzgl. Kinder. :-) Mein Mann meint nur, die werden sich freuen ans Meer zu ziehen (hättest seinen Blick sehen sollen als ich auch das Argument niedergemacht hatte *gggg*). Männer sind ja generell sehr einfach strukturiert und meiner ist besonders blauäugig in manchen Dingen. Ohne Kinder wäre das für mich kein Ding, ich habe schon an einigen Orten gelebt (als Single) aber sobald Familie da ist, wird es kompliziert.

Ach so, mein Mann will immer ans Meer ziehen (er ist ein Bootsfanatiker), hat auch mal am Meer gelebt. Für ihn ist die "steife und verklemmte" Art der Schweizer nichts. Ich kann das so nicht ganz bestätigen, bin ja auch hier ursprünglich aufgewachsen, aber ist eben seine Meinung. Ich bin schon glücklich, dass ich ihn zumindest mal endgültig von Florida abbringen konnte. Früher wollte er immer nach Miami/Ft. Lauderdale ziehen. *ggg*

Wegen dem Kiga. Ich gehe davon aus, dass die Kids, genau so wie hier, in einen inernationalen Kiga gehen würden. Sie sprechen englisch und deutsch und ich möchte beide Sprachen behalten - und dann käme automatisch noch spanisch als dritte hinzu. Das hat eigentlich nichts mit Integration oder so zu tun, sondern ist einfach üblich. Ich finde es auch schön, dass meine Kinder Freunde aus den verschiedensten Nationen haben.

Weisst Du, wenn ich irgendwo langfristig hinziehe, dann möchte ich auch so leben wie die Leute dieses Landes. Auf Grund der beruflichen und persönlichen Konstellation weiss ich aber, dass wir irgendwo enden würden wo es sehr schön ist aber keine Spanier weit und breit vorhanden sind. Wir kennen ja einige Leute dort, ich weiss wovon ich spreche. ;-)

Ich bin aber sehr froh, dass hier alle dieselbe Meinung wie ich vertreten. Es bestärkt mich in meinen Befürchtungen. Vielleicht sollten wir wirklich mal ein paar Monate "parallel" dort leben damit mein Mann die Realität sieht. Mit Argumenten ist er nicht davon abzubringen. Er denkt, ich rede absichtlich Alles schlecht. *seufz*

LG!
Chrissie

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:-)

Antwort von Stephy78 am 18.07.2007, 16:39 Uhr

Hallo,
wieso eigentlich nicht ?
-verbringt doch den nächsten Urlaub einfach mal auf Mallorca und schaut Euch vor Ort die Begebenheiten wie: KIGA, Schule etc.an.
Wäre doch viel einfacher.
Kann doch durchaus sein, dass es für Dich und die Kinder perfekt sein könnte.

Wenn in der Urlaubszeit zuviele negativen Aspekte aufkommen, wird auch Dein Mann wieder davon abkommen.

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Ich würde mit den Bedenken die Du hast, und .......

Antwort von smonie am 18.07.2007, 20:11 Uhr

..... den Voraussetzungen die sich da bieten (bzw. die Du im Moment hast) auf jeden Fall den Schritt NICHT machen!

Wir leben seit knapp 2 Jahren in Spanien und ich bin kurz vor der Einsamkeitsdepression! Ich bin soooooo froh wenn ich dieses eigenartige Völkchen hinter mir lassen kann ....!

Wenn du Interesse hast, berichte ich mal ausführlicher!

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@smonie

Antwort von krueml am 18.07.2007, 21:58 Uhr

Klar, habe ich Interesse! Mailst Du mich an? Addy ist hinterlegt.

LG!
Chrissie

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Re: Frage an die

Antwort von Canaren am 19.07.2007, 17:08 Uhr

ich in gluecklich hier auch wenn es nicht immer leicht ist und ich mir manchmal die Haare raufe.Man muss vorher wissen worauf man sich einlaesst.Liebe Gruesse Kati

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@smonie

Antwort von stemu am 20.07.2007, 1:37 Uhr

Ich bin auch in Spanien und mich würden Deine Erfahrungen sehr interessieren. Ich habe auch einiges erlebt. Würde mich sehr freuen, wenn Du mir schreiben würdest. Email ist hinterlegt.

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@stemu @krueml + alle die´s Interessiert!

Antwort von smonie am 20.07.2007, 11:50 Uhr

Hallo,

ich kann Dir vielleicht keine Argumente für Deinen Mann liefern krueml, und vielleicht ist es bei den Mallorcienern auch ganz anders, aber ich plaudere einfach mal aus dem Nähkästchen:

Nach einem Besuch beim Amt, wärst Du froh wieder in Deutschland auf ein Amt gehen zu dürfen. Wir haben hier so einigel erlebt. Keiner spricht im "Ausländeramt" eine andere Sprache als SPANISCH (Nein, auch kein englisch) und das in einer Geschwindigkeit und Rücksichtslosigkeit, das man mit geringen Sprachkentnissen ohne Dolmetcher absolut keine Chance hat sich anzumelden. Ohne Anmeldung aber kein Bankkonto und ohne Bankkonto kein Gehalt! Ähnlich ging es und dann auf dem Einwohnermeldeamt, beim TÜV und bei der Anmeldung des Auto´s. Ich hatte erst den Ehrgeiz das alleine zu schaffen, habe aber dann doch das Angebot einer Kolleginn meines Mannes angenommen die mit mir dann englisch sprach und mir alles übersetzte. Sie war sogar auch im Krankenhaus als meine Tochter eine Blasenentzündung hatte! Ich könnte stundenlang über die Willkür der Mitarbeiter in den Ämtern berichten, aber das veröffentliche ich vielleicht mal in einem Buch! *zwinker* Es ist echt Tages-Stimmungs-abhängig wie weit man mit seinen Vorhaben bei einem Amt in Spanien kommt! Ich bin auch schon an einem anderen Tag einfach nochmal hingegangen (wenn es am Vortag noch geheissen hatte, das geht hier nicht) und dann ging es plötzlich doch bei anderen Mitarbeiterin. *ärger*

Die Geburt unseres Sohnes war aus verschiedenen Gründen die Hölle. Nachdem ich die Hygienesitten hier bei der Geburt kennenlernen durfte, wundert mich sowieso nix mehr! ACHTUNG jetzt wirds EKLIG: Um nach dem Kaiserschnitt festzustellen ob meine Nieren richtig arbeiten musste ich IMMER auf der Toi alles in ein Becken machen, das ganze in einen Messbecher schütten und nicht etwa aufschreiben wieviel es war (das habe ich anfangs gemacht), nein es musste im Becher bleiben. Es wurde dann gefragt was ich getrunken habe und dann verglichen. Und der Becher wurde dann einmal am Tag geleert und kurz mit Wasser ausgespült ..... *schüttel* ..... Der von meiner Bettnachbarin stand natürlich daneben! *angewiedertwegguck* Ich habe dann nach 3 Tagen nach dem KS gebettelt das man mich doch bitte entlassen sollte! Eine Woche später hatten wir zuhause alle Pfeiffrisches Drüsenfieber, ich könnte schwören wo wir das herhatten!!! *schimpf* Bei der Geburt selber hat man mir die PDA und andere Schmerzmittel verweigert und hat nach 11 Stunden einen Kaiserschnitt gemacht, weil ich nicht mehr konnte! Wir sind privat versichert für den Auslandsaufenthalt weil die Firma meines Mannes uns was gutes tun wollte *lach* das ist aber in Spanien genau anders herum, hier ist man besser gesetzlich krankenversichert!

Ich kann mir vorstellen das es anderen anders ergangen ist, aber ich habe es nunmal so erlebt. Ich freue mich auf die Rückkehr nach Deutschland am Ende diesen Jahres (das war von Anfang an klar das es nur vorübergehend ist) und bereue den Schritt auf keinen Fall. Die Erfahrungen und die sprachkenntnisse die ich hier sammeln durfte haben auf alle Fälle was für sich, aber hierher nach Galizien würde ich nie und nimmer für immer gehen! Ich habe durch Zufall zwei andere Deutsche (völlig unabhängig voneinander) hier kennegelernt, die eine lebt hier seit dem Studium und die andere seit Jahren hier und beide haben keinerlei Freunde, da sich alles nur im Familienkreis abspielt. Und auch ich habe hier quasi niemanden kennengelernt mit dem man mal quatschen könnte. Es ist alles sehr, sehr oberflächlich und ich vereinsame gerade total!

Ich habe die Spanier/Galizier auch als sehr Rücksichtslos erlebt. Egal ob bei der Kofferausgabe am Flughafen, als Autofahrer, beim einkaufen, usw. die Denkweise ist absolut "Nach mir die Sintflut!" Und auf Dauer möchte ich so nicht leben. Ich habe schon viele Mentalitäten kennengelernt (ich habe unter anderem gelebt in Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Sauerland, Franken, Münster), aber sowas wie hier habe ich noch nicht erlebt und auch noch nicht so sehr verabscheut! Klar sind sie alle freundlich und hilfsbereit aber mit einer so oberflächlichen Art, mit der ich einfach nicht klar komme!

Sorry, möchte hier wirklich keinem Spanier zu Nahe treten, aber das sind im grossen und ganzen meine Erfahrungen und ich bereue den Aufenthalt hier nicht, aber für IMMER möchte ich hier nicht leben!

Saludos! Hasta luego!
Simone

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Nachtrag!

Antwort von smonie am 20.07.2007, 11:51 Uhr

Das klingt ja echt düster! *schmunzel*

Soooooo schlimm war die Zeit hier nicht, aber alle Befürchtungen von krueml habe ich hier leider erlebt und möchte nochmals sagen das ich nicht glaube das ALLE Spanier so sind!

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@smonie

Antwort von krueml am 20.07.2007, 13:28 Uhr

Also ich war einmal in einem KH in Marbella (auch privat versichert) und es war ähnlich wie bei Dir, Alles furchtbar lausig. :-)

Wir sind ja nun doch öfter mal auf der Insel und bisher habe ich es auch so in der Art erlebt wie Du schreibst. Ich denke, das liegt auch daran, dass die Insel von Ausländern überschwemmt, die Preise hochgetrieben und die Mallorquiner deswegen logischerweise Ausländern gegenber eher negativ eingestellt sind.

Gegen ein Feriendomizil hätte ich überhaupt nichts, ganz im Gegenteil. :-) Nur wenn man da fest wohnt und auf der Insel quasi "festsitzt", ist das wieder ganz etwas Anderes.

LG!
Chrissie

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Re: @smonie

Antwort von stemu am 20.07.2007, 16:25 Uhr

Danke für Deinen Bericht. Finde ich sehr interessant. Mit Krankenhäusern hatte ich zum Glück bisher hier wenig zu tun. Allerdings mit Ärzten. Ich habe alles Vertrauen verloren bezüglich Medikamenten. Meinem Sohn wurden schon ca. 8 mal Antibiotika verschrieben, obwohl wir nachfragten, ob es wirklich dringend nötig ist. Mein Sohn ist 2 Jahre und wir waren insgesamt 1 Jahr davon in Spanien. Die Ärzte sagten jedes mal "ja". Dann informierte ich mich weiter und erfuhr z.B., dass bei einer Penisinfektion eine antibiotische Augensalbe hilft. Und siehe da, in 24 Stunden war die Infektion komplett weg. Also 8 Tage Antibiotika-Therapie zum Einnehmen erspart. Derartige Dinge habe ich immer wieder erlebt.
Was Du bezüglich Freundschaften schreibst, kann ich auch sehr bestätigen. Darüber habe ich schon sehr oft nachgedacht und bin zum selben SChluss gelangt. Die Familien sind für den Einzelnen hier so wichtig, dass für Freundschaften einfach kein Platz mehr im Leben ist. Es gibt nur innerhalb der Familie Verbindlichkeit, sonst nicht. Für uns, die wir hier halt keine Familie haben, ist es daher besonders schwierig. Ich habe noch die Familie meines Freundes hier, aber die ist klein, da seine Eltern in einen entfernten Ort gezogen sind.
Ansonsten beschäftigt mich zurzeit sehr das Thema Ehrlichkeit. Oft werden den Kindern hier in der FAmilie Dinge gesagt, die nicht stimmen, einfach aus Gewohnheit. Bin mal gespannt, wie ich damit umgehe.
Na gut, soviel erstmal. Habt ihr Lust zu weiterem Austausch bezüglich spanischer Gewohnheiten?

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