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Foerdern lassen oder nicht?

Thema: Foerdern lassen oder nicht?

Kurz zur "Konstellation": Wir wohnen in den USA, sprechen mit den Jungs nur deutsch, sie gehen ins day care. Uff, vielleicht bin ich nur zu ungeduldig. Henrik ist jetzt 19 Monate - war Fruehchen, gut 2 Monate zu frueh. Vor 8 Wochen hat er angefangen, dsa Deutsche zu verstehen und sagte dann auch Mama, Papa und "bye bye". Seitdem nix, kein Fortschritt - weder in der Sprache, noch im Verstaendnis. Er geht seit Ende Maerz geht er auch ins day care - Maerz-Juli von 9-14 Uhr, jetzt von 8.30 bis 15.30. Seine neue Erzieherin meinte, sie haette den Eindruck, er versteht nix - oder zumindest nicht viel. Sie sind 4 Kinder pro Erzieher, also haben die Erzieher auch gut Zeit fuer die Kinder. Nun ueberlege ich, ob ich ihn einfach mal von "Early Steps" testen lasse. Sie testen auf alle moeglichen Arten von Entwicklungsverzoegerungen - bei ihm dann eben Sprache und Verstaendnis. Sollte er ins Programm kommen, kriegt er kostenlose "Therapien" (keine Ahnung, was genau), um ihm auf die Spruenge zu helfen ... Was meint Ihr? Versuchen, ins Programm zu kommen oder einfach weiter abwarten? Wie war es bei Euch mit Sprache und Verstaendnis? Danke und lG, Katja, Louisiana, USA

Mitglied inaktiv - 14.08.2008, 03:26



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Hej Katja! Ich würde eigentlich warten, obwohl es ja sicher nicht schaden kann, zu testen - oderwas sind die zwangsläufigen Konsequenzen? meine Tochter hat erst mit3 Jahren gesprochen --- als Mädche und vollausgetragen, Du beschreibst doch selber üfr Deinen Sohne viele Gründe, weshalb er noch nicht so weit ist. Er ist noch nicht einmal 2 Jahre alt. Er hat als Frühchen noch ganz andere Dige aufzuholen. Er hat auch geradeim frühling die Trennung von der Mutter, dieUmstellung auf die Krippe verarbeiten müssen. und ich meine in allen Dinge: verARBEITEN, fürso etwas brauchen kinder Kraft, Energie, diedann anderswo erstmal fehlt. Das aber heißt doch incht, daß sie nicht irgendwann auch für die Sprache eingesetzt wird, wenndie anderen Aufgaben Rest geschafft sind. Jungen sprechen oftmals eh erst später als Mädchen - und wie gesagt, meine Große hat zwar mit 2 jahren schon sehrgut gesprochen, aber war damit auch ihren ensprachgen kameradinnen voraus und ist bis heute ein Sprachtalent - nicht nurwas das Lernen von Sprachen angeht, sondern überhaupt : Sprache ist ihr Medium, ihre Leidenschaft. Vielleichtist Dein Siohn eher wie meine Tochter, die erst mit 3 soweit war wie die andere mit 2: eher mototisch gut begabt, eher handlungsklrüäftig als wortgewandt - werweiß das schon? in dem Alter ist doch noch alles offen!!!!!!! Ganz konkret nochmal: Die Erziehrin glaubt,erverstehe kein Englisch. Gut, woran macht sie das fest? Wieivel Englisch hat Dein Sohn zuhause gehört und kannte er vorher? lernt er also jetzt gerade erst Englisch vo en Anfängen ? (Dann kommt das sehr,sehr schnell und Ihr werdet viel zu steuern haben, damit das Deutsche nicht wegfällt!) Hast Du persönlich den Eindruck, dein Sohn hört gut? (Hast/Kannst Du das hecken -lassen-?) Hast Du persönlich den Eindruck ,Dein Sohn versteht Dich auf Deutsch gut? (Kleine kurze Sätze verstehen die Kinder in diesem Alter oft deutlich erkennbar.) Wieviel Erfahrung hat die Pädagogin mit Mehrsprachigkeit? mein patensohn hier lebt auch in einer Familie mit 2 deutschen Eltern,e r konnte bis zum 3. Lebensjahr = KIGA-Eintritt kaum Dänisch, die Pädagogen im KIGA waren auch sehr ekümmert - und er hatte es innerhalb von Wochen gelernt und sabbelt heute auf beiden Sprachenwie jedes vergleichbare einsprachige Kind. Die Mutter war allerdings nicht im Zweifel,daß er das sehr schnell lernen würde und ließ sich nicht verunsichern. Ich persönlich gebe meinen Kindern Entwicklungszeit,. ich dränge sie nicht, ich motiviere sie höchstens. Geduld ist eine grundlegende Basis der Erziehung, Mut zur individuellenEntwickung eine andere. beides wirst Du sicher noch brauchen, auch in anderen Zusammenhängen. ich würde meien Sohn noch nicht testen lassen. ich wäre aber auch in diesem Alter noch lange nicht nervös (wegen was?) Gruß - hej-hej Ursel, DK Mutter dt., Vater dän. - jeder spricht seine Sprache mit den Kindern, Familiensprache Deutsch im dänischen Umfeld 2 Töchter (1992/1996) - fließend in 2 Muttersprachen! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 14.08.2008, 09:10



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"Konsequenzen" waeren, dass sie ihn organisch (Hoervermoegen und so) durchchecken und einen Entwicklungstest in die Richtung wohl machen. Meinen sie, er sei verzoegert, kriegt er Foerderung. Kostet alles nix. Die kommen dann ins day care und machen dort mit ihm, oder auch zu uns nach Hause. In seinem alten day care gab es auch ein paar Kinder, zu denen einmal pro Woche jemand kam und spielerisch mit ihnen gelernt hat (hab oefter zugeschaut, wenn ich auf mein schlafendes Kind warten musste *g*.) Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, wieviel er wirklich versteht. Manchmal denke ich, er landet ziemliche Zufallstreffer, wenn er mal nickt oder den Kopf schuettelt auf unsere einfachen Fragen hin. Heute am Fruehstueckstisch hat er mich verbluefft und wirklich mal gezielt (mehrmals) auf Fragen "geantwortet"/genickt. Englisch hoert er zu Hause nur, wenn mein Grosser mal lossabbelt ;) oder wir ein Buch lesen. Ich denke, die Erzieherin macht es daran fest, wie er reagiert, wenn etwas gesagt wird. Gerade wenn es ums Futtern geht, ist er normal sofort da ;). Aber wenn ers nicht versteht - und die Routinen noch nicht kennt - dann kommt er natuerlich nicht. Der Kindergarten ist ansonsten sehr international, da es der Uni-Kindergarten ist. Also denke ich, dass sie schon oefter mehrsprachige Kinder in der Gruppe gehabt haben wird. Ich habe halt auch noch so ein anderes Extremum zu Hause. Mein Grosser fing mit 11 Monaten an zu sprechen und sprach in Henriks Alter schon super und ist auch jetzt noch "voraus" fuer sein Alter. Vlt. schwatze ich mal mit Erzieherin und der Chefin und schaue, was sie meinen ... Lg, Katja

Mitglied inaktiv - 14.08.2008, 14:16



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Bei uns in der daycare gibts auch einen Jungen, der dieses Programm bekommt. Da kommt dann einmal im Monat eine Lady, die sich einfach mit ihm ein bischen mehr abgibt, sich hinsetzt und Buecher anguckt, dabei eben alles Gesehene benennt, und dann schaut, wieviel er nachsprechen kann bzw. selbst benennt. Der Kleine findet diese Sonderbehandlung super und ist meist dolle traurig, wenn sie wieder geht. Auch spielt und singt sie mit ihm. Wenns nix kostet, wuerde ich sagen, klar machs! Deinem Sohn verlangts keine Arbeit ab, weils halt alles spielerisch ist und Du bekommst eine professionellere Evaluation, als von der Erzieherin. Lg Jana

Mitglied inaktiv - 14.08.2008, 13:55