Thema:
Diskussionspunkt "Schweinefleisch". Wieso versteht mich keiner? ...
Mein Mann ist Moslem (aber nicht streng gläubig) und ich bin Deutsche (aus der Kirche aber ausgetreten). Bei uns gibt es generell kein Schweinefleisch auf den Tisch. Da ich berufstätig bin, wird mein Sohn während dieser Zeit von meiner Mutter betreut, die leider absolut nicht verstehen will, wieso ich nicht möchte, dass mein Kleiner Schweinefleisch zu essen bekommt. Als Argument liefert sie mir immer, ich wäre ja auch mit Schweinefleisch gross geworden und es hätte mir nicht geschadet, und ich solle ihr doch einen vernünftigen Grund nennen, wieso der Kleine es nicht essen soll. Wenn ich als Grund die Religion meines Mannes nenne, nimmt sie das nicht für voll, denn er ist nicht streng gläubig und hat zwar selten aber ab und zu auch schon mal eine Scheibe Salami oder Schinken vom Schwein gegessen. Daher fällt diese Begründung für sie auch weg. Übrigens denkt nicht nur meine Mutter so, sondern "mein" gesamtes Umfeld, da ich die einzige bin, die mit einem Moslem verheiratet ist. Was meint ihr dazu? Wieso kann man das nicht einfach akzeptieren? Danke!
Mitglied inaktiv - 23.07.2004, 16:41
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Hallo,
also ich bin auch mit einem Moslem verheiratet (und auch selbst konvertiert) der sehr gläubig ist. Wir essen kein Schweinefleisch, trinken keinen Alkohol, ect. Bei uns wird das eigentlich sehr gut respektiert, dass wir kein Schweinefleisch essen, wenn wir bei meinen Eltern sind, gibt es immer nur Geflügel.
Ich denke mal, dass das bei euch auch an dem inkonsequenten Verhalten deines Mannes liegt, da er es ja auch nicht so streng nimmt. Wahrscheinlich denkt dann das Umfeld "warum soll das "arme Kind" auf etwas verzichten, was sich der Papi selber mal gönnt."
Bei uns hat es z. B. sehr lange gedauert, bis man verstanden hat, dass wir keinen Alkohol trinken, das war noch viel schwieriger in die Köpfe der Leute zu bekommen, dass man auch ohne Alkohol lustig sein kann. Noch heute werden wir schief angeschaut, wenn wir bei Alkohol dankend ablehnen. Manchmal gucken die einen dann an, als käme man von einem anderen Stern :-))))
Im übrigen war ich bevor ich meinen Mann kennengelernt habe Vegetarier. Es hat mindestens (!) 3 Jahre gedauert, bis meine Eltern das geschnallt hatten und mich mit ihrem Fleisch in Ruhe gelassen haben. Du siehst, es liegt nicht unbedingt an dieser religiösen Geschichte. Vielmehr können andere Leute nicht nachvollziehen, wie man auf so was leckeres wie Schinken verzichten kann. (Sowas würd´ ich ja auch gerne mal wieder essen, hmmm, lecker...:-)) Aber das ist nun mal nicht drin bei mir)
Ich würde einfach weiterhin konsequent bei diesem Wunsch bleiben. Früher oder später werden das die Leute auch respektieren. Vor allem, wenn ihr das auch konsequent vorlebt. Wenn dein Kind z. B. eine Allergie hätte, dann müssten sie das ja auch lernen, bestimmte Lebensmittel außen vor zu lassen. Aber sowas dauert eben nun mal....
Viel Erfolg und viele Grüße. Anja
Mitglied inaktiv - 23.07.2004, 20:42
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hallo ihr beiden,
mein mann ist auch moslem, kein strenger. aber er isst kein schwein. auch nicht als ausnahme, das finde ich auch richtig, entweder ganz oder garnicht.
wenn er mal lust auf wurst hat, davon gibt es doch genug in türkischen läden. oder auch von anderen herstellern, ohne schwein.
ich kann deine mutter verstehen, warum soll der kleine verzichten, auf schwein, was deiner mutter wohl gut schmeckt, wenn dein mann inkonsequent ist.
wir essen auch kein schwein, aber es gibt genug ersatz dafür. am anfang hatte ich probleme, weil es mir gefehlt hat. aber inzwischen, bin ich auch so glücklich.
liebe grüße Anett
Mitglied inaktiv - 24.07.2004, 13:54
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Wenn dein Mann selber nicht konsequent ist - wie schaut es denn bei dir aus, wenn du auswärts isst? - dann kann ich deine Mutter gut verstehen. Und dich nicht. Warum soll dein Kind kein Schweinefleisch essen? Die Religion deines Mannes ist da für mich kein überzeugendes Argument. Wie erziehst du dein Kind? Muslimisch? Dann schon.
Mitglied inaktiv - 26.07.2004, 20:11
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Also mein Mann ist auch Moslem, aber absolut nicht nicht streng, er trinkt Alkohol, ißt Schwein, betet nicht und fastet nicht.
Unser Sohn wird genauso aufwachsen, denn ich persönlich finde das völlig überholt mit dem Verzicht auf Schwein(ich akzeptiere natürlich die Leute, die sich dran halten).
Ich schließ mich den Vorgängern an. Wenn Dein Mann mal Schwein ißt, dann wieder nicht, kann ers auch direkt lassen. Das hat nichts mit Glauben zutun, denn dann läßt man es .
ABER: Ich finde, Deine Mutter muß dennoch Deinen/Euren Willen akzeptieren, egal, was sie davon hält.
Es ist Euer Kind und Ihr könnt auch entscheiden, welche Lebensmittel Euer Kind nicht bekommen soll oder doch.
Mitglied inaktiv - 24.07.2004, 20:30
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Ich denke, dein Umfeld akzeptiert das deshalb so schlecht, weil dein Mann selbst nicht konsequent auf das Schweinefleisch verzichtet. Deshalb ist es schlecht zu verstehen, warum dein Kind verzichten soll. Ich selbst kann das auch nicht so ganz nachvollziehen.
Unsere Tochter ( 11 Monate) bekommt kein Schweinefleisch, weil auch mein Mann drauf verzichtet ( aus religiösen Gründen). Es ist ihm wichtig und für mich ein akzeptabler Punkt. Da ich selbst Vegetarier bin, kommt scheinbar unser Umfeld gut damit klar, daß wir auch bei dem Kind Einschränkungen machen und auf Schweinefleisch und Rindfleisch ( wegen BSE) verzichten.
Wenn dein Mann die muslimische Religion nicht ganz so wichtig nimmt, warum ist sie es dann für deine Kindererziehung/ -ernährung ?
Mitglied inaktiv - 25.07.2004, 00:34
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Hallo,
Mein Mann ist auch Moslim. Er trinkt zwar alkohol und betet auch nicht gerade oft aber Schweinefleisch fasst er nicht an. Seit das ich mit ihm zusammen bin versuche auch ich soviel möglich auf Schweinefleisch zu verzichten. (zum beispiel wenn ich aus essen gehe oder so)Unsere Tochter soll auch moslim werden und bekomt daher sicher kein Schweinefleisch. In der Krippe wo sie Tagesüber ist hat sie ein specielles Menu und die machen da gar kein Problem draus. Aber in meinem Freundeskreis und bei Kolleginnen bekomme ich öfters Komentare. Warum können so wenig Menschen entscheidungen von anderen akkeptieren??? Meine Kleine wird doch nicht schlechter wachsen nur weil sie kein Schweinefleisch ist, oder?
Bianca
Mitglied inaktiv - 25.07.2004, 12:35
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Ich galube, es geht hier prinzipiell um zwei Dinge:
erstens sollten die Grosseltern akzeptieren, wenn die Eltern eine bestimmte Vorstellung von der Ernaehrung ihrer Kinder haben, und sich - bitteschoen - daran halten.
Ob es logisch ist, oder nicht.
Das andere ist das ewige Problem der Religion. Der eine ist strengglaeubig, der andere nur halb-streng oder wie?
Ist man nun glaeubiger Moslem, dann ist Schweinefleisch und Alkohol tabu.
Wenn man "ab und zu mal eine Ausnahme macht" ist man in meinen Augen nicht mehr strengglaeubig.
Dann ist es kein Wunder, dass die Umwelt so reagiert.
Meine Freundin ist strenge Vegetarierin.
Allerdings macht sie ihrem Sohn Fleischgerichte.
In gesondertem Geschirr.
Er soll spaeter selbst entscheiden, was er moechte.
Das finde ich korrekt.
Aber das Problem mit den Grosseltern ist ein ganz anderes.
Man sollte durchsetzen, dass sie so handeln, wie man es fuer das Kind am Besten haelt.
LG
Mitglied inaktiv - 26.07.2004, 11:50
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hallo,
ich bin eine muslima, und habe zwei kinder. Ich habe nie Schweinfleishch gegessen und möchte daß meine Kinder auch kein Schweinfleisch essen, nicht nur aus medizinische Gründen( die ferkeln, Antibiotika...), sondern aus religion Gründen, ich habe es so gelernt und ich kann mir nie verzeihen das gegenteil zu machen....das sitzt irgendwie ganz tief bei mir, daß Schweinfleisch im islam verboten ist.
Das Problem bei mir ist mein mann (deutscher)glaubt nicht an die Religionen egal welche und seine Verwandte bieten häufiger Schweinwurst oder salami... meine Kinder an, obwohl sie wissen und ich schon gesagt habe nein.....
Sie wollen das nicht verstehen und glauben, die kinder und ich würden etwas verpassen. Sie sagen, warum die kinder?....
Ich sage,immer ich möchte nicht argumentieren, warum darf ich bzw die kinder kein SF, sondern das diese rituael sitzt bei mir ganz tief (ist auch) haben mir meine Eltern beigebracht und ich möchte es weitergeben solange ich kann, wenn meine Kinder erwachsen werden, werden es ausprobieren oder es lassen, genauso wie ich (ich mache es freiwillig). Aber sie wollen das nicht verstehen und wieder anbieten....
Ich bin sehr tief traurig, daß manche Verwandtedas diese Verhalten nicht verstehen wollen.
Obwohl ich kann sie ganz gut verstehen, weil sie vom klein gelernt haben und können sie nicht anderes (Genau wie ich) aber sie dürfen nicht über meine Kinder bestimmen.
ihr seit nicht die einzigen.
Schöne Grüsse
Mitglied inaktiv - 27.07.2004, 23:41
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ich denke, weil es viel zu viel über diese Religion erzählt wird, und leider umso mehr schlechteres. immerhin haben auch die Katholiken besondere Sitten, wie zum Beispiel vor Ostern fasten usw, die Juden essen cochere (entschuligung, ich weiss nicht wie es auf deutsc geschrieben wird), die Hindus essen keinen Rind, in jeder Religion ist sowas drin !
wie sieht dein Mann das Problem? vielleicht sollte dein umfeld sich mit dem Thema beschäftigen.
Mitglied inaktiv - 28.07.2004, 13:35
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hie,
mein mann hält das für Schwachsinn. Er hat früher respectiert, als wir kein Kinder hatten, als die Kinder kamen, begannen einige Konflikte. Z.B. Schweinfleisch, er kauft kein Schweinfleisch, aber wenn wir unterwegs sind kauft schon mal cury wurst, natürlich die Kinder wollen auch. Du kannst dir den Rest vorstellen, wie weiter geht.
Mitglied inaktiv - 28.07.2004, 20:10
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Hallo,
Omas kann man nicht mit vielen Worten überzeugen.
Am besten mit einer Frauenzeitschrift in der über die schlechte Qualität von Schweinefleisch geschrieben wird.
Versuchen kannst du es auch mit einem Artikel über Antibiotikagabe an Schweine (aus dem Internet).
Und dann frag deine Mutter, was sie von dem Artikel hält. Bitte sie um Rat. (Ok, brauchst du nicht, macht sich aber ganz gut).
Versuch nicht Verständnis zu bekommen. Omas denken nicht gerne um.
Falls ihr in der Nähe von FFM wohnt, kann ich dir noch eine gute Zahnarztadresse geben, der während er behandelt noch über die schadhafte Wirkung von Fleisch auf die Zähne erzählt. Wär für deine Mutter sicher überzeugend.
Er ist weder Vegetarier noch Moslem.
Tschüss,
ich wünsch dir gute Nerven zum konsequent bleiben
Sommerblume
Mitglied inaktiv - 28.07.2004, 14:47
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Hallo Sommerblume,
danke für die tips.
Das stimmt, mann soll sich nicht versuchen Verständnis dafür (egal was) zu haben.
Schöne Grüsse
Mitglied inaktiv - 28.07.2004, 20:15
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warum ist ein ein moslem kein moslem, wenn er mal was trinkt?
ist ein christ keiner mehr, wenn er vor der ehe sex hat. oder freitags fleisch isst.
wohl kaum.bitte denkt nicht immer der islam ist was schlimmes.
lg Anett
Mitglied inaktiv - 28.07.2004, 21:33
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o.t.
Mitglied inaktiv - 28.07.2004, 21:40
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das mit dem antibiotika ist auch bei anderen tieren so (rind, huhn, fisch etc). ich bin selbst vegetarierin und für mich kommt kein tier auf den teller, trotzdem werde ich meinem kind ffleisch kochen.
außerdem gibt es bauern, die tiere ganz natürlich aufziehen.
das problem ist auch, dass euch die leute nicht reinreden sollen, ihr wiederum wollt den kindern einfach eine religion aufbürgen an die sie vielleicht nie glauben werden oder wenn doch, vielleicht in anderen zügen.
einen guten moslem oder christen macht man nicht daraus, dass man stupide alles aus dem koran oder der bibel nachlebt - man muss es verstehen und auch ausleben wollen und hierfür sind eure kinder bestimmt noch viel zu klein.
ich kenne auch viele mosleme die kein fleisch essen, aber nicht weil sie davon überzeugt sind, sondern weil sie es nicht anders gelernt haben und das finde ich traurig.
ich möchte niemanden kränken - ich möchte nur einen weiteren punkt aufführen, vielleicht kann mich jemand überzeugen.
Mitglied inaktiv - 05.08.2004, 16:03
