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3-sprachiges Aufwachsen

Thema: 3-sprachiges Aufwachsen

Hallo! Wir sind im November von Deutschland nach Schweden umgezogen. Unsere beiden Kinder (5 Jahre und 16 Monate)gehen seit Dezember in einen Kindi, mit je einem englischsprachigem und einem schwedischsprachigem Erzieher. Uns ist aufgefallen, dass Lukas (16 Monate) bestimmte Wörter die er in Deutschland schon gesprochen hat, plötzlich gar nicht mehr spricht. Inzwischen sagt er nur noch zwei Wörter. "Ei" und "da". Sogar "Mama" sagt er inzwischen nicht mehr... Wir haben sehr darauf geachtet, das wir die Sprachen strikt trennen, also wenn wir mit ihm sprechen nur deutsch. Wir lesen und singen viel mit den Kindern in ihrer Muttersprache. Wir sind jetzt etwas iritiert... Müssen wir noch irgendwetwas besonders beachten? Außer der strikten Trennung der Sprachen? Warum sagt Lukas einige Wörter plötzlich nicht mehr? Vor allem "Mama"? Was ja eigentlich einem Kind in Fleisch und Blut übergehen sollte, oder?? Vielen Dank für die Antwort im Voraus!

Mitglied inaktiv - 22.01.2008, 10:20



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Hallo, die Kinder sind ja erst seit kurzem da, ich denke, das gibt sich schnell. Hier in Brüssel gibt es viele Kinder mit 3 Sprachen. Unser Kindergarten / Ecole maternelle ist französisch/englisch oder französisch/deutsch und es gibt viele Kinder die zu Hause italienisch, spanisch, oder sonst etwas sprechen. Das scheint alles problemlos zu gehen, wobei bei allen englisch die schlechteste Sprache ist. Wird vielleicht bei Euch auch so sein, dass die Kinder deutsch und schwedisch richtig fliessend sprechen und englisch ein bisschen nebenher läuft. Selbst bei Kindern die zu Hause keine klare "Heimatsprache" haben wie ihr scheint das ganz gut zu klappen. Was ich wirklich schwierig finde sind Kinder mit vier Sprachen, davon gibt es hier auch eine ganze Menge. Der Freund meines Sohnes ist so ein Beispiel (Vater D, Mutter E, Sprachen in der Schule F + E). Er ist 6 und kann keine der Sprachen richtig gut. Meine Kinder sind deutsch-französisch, wobei französisch klar dominiert. (Die Mutter ist französisch, ich sehe die Kinder nur kurz morgens, manchmal abends und an der Wochenenden und jetzt in der Grundschule sind die Sprachen nicht mehr 50:50. Der Grosse hat nur eine Stunde pro Tag deutsch in der Schule). LG oeli_bene

Mitglied inaktiv - 23.01.2008, 09:50



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sorry, das Beispiel sollte heissen: vater D, Mutter Sp, Schule F/E

Mitglied inaktiv - 23.01.2008, 12:55



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Erst einmal ruhig bleiben. Das kann auch ganz andere Ursachen haben: erster Trotz, kein Interesse daran, das Wort zu sprechen (er weiss ja, dass er es kann, und es gibt ja noch soo viele neue Woerter zum lernen). Wenn Du hier im Forum einmal weitersuchst, wirst Du viele Beitraege finden, in denen sich die Schreiber Sorgen machen, dass ihre Kinder eine Sprache partout nicht sprechen wollen. Da das Deutsche fuer Deine Kinder inzwischen nicht mehr Umgangssprache ist und sie zwei neue Umgangssprachen lernen muessen, ist das nicht verwunderlich. Der Rat, der meistens gegeben wird (und der offenbar auch hilfreich ist) ist der, weiterhin mit Deinen Kindern deutsch zu sprechen, singen, lesen etc. (es ist Deine Sprache und Kultur) und sich nicht daran zu stoeren, dass Dein Kleiner jetzt nicht antworten will. Er ist ja auch noch sehr jung und "muss" auch noch gar nicht so viel sprechen. Mama (oder Mummy oder wie auch immer "Mama" auf Schwedisch heisst) wird auf jeden Fall in der ein oder anderen Form wiederkommen! Was ich selber gelernt habe, ist, dass man geduldig sein muss und nicht zu hohe Ansprueche an sein Kinder stellen sollte - sehr viel einfacher gesagt als getan. Mein Sohn (fast 5) waechst ebenfalls dreisprachig auf (D/E/F) und hat ebenfalls deutsch nur zuhause. Insofern "erwartet" man unterbewusst im deutschen ein Kind, das genauso spricht wie man selber. Koennte man das Kind mit anderen deutschsprachigen Kindern vergleichen, wuerde man wahrscheinlich feststellen, dass sie absolut in der Norm sind. Also, ruhig Blut und viel Spass in Schweden. FM (Dt./US) in CH (F) mit 1 Sohn (fast 5, D/E/F)

Mitglied inaktiv - 23.01.2008, 11:31



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Vielen Dank für Eure Antworten!! Das beruhigt mich deutlich!! Auch im Kindi wurde mir jetzt gesagt, dass viele der Kinder, die "nur" schwedisch und englisch um sich haben zum Teil genauso wenig oder noch weniger Sprechen... also heißt es weiter abwarten! ;o) Auf jeden FAll nochmals vielen Dnak für Eure Antworten! :o) Hej da!

Mitglied inaktiv - 25.01.2008, 17:47



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Hallo!!! Also ich bin auch 3 sprachig aufgewachsen. Ich hatte im Kindergarten einige Wortschwierigkeiten, aber das hat sich superschnell geklaert: also ich hatte keine probleme mit anderen kindern, sondern nur, dass ich besser ueberlegen musste! Aber ich kann nur sagen: ich bin sehr stolz, dass ich 3 sprachig aufgewachsen bin und das wird einem auch erst in der jugend oder erwachsenenzeit klar, man darf die Kinder nur nicht unter Druck setzen. Also, falls es Neuigkeiten oer Fragen gibt, habe ich gern ein offenes Ohr! Liebe Gruesse!!!

Mitglied inaktiv - 26.01.2008, 18:21