Mehrsprachig aufwachsen

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Geschrieben von marit15 am 22.08.2003, 8:51 Uhr

3 Sprachige Erziehung

Ich moechte gern Kontakt mit andere Familien kommen, die eine 3 Sprachige Erziehung machen.
Ich bin Norwegisch, mein Mann Italienisch, wir wohnen in Bayern.
Wir unterhalten uns auf italienisch.
Wir warten ein Kind in wenige Wochen, und ich kuemmere mich ein wenig ueber die Erziehung und Sprachen.
Ich werde norwegisch mit dem Kind sprechen, mein Mann italienisch.
Das Kind wird aber von uns nicht deutsch lehrnen, als wir kaum deutsch sprechen und es fuer uns einfach nicht naturlich faellt deutsch zu Hause zu sprechen.
Hat iemand Erfahrungen?
Vielen dank!

 
8 Antworten:

Re: 3 Sprachige Erziehung

Antwort von Schneefrau am 22.08.2003, 12:21 Uhr

Hallo,

ich kann zwar keine eigenen Erfahrungen weitergeben, weil unser Kind erst im Februar zur Welt kommt. Aber ich habe mich aber schon intensiv mit dem Thema befasst. Wir sind nämlich beide deutsch und wohnen in Frankreich.

Ich denke deutsch kann es gut von (deutschen) Freunden, Nachbarn, später im Kindergarten ... lernen. Wahrscheinlich lernt ihr beide auch gleich noch mit ;-)))

Wenn du richtige Erfahrungen lesen willst, guck mal unter Yahoo bei den Groups (Bi-Lingua-Minis, Sprachmaeuse) oder unter www.ImAusland.de

Gruß
SW

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Re: 3 Sprachige Erziehung

Antwort von Katrinschen am 22.08.2003, 12:22 Uhr

Liebe Marit,

erst einmal herzlichen Glueckwunsch zum Nachwuchs und die besten Wuensche. Besser kann doch ein Kind gar nicht gross werden....zwei Muttersprachler und in einem dritten Land. SUPER!

Jeder von Euch bleibt beim Umgang mit dem Kind bei seiner Muttersprache und das Deutsch kommt von ganz alleine dazu, wenn das Kind in den Kindergarten und in die Schule kommt, mit den Nachbarskinder spielt usw. Es dauert halt ein bisschen laenger, aber lohnt sich in jedem Fall. Es wird immer jemanden geben, der Euch erzaehlt, dass Ihr das Kind ueberfordert, etwas falsch macht oder was auch immer. Besorgt Euch einfach auch ein bisschen entsprechende Literatur und lasst Euch nicht verrueckt machen.

Eine Bekannte von mir ist Tuerkin, lebt in Deutschland mit ihrem italienischen Mann und das Kind ist inzwischen 6 Jahre alt und beherrscht drei Sprachen fliessend.

Viel Glueck und alles Gute
Katrin

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Re: 3 Sprachige Erziehung

Antwort von surfingMama am 22.08.2003, 16:18 Uhr

Hallo, also unsere Tochter Alessia ist jetzt erst fünf Monate alt. Aber wächst auch mehrsprachig auf. Einmal Deutsch mit mir, italienisch mit meinem Mann, Zeichensprache wegen meiner Mutter(gehörlos) und dann später im Kindergarten dänisch. Ein bißchen itaienisch versuche ich auch einzubringen mit Liedern und dem bißchen was ich kann. Zeichensprache verwende ich auch zum Beispiel beim Singen.
Hoffe daß es gut gehen wird.
LG Janine

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Re: 3 Sprachige Erziehung

Antwort von susiusa am 22.08.2003, 20:38 Uhr

hallo,

unsere wachsen zwar "nur" zweisprachig auf, aber wie die anderen schon sagten, jeder bleibt bei der Muttersprache und die 3. kommt eh von allein......bei uns laeufts konsequent nach dem OPOL Verfahren...ich spreche nur deutsch, mein Mann nur Englisch und die Kinder unterscheiden sehr gut welche Sprache mit welchem Elternteil.....ich wuerde schon sagen, dass du NUR norwegisch, dein Mann nur Italienisch sprechen solltet, deutsch kommt eh von allein dazu, weil schon das Umfeld ja nur deutsch spricht....

viel Glueck

Susi

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Re: 3 Sprachige Erziehung

Antwort von aldebaran am 23.08.2003, 5:03 Uhr

hallo hallo
denke mal je mehr sprachen ihr eurem kind geben werdet umso besser.
wird wohl eine sehr heikle und schwierige sache.
also am anfang meine ich. das kind wird viel kauderwelsch sprechen, kann sich aber, je nachdem wie ihr euch damit beschaeftigt voll zum guten entwickeln!
kinder haben eine sehr gute auffassungsgabe!
mfg alde

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Re: 3 Sprachige Erziehung

Antwort von HHK am 27.08.2003, 16:15 Uhr

Wir erziehen unseren Sohn 3-sprachig und mittlerweile (2 Jahre 8 Monate) spricht er auch alle drei. Mein Mann spricht Englisch (ist auch unsere Familiensprache), ich Polnisch und wir wohnen in der deutschsprachigen Schweiz. Wir haben über diese Art Erziehung auch viel nachgedacht, uns im Vorfeld psychologisch beraten lassen und den Kleinen mit etwa 1,5 Jahren einer Psychologin wegen Sprachentwicklung vorgestellt.

Wir fingen mit zwei Sprachen an, und zwar unseren beiden Muttersprachen. Uns wurde empfohlen, keinen Druck auf die dritte Sprache auszuüben, bis die zwei auseinander genommen und in vollen Sätzen gesprochen werden. Das taten wir auch (bis dahin besuchte unser Sohn auch nur englischsprachige Spielgruppen), haben dann aber ein wenig den richtigen Moment, um die dritte Sprache einzuführen, verpasst. Wir dachten nämlich nicht, dass er bereits mit 2 Jahren die Voraussetzungen erfüllen wird und dass es dann noch drei Monate dauern wird, bis wir einen Krippenplatz gefunden haben. So ging er mit 2 J 3M in die Krippe, 3 x wöchentlich a 6 Stunden um Deutsch zu lernen. Anfangs war es sehr schwer für ihn, weil er bereits die „Zeichensprache“ verlernt hat (angeblich ist es so, dass wenn sich Kinder auf die verbale Kommunikation umstellen, sie fast nicht mehr in der Lage sind, sich mit Zeigen zu helfen, wenn sie nicht verstanden werden) und sich in der Krippe nicht verständlich machen konnte. Er ist dann in der Krippe für einige Wochen „verstummt“, obwohl er sonst wie immer wie ein Wasserfall redete und wollte mit den anderen Kindern auch nicht spielen. Nach etwa einem Monat hat es sich gelegt, er ging gerne in die Krippe, die Sprache lernte er jedoch verhältnismässig langsam. Erst nach etwa 2 Monaten kam mehr raus als „ja und nein“, mittlerweile bildet er bereits Sätze, sie sind aber beim weiten nicht so „ausgereift“ wie in den anderen zwei Sprachen. Da er aber kontinuierlich dazu lernt, nicht mischt und sich sonst gut entwickelt und wohlfühlt, machen wir uns um diese langsamen Fortschritte keine Sorgen.

Die Psychologin hat uns damals gesagt, dass die meisten Kinder mit der Dreisprachigkeit kein Problem haben, dass es aber welche gibt, die mit dieser Aufgabe überfordert sind. Sie meinte, dass wenn er bis drei nicht in zumindest „Dreisätzen“ sprächen würde, wir über den Verzicht auf eine unserer Muttersprachen nachdenken sollten. Ist aber nicht passiert.

Damit das ganze überhaupt klappt ist eine Konsequenz „eine Person = eine Sprache“ absolut erforderlich. Das ist nicht immer leicht und nicht immer machbar. Leicht ist es vor allem nicht, wenn man sich in einer Gruppe mit deutschsprachigen Müttern und Kindern befindet und weiterhin z.B. Polnisch mit dem eigenen Kind redet. Oft fühlen sich die anderen ausgeschlossen und reagieren „fast-beleidigt“ bzw. ablehnend. Ich helfe mir so, dass ich den Müttern die Notwendigkeit erkläre und oft für sie / die Kinder übersetze, was ich im groben gesagt habe. Mittlerweile übersetzt mein Sohn von selbst. Nicht immer machbar ist es für den Partner, dessen Sprache nicht zuhause gesprochen wird. So ist es in meinem Fall – mein Sohn hört mich zu meinem Mann Englisch sprechen und weiss, dass er sich auch so mit mir verständigen kann. Wenn ich mich über längere Zeit nicht genügend alleine mit ihm beschäftige (so dass wir nur Polnisch reden) tendiert er sofort dazu, mir auf Englisch zu antworten mit der Erklärung, das Polnische wäre sooo schwer und ich würde ihn sowieso auch auf Englisch verstehen. Da hilft nur einmal wöchentlich einen „Kind-Mutter“ Tag zu planen, wo wir ausschliesslich Polnisch reden (ein Zoo-Ausflug z.B.) und so interessante Märchen erzählen/lesen, dass sie zu den „Lieblingen“ werden :). Und so oft das Land besuchen, wie nur möglich.

Aber es erfüllt einen auch mit Megastolz – normalerweise ist nicht festzustellen, wie viel Sprache wer dem Kind beigebracht hat – wenn das Kind aber eine Sprache spricht, die (fast) nur von einem Elternteil gesprochen wird, dann weiss man, man hat was geleistet :).

Ich wünsche Euch viel Spass und viel Erfolg, weil ich es als ein Riesengeschenk an das Kind erachte, so unbeschwert mehrere Sprachen lernen zu können.

Gruss, Hanna

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Re: 3 Sprachige Erziehung

Antwort von paulita am 01.09.2003, 10:14 Uhr

liebe trilinguis

auch wir erziehen dreisprachig: deutsch, niederländisch, spanisch. leo ist 2,5 jahre alt und spricht tatsächlich 3 sprachen. es klappt prima. noch mischt er die sprachen stark, selbst in 2-3- und 4-wort-sätzen. aber das ist weder für uns noch für ihn ein problem. so langsam trennt er auch und er übersetzt ganz von allein. auch merkt er nach und nach, dass nicht alle menschen in seiner umgebung so multilingual sind wie er. :-)
wir halten uns nicht so strikt an die berüchtigte OPOL-regel. ich selbst mische oft, wenn ich mit unserem sohn spreche, der papa auch. aber das finde ich überhaupt kein problem. manche nennen das abfällig "kauderwelsch", ich nenne es kreativität und normale sprachentwicklung. außerdem haben wir einen zweisprachigen kiga, so dass leo auch dort in seinem sprachreichtum gefördert wird.
lg
paula

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Re: 3 Sprachige Erziehung

Antwort von antjeclw am 10.09.2003, 14:00 Uhr

hallo, ich finde dein deutsch sehr gut und denke, dass du damit deinem kind auch sehr helfen kannst, wenn es deutsch lernen wird. wir versuchen es auch mit der dreipsrachigen erziehung: beide eltern deutsch, kinder in amerika geboren (dadurch amerik. staatsbuerger) und jetzt in holland lebend. ich spreche deutsch mit beiden kindern (und fuer buecher, lieder, gaeste etc auch englisch), mein mann redet englisch mit dem kleinen (2 J) und deutsch (3.5 jahre) mit dem grossen. der grosse will nicht englisch reden und daher diese konstellation, aber immerhin hoert er so englisch und VERSTEHT alles. im kindergarten, spielgruppe etc. wird dann niederlaendisch geprchen und das schnappen sie ganz einfach auf. ich habe mich ein bisschen mit dem thema beschaeftigt und es so verstanden, dass, falls ich mit ihnen hollaendisch reden wuerde es schlecht waere, da ich ja einen akzent etc habe und es besser ist, wenn nur native speaker mit ihnen die entsprechende sprache sprechen. bei englisch stehen und leider nicht ausreichend native speaker zur verfuegung, daher versuchen wir es selber und da wir drei jahre in usa gelebt haben ist das auch okay.
als tip noch: es gibt in deutschland viele babygruppe: z.b. pekip, oder gruppen in geburtshaeusern, dadurch kannst du dein baby dann frueh an deutsch gewoehnen ohne selbst zuviel deutsch reden zu muessen (natuerlich mit anderen muettern und freunden etc.)
viel glueck, antje

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