Frage: Sinusitis/Stomatitis

Sehr geehrter Herr Dr Paulus, Aufgrund von schwerer Histaminintoleranz, vasomorischer Rhinitis und Salicylatunvrrtraglichkeit in Nahrungsmitteln leide ich an chronischer Sinusitis und rezidivierender ulzeroser stomatitis. Ich nehme 3x tgl cromoglycinsaure nasenspray und bei stärkeren beschwerden 1x tgl budenosid nasal. Wenn es sehr ausgeprägt ist, auch sporadisch mal eine halbe tablette loratadin. Jetzt kam noch eine Pollenallergie dazu und die Beschwerden waren extrem. Ich habe in der 17. und 18. Ssw an manchen Tagen 1-2 hub azelastin nasenspray verwendet. Meine Fragen: 1. Ich mache mir bisschen Vorwürfe wegen dem Azelastin, obwohl bei Embryotox stand, daß bei lokaler Anwendung keine systemischen Spiegel zu erwarten sind. An einem Tag war ich mir sogar nicht sicher, ob ich es mit der Cromoglycinflasche verwechselt habe und so 3 statt 2 Hub prob Tag genommen habe. Dazu muss man sagen, dass meine Nase so stark geschwollen ist, dass der grosse Teil des Sprays gleich wieder heraus läuft. Muss ich mir Sorgen machen? 2. Vor der Schwangerschaft habe ich täglich einen Teelöffel Natur reines bio SchwarzkümmelÖl eingenommen und das hat super gegen die ulzera in Mund und Nase geholfen. Wäre es vertretbar, dass zumindest bei schlimmen Beschwerden wieder tageweise zu machen? Sind fetotoxische Effekte denkbar? Herzlichen Dank und schönes Wochenende! Ann-kristin

von Ann-Kristin am 30.04.2021, 13:07



Antwort auf: Sinusitis/Stomatitis

Die Sicherheit einer Anwendung von Schwarzkümmelsamen und/oder –öl in Mengen, die über die als Gewürz üblichen Mengen hinausgehen, ist nicht bekannt. Daher sollten solche Präparate insbesondere während Schwangerschaft und Stillzeit gemieden werden. Cromoglicinsäure vermindert die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen, so dass es sich nicht nur zur Prävention allergischer Beschwerden der Bronchien, sondern auch der Nase, der Augen und des Darmes eignet. Nach langjähriger Erfahrung wurden keine embryotoxischen Effekte beobachtet. Cromoglicinsäure gilt als unproblematisch in allen Phasen der Schwangerschaft. Die Erfahrungen mit dem Antiallergikum Azelastin sind in der Schwangerschaft deutlich geringer. Allerdings gibt es bei der lokalen Anwendung beim Menschen bislang keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung. Da Sie das Azelastin jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung verwendet haben, sehe ich keine Gefahr für die Schwangerschaft.

von Dr. Wolfgang Paulus am 02.05.2021